Ströme
(Electronic Circus-Festival, Detmold - 28.09.2019)


     

Was passiert, wenn zwei Vollblutmusiker wie Mario Schönhofer (Soli) und Tobi Weber (Rhythmen) vor großen Modularsystemen stehen und einen Mix aus modularen Synth-Melodien gepaart mit treibenden Beats und Rhythmen in den Saal hauen? Sie begeistern das Publikum!!!

    

    

    

Bei ihren Auftritten werden zwei analoge modulare Synthesizer ohne Computer oder Samples zum Zentrum ihrer kreativen Arbeit. Das ermöglicht den Beiden ihre Stücke neu zu interpretieren und mit Improvisationen und spontanen Kompositionen zu kombinieren.

    

     

    

    

Die beiden sympathischen Musikverrückten aus München locken mit ihrer tanzbaren elektronischen Musik, die sie mit ihren modularen Systemen erzeugen, normalerweise die Leute auf die Tanzfläche. Wenn man ihre Gerätschaften sieht, dann denkt man allerdings unweigerlich zunächst an Musik der Marke „Berliner Schule“ mit ihrem Sequenzer orientierten Sound. Was passierte als die Beiden die Bühne betraten, ist nahezu unbeschreiblich, denn die Beiden drehten an Reglern, wechselten in Windeseile die Steckverbindungen oder legten mit bereit liegenden Kabeln schnell neue und bewegten sich dazu noch im Rhythmus. Und letzterer liegt den Beiden wirklich im Blut, das war deutlich zu spüren.

    

    

    

    

Pumpende Beats gepaart mit streckenweise tollen Melodien und Harmonien zauberten sie aus ihren „Schränken“ mit einer Leichtigkeit, die an Zauberei grenzte. Schnell hatten sie mit ihrem Set das Publikum in ihren Bann gezogen und so manchem blieb vor Staunen die Kinnlade unten. Man konnte sich der Magie ihrer Rhythmen und Melodien einfach nicht widersetzen. Die Jungs gingen dabei so ekstatisch zur Sache, dass sie förmlich mit Haut und Haaren in ihrer Musik aufgingen und damit verschmolzen.

    

     

    

    

Auch wenn ansonsten die Besucher ihrer Gigs zu der Musik ekstatisch tanzen, so war auch in der bestuhlten Stadthalle die Begeisterung des Publikums zu spüren, was sich nach Ende ihres 75minütigen Sets in großem Applaus zeigte. Und doch war es für die beiden ungewohnt vor einem Publikum zu spielen, das sich nicht auf Tanzen sondern das Hören der Musik konzentriert. Es spricht für die hohe Qualität ihrer Performance und ihrer Musik, das sie sich vor diesem Publikum behaupten und für große Begeisterung sorgen konnten.

    

    

    

Stephan Schelle, Oktober 2019


 

     

Schwarz

Quaeschning & Frick