Spyra & Lang - Electronic Circus 2010
Spyra & Lang
(Electronic Circus-Festival, Bielefeld - 25.09.2010)


    

Den Abschluss bot dann Wolfram Spyra, der zusammen mit Chris Lang auf der Bühne stand. Im Gepäck hatte er sein Stahlcello, mit dem er nicht nur optisch für punkten kann, sondern dem er auch unglaubliche Töne zu entlocken vermag, während Chris Lang an den Keyboards bzw. einem Caisa zu sehen und hören war. Neben den beiden gab es noch als Gastmusiker Kirsten Oestreich sowie später noch Thorsten Quaeschning. Diesen Gig musste ich ebenfalls leider auslassen, sodass ich hier selber keine Angaben zum Auftritt machen kann.

Nachfolgend nun ein Konzertbericht von Claudia Schramm, bei der ich mich ganz herzlich bedanke.

Stephan Schelle, 28.09.2010

    

                   

Wie immer kam der Höhepunkt des ELECTRONIC-CIRCUS 2010 zum Schluss:

Wolfram Spyra & Chris Lang betraten gemeinsam mit Kirsten Oestreich (CAISA-Drum) die Bühne und gaben ihr erstes gemeinsames Konzert nach fünf Jahren. Für Kirsten Oestreich war es sogar das Bühnendebut.

    

    

Wolfram hatte neben seinem Equipment natürlich auch sein beeindruckendes Stahl-Cello mitgebracht, ein optischer und akustischer Genuss, der seinesgleichen sucht.

    

         

Das erste Stück war soeben auf der „SeQuest“ CD erschienen: „Last Train to Holmberg III“, doch auf diesem Konzert in einem neuen Gewand: die Mastersequenz war anders, die Bässe tiefer, die virtuellen Instrumente waren neu.

    

    

Wolframs traditionelle eigene Interpretation der „Berliner Schule“ gepaart mit seinen typischen Grooves, Breaks und Jazzelementen (Saxophon auf „Treskow Bridge“) oder eben auch mal mit ganz zarten Pianoklängen (Track 3 „Hommage à Satie“) bauen während der Stücke einen unglaublichen Spannungsbogen auf, der an diesem Abend absolut jeden mitgerissen hat. Kein Stück gleicht dem anderen. Und sollten die Sequenzen einmal so richtig losgehen, so bricht Wolfram auf dem Höhepunkt ab – und baut einen neuen überraschenden Teil ein. Das Publikum wird somit stets herausgefordert an allen Stücken aktiv Teil zu nehmen. Da werden also richtige kleine Geschichten erzählt.

                  

    

Dezent begleitete Kirsten Oestreich sämtliche Stücke an der CAISA-Drum, einem weiterentwickelten Steeldrum-Instrument, dass sie alleinig in Deutschland vertreibt und das im CIRCUS erstmals live präsentiert wurde. Ein ganz toller Auftritt von Kirsten, die vorher nicht mit den Musikern geprobt hatte. Mehr Informationen zu der CAISA gibt es auf www.caisadrum.de.  

    

    

Chris Lang aus Erfurt, zum letzten Mal wie erwähnt 2005 live in Essen mit Spyra auf der Bühne, bestach durch unglaubliche Spielfreude. Man glaubte, der Mann hat mindestens vier Arme. Ein Irrwisch, der ständig in Bewegung war, der wunderbare Solos und Harmoniebögen auf dem Roland Keyboard spielte oder eben an der CAISA für rhythmische Begleitung sorgte. Ein perfektes Zusammenspiel mit Spyra, einmalig und in jeder Sekunde harmonisch und hochqualitativ. Die beiden, so sagte Chris hinterher, spornen sich dabei immer gegenseitig an und überraschen sich dabei zusätzlich.

    

    

Beim vierten Stück dann eine nicht angekündigte und nicht geplante sensationelle Überraschung: Wolfram rief Thorsten Quaeschning (Tangerine Dream, PicturePalace Music) aus dem Publikum auf, und der folgte sogleich der Bitte und spielte bei „Greetings from Erfurt“ erstmals mit Spyra gemeinsam auf der Bühne. Das Publikum war völlig überrascht und sah zwei Ausnahmemusiker nebeneinander. Man darf gespannt sein, was die Zukunft uns da noch bescheren wird.

    

    

Als Zugabe gab es ein „Quicky“ (wie Wolfram ankündigte), aber was für eines (und dann noch „un“elektronisch): Spyra und Lang trommelten gemeinsam auf der CAISA und ließen die Wände erbeben. So etwas hat man lange nicht erlebt.

    

    

Ein von Anfang bis Ende fantastischer Auftritt von Spyra/Lang (feat. Kirsten Oestreich und Thorsten Quaeschning), der keinen Wunsch offen ließ und gerade durch das Zusammenspiel die Qualität beider Musiker noch hör- und sichtbar erhöhte. Einer der absoluten Höhepunkte aller bisherigen Konzerte im Circus. Da Capo !!!

Text: Claudia Schramm

    

Setlist

Last Train to Holmberg IV
Treskow Bridge
Caisa Drum/Hommage à Satie (Intro: Kirsten Oestreich)
Greetings from Erfurt (feat. Thorsten Quaeschning)
Incoherently adhesive

Zugabe

Caisa von Deutschland

(Fotos: Claudia Schramm, Thomas Wilberg, Thomas Berg und Stephan Schelle)

     

Harald Grosskopf & Udo Hanten

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