Steve Baltes
(Schallwelle-Preis 2012)


    

Der zweite Musiker, der an diesem Abend für Livemusik sorgte, war Steve Baltes. Viele Kenner der Szene werden ihn vorrangig als Mitglied des aktuellen LineUps von AshRa kennen. In Bochum gab er eines seiner seltenen Solokonzerte.

     

     

     

Extra für diesen Abend hatte er zwei Stücke erstellt, denen er die Titel „Bochum 1“ und „Bochum 2“ gab. War das Set von Thomas Lemmer eher melodisch, ruhig und romantisch angelegt, so kehrte Steve nun die Rhythmusmuster nach Außen. An den unglaublichsten elektronischen Gerätschaften (einige reagierten auf Bewegung) zauberte er dabei magische Sounds. Zu Beginn durchzogen Flächen und zirpende Synthiesounds das Rund des Planetariums. Nach etwas mehr als zwei Minuten schälte sich aber ein betörender Rhythmus, der immer intensiver wurde, aus dem Hintergrund heraus. Er stellte den Unterboden des Stückes „Bochum 1“ dar, der zunächst noch gemächlich wirkte, im weiteren Verlauf aber pulsierend und pochend durch den Raum zog. Auf dieser Grundlage baute Steve dann einige Sounds, Harmonien und Effekte auf, zu denen dann in betörender Art die Projektionen auf der Kuppeldecke des Planetariums dahinzogen.

    

     

    

Musik und Bilder hatten eine hohe Sogwirkung und raubten den Besuchern teilweise ihre Sinne. Schaute man an die Kuppelmitte, so hatte man das Gefühl, als drehe sich um einen herum der komplette Saal des Planetariums. Die Musik von Steve sorgte darüber hinaus dafür, das man als Besucher die Sinne verlor, denn man saß wie paralysiert in seinem Sitz und kam aus dem Staunen nicht heraus. Zum Ende hin schraubte Steve den Rhythmus zurück und man wurde nach fast 30 Minuten sanft wieder zurück geholt.

     

     

                      

Es folgte nach einer kurzen Ladephase seiner Instrumente, der Titel "Bochum 2". Dieses Stück begann mit recht experimentellen und futuristischen Klängen. Auch waren Sounds zu hören, die sich nach Schlägen alter Uhren anhörten und verfremdet waren in den Beginn eingebaut. Der Rhythmus, den Steve dazumischte, klang sehr industriell und technologisch. Dann kamen aber auch wieder sanftere und harmonischere Sounds ins Spiel, währen an der Kuppeldecke Planeten ihre Bahnen zogen. Die Harmonien, Rhythmen und Melodien bekamen in diesem Stück eine Prise Kraftwerkschen Stil verpasst. Zwar schritt dieser Track recht monoton voran, doch hatte auch dieser Sound eine gewisse Sogwirkung. Weitere stilistische Merkmale wurden ebenfalls von Steve in den gut 15minütigen Track eingebaut. Ein klasse Konzert, das zeigte, wie moderne elektronische Musik klingen kann.

     

  

Setlist

Bochum 1
Bochum 2

Stephan Schelle, 23.03.2013

     

Thomas Lemmer

Schallwelle Preisverleihung