Singh Boncard ist der Künstlername des
Elektronikmusikers Georg Abts. Der Name Singh Boncard entstammt dem
Perry Rhodan-Universum und stellt einen Musiker und Komponisten in der
Science Fiction-Reihe dar. Was lag da näher, als sich diesen Namen auch
als Elektronikmusiker zuzulegen?
Der etwas mehr als 30minütige Gig von
Georg beinhaltete drei Stücke. Mit dem Stück „Hypercycle“, das sich auch
auf der gleichnamigen CD befindet, die bei SynGate erschienen ist,
startete Georg seinen Set. Obwohl er viele analoge Geräte sein Eigen
nennt, greift Georg zum Spielen seiner Musik doch eher auf die
Computertechnik zurück, da - wie er sagt - hier unglaubliche Klänge
möglich sind. „Hypercycle“ begann mit einem tiefen Basssound auf den
sich dann Flächen entfalteten. Darauf setzte er dann noch einen
Rhythmus. Der Track hatte schon einige Ähnlichkeiten zu den
Midtemponummern des großen Franzosen Jean Michel Jarre. Vor allem
Effekte, wie perlende Synthies, ließen Erinnerungen an „Oxygene“
aufkommen.
Die beiden folgenden Stücke waren neu
und tragen bisher noch keinen Titel. Der erste der beiden nahm den
Spirit von „Hypercycle“ auf und führte ihn durch Improvisationen weiter.
Beim letzten Stück wechselte dann die Stilart, denn nun waren
Ambientklänge angesagt. Das fing schon damit an, dass zu Beginn
Wellenrauschen zu hören und der Track insgesamt sehr ruhig und flächig
angelegt war. Zwischendrin hab ich das Gefühl gehabt, als träfen Pink
Floyd (zur „Wish You Were Here“-Phase) und der frühe Klaus Schulze
aufeinander. Wie ich fand eine sehr gelungene Mixtur, deren lange
Flächen langsam durch den Raum flossen. Georg, der an diesem Tag
erstmals live auftrat, lieferte einen fehlerfreien und guten Gig ab.
Stephan Schelle, 20.04.2008
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