Axess & Maxxess
(Dechenhöhle Iserlohn - 15.11.2025)


Axel Stupplich und Max Schiefele verbindet einen jahrelange Freundschaft, die auch über die weite Entfernung ihrer Heimatorte bestand hat. Während Axel in Meerbusch (NRW) wohnt, ist Max in Baden-Württemberg (Mögglingen) zu Hause. Es war das erste Konzert und auch der erste Besuch für Max in der Dechenhöhle, was aufgrund der Entfernung zu seinem Heimatort nicht verwunderlich ist. Zum Glück hat er aber den weiten Weg auf sich genommen und lieferte mit Axel ein eindrucksvolles Konzert ab.

    

     

Die Beiden hatten in ihrem gut 100minütigen Gig neben Stücken ihres gemeinsamen Albums „Sleep“ auch ein Stück von Pyramaxx (hier agierten seinerzeit Axel Stupplich, Max Schiefele und Andreas Morsch zusammen), ein Track von Max’ Soloalbum „Waldgeist“, eine Bearbeitung eines Pyramid Peak Stückes sowie ein Stück, das Axel und Max als Sonic Transients bei Bandcamp veröffentlicht haben. Außerdem hatten sie auch noch drei Stücke im Programm, die bisher unveröffentlicht sind.

         

    

Während Axel Stupplich seine Keyboards bediente, spielte Max Schiefele die meiste Zeit E-Gitarre inkl. zahlreicher Effekte sowie teilweise Keyboard. Max agierte – bis auf die letzte Zugabe – recht zurückhaltend und sphärisch an seiner E-Gitarre. Dabei setzte er ein ums andere Mal auch den E-Bow ein. Das ist ein handliches Kunststoffgehäuse, in dem ein Magnetfeld die Saiten der Gitarre zum Schwingen bringt. Dadurch entsteht ein lang anhaltender, gleichmäßiger Ton, was perfekt zu den elektronischen Klängen der Beiden passte.

     

         

Die Zwei starteten ihr Konzert mit vier Stücken (zwei aus ihrem Album „Sleep“, eines von „The Rhoentapes“ sowie ein neues Stück) die nahtlos ineinander übergingen. „Gliding Over“ war ein sehr atmosphärischer Beginn, bei dem Max das Stück mit einigen Klängen und Effekten aus seiner E-Gitarre verzierte, was ein ums andere Mal eine leichte Manuel Göttsching-Note mit ins Spiel brachte. Auch kamen einige treibende Rhythmen auf, die eine hypnotische Stimmung erzeugten. Nach etwas mehr als neun Minuten ging es dann nahtlos mit „Hypnosis“ weiter. Auch dieser Track begann recht ruhig um dann nach einigen Minuten in einen rhythmischeren Part zu wechseln.

     

    

Nahtlos schloss sich dann „Out In The Cold“ an, das die Beiden zusammen in einer Session in der Rhön aufgenommen haben. Sie hatten sich vor gut drei Jahren ein Haus in der Rhön gemietet und dort ihre Instrumente aufgebaut. Nachdem sie zunächst durch den tiefen Schnee gewandert waren, hatten sie sich dann nachmittags an ihre Geräte gesetzt und losgejammt. Dabei sind einige Stücke entstanden, die sie als Sonic Transients unter dem Titel „The Rhoentapes“ bei Bandcamp veröffentlicht haben. „Out In The Cold“ war sehr atmosphärisches Stück mit sanftem Rhythmus, das zum Träumen anregte. Und nahtlos ging es dann auch gleich mit dem unveröffentlichten Track „Nightglow“ weiter, bei dem die Klänge förmlich durch die Kanzelgrotte schwebten.

     

    

Dem folgte ein Zweierblock, beginnen mit „Tanz der Feen“, einem Stück von Max’ Soloalbum „Waldgeist“. Auch dieses Stück zeigte sich von einer atmosphärischen und teils ambienten Seite. Nach mehreren Minuten setzte Max dann einige Akzente durch rhythmische Licks, zu denen sich dann ein rockiger Schlagzeugrhythmus gesellte. Darauf folgte dann nahtlos mit „Red Moon“ ein neues, bisher unveröffentlichtes, recht ruhiges Stück (es soll auf Axess nächstem Album erscheinen). Auf flächige Sounds legte Axel einige Melodiebögen während Max atmosphärisch seine Gitarre - unter anderem mit dem E-Bow - einsetzte.

     

    

Mittlerweile haben die Beiden schon mehrfach die Sessions in der Röhn wiederholt. Ein Stück, das dort entstanden und bisher noch unveröffentlicht ist, „Aether“ (das Stück bekam erst kurz nach dem Auftritt seinen Namen), stand dann als nächstes auf dem Programm. Es war ein sehr entspanntes und ambientes Stück, das ohne große rhythmische Elemente auskam und so erneut eine schwebend/hypnotische Wirkung erzielte.

     

    

Nach diesem ruhigen Stück kam dann eine druckvolle Version des Pyramid Peak-Stücks „Flowing With Birds“ an die Reihe. Wie Axel erklärte, hatte Max die CD „Caveland“ in die Hände bekommen und das Stück „umgebastelt“. Das gefiel ihnen so gut, dass sie es unbedingt live spielen wollten. Max hat dieses Stück (in der Liveversion fast doppelt so lang) mit herrlichen Gitarrenparts bzw. -soli versehen und es so auf eine neue Ebene gehoben. Hier traf atmosphärischer Rock auf elektronische Musik. Diese Version war eines der Highlights des Konzertes.

     

    

Die folgende 20minütige Zugabe bestand aus dem Stück „Insomnia“ von ihrem gemeinsamen Album „Sleep“ und dem Stück „Distance“ vom Pyramaxx-Album „Distance“. Beide Stücke gingen nahtlos ineinander über.

    

     

Mit „Insomnia“ starteten sie recht atmosphärisch/hymnisch mit einem dezenten, aber doch auch volumenreichen Rhythmus in die Zugaben. Das ging dann nahtlos in das mehr als 13minütige „Distance“ über, dass sich in einer längeren Version präsentierte, die klanglich auch leicht verändert war, was sich unter anderem durch die perlenden Synthesizerklänge zeigte. Nach kurzer Zeit kam dann ein vorproduzierter Drumrhythmus hinzu, den Max mit seiner Rhythmusgitarre ergänzte. Im letzten Teil verzierte Max das Stück dann mit einem Gitarrensolo zum niederknien. Für mich war dieses Stück das absolute Highlight des Abends.

    

    

Axel Stupplich und Max Schiefele aka Axess/Maxxess lieferten ein grandioses Konzert, das wieder wie für die Höhle gemacht war. Dabei wechselten sie zwischen atmosphärischen und rhythmischen Parts. Zum Schluss gab es den Hinweis, dass es im November 2026 eine Fortsetzung dieser Konzertreihe geben wird. Ich kann nur jedem Musikbegeisterten empfehlen sich diese Atmosphäre aus Tropfsteinen und elektronischer Musik nicht entgehen zu lassen.

    

    

    

Setlist

Gliding Over
Hypnosis
Out in the cold
Nightglow
Tanz der Feen
Red Moon
Aether
Flowing with Birds

Zugabe

Insomnia
Distance

Stephan Schelle, November 2025


 

     

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