Stefan Erbe
(Dechenhöhle Iserlohn - 15.11.2025)


    

Stefan Erbe steht für die rhythmische Variante der elektronischen Musik, die aber immer melodisch ist. Sein gut 75minütiges Set bestand aus Stücken seiner Alben „Retroligica“ und „Distopia“ sowie zwei Stücken, die er gemeinsam mit Steve Baltes erstellt hat. Darüber hinaus hatte er auch noch sechs Stücke im Programm, die bisher unveröffentlicht sind und von denen vier Tracks auf seinem im nächsten Jahr erscheinenden Album „The Enemies Inside“ herauskommen sollen.

         

     

Der offizielle Teil seines Konzertes bestand aus elf Stücken, die er nahtlos aneinander gereiht hatte, so dass ich hier zu den einzelnen Stücken keine genauen Beschreibungen geben kann.

    

    

Die Stücke wechselten zwischen sehr druckvollen (mit teilweise voluminösen Beats) und teils atmosphärischen Parts. Los ging es mit „Opening“, das noch unveröffentlicht ist, mit zunächst leicht dröhnenden Klängen in die eine Pianomelodielinie eingeflochten wurde. Dies mäanderte einige Minuten dahin, bis sich ein treibender Rhythmus herausschälte - wohl der Start des Stückes „Amplitude“ - und der Gig nun druckvoller wurde. Darauf legte Stefan Erbe dann eine Synthesizermelodie.

     

    

Nach einigen Minuten wechselte das Ganze in einen etwas ruhigeren Part mit dezentem Rhythmus (vorprogrammiert und auch vom Sequenzer). Damit baute er nun eine hypnotische und teils auch romantische Stimmung - durch die einsetzend Pianomelodie - auf. Danach wurde es dann sphärisch um nach einigen Momenten wieder in einen druckvollen Rhythmuspart zu wechseln. Und so wechselten sich im Verlauf die rhythmischen mit den sphärischen Parts im Set ab.

    

    

Bei seinen Rhythmen mit teils druckvollen Beats musste man befürchten, dass die Stalaktiten von der Decke fielen. Doch die vielen Tausend Jahre alten Tropfsteine sind robust und ließen lediglich einige Wassertropfen von der Decke fallen. Zum Glück nahm das elektronische Instrumentarium dabei aber keinen Schaden.

    

    

Der große Applaus zeigte am Ende seines Sets, dass das Publikum sehr von der rhythmischen Musik von Stefan Erbe angetan war und so kam er auch nicht um eine Zugabe herum. Diese bestand aus dem ca. viertelstündigen, bisher unveröffentlichten Stück „One More Voice“. Wie Stefan erklärte, sollte es nun sehr harmonisch und ruhig werden. Hier hatte er erneut dröhnende Klänge als Grundlage erstellt, auf die er dann einige Klangtupfer sowie Harmonie- und Melodiebögen legte. Das wirkte sehr ambientmäßig

    

    

Stefan Erbe lieferte ein sehr gutes Konzert ab, das in diesem Jahr die druckvollen Rhythmen in die Kanzelgrotte brachte. Eine gelungene Abwechslung zu den ansonsten eher ruhigeren Konzerten. Wie Axel zum Ende hin anmerkte, darf er gerne wieder in der Dechenhöhle auftreten. Das wurde auch vom Publikum mit viel Applaus goutiert.

     

Setlist

Opening
Amplitude
The Enemies Inside
Epica
It Is Perfect
Weird
Closed Eyes
Liquid Buildings
Silence
When We Doubt
Solitude

Zugabe

One More Voice

 

Stephan Schelle, November 2025


 

     

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