René hat es geschafft. Vor zwei Jahren
musste er noch mit dem Nebenraum in den Pausen der „großen“ Konzerte
Vorlieb nehmen. Jetzt, in 2013, ist er als einer der Acts auf der
Hauptbühne (direkt vor dem Mainact) gelandet und das zu Recht, denn der
Niederländer hat sich durch seine CDs und Auftritte unter anderem bei der
Schwingungen Gartenparty einen Namen gemacht. Und die Chance vor größerem
Publikum auf der Hauptbühne zu spielen, nutzte er vom ersten Moment an.
Auf dem Programm standen vor allem Stücke seiner an diesem Tag
erschienenen neuen CD, die den Titel „Modern Ruins“ trägt. Allein sechs
der acht Stücke von dieser CD hatte er in seinen Liveset integriert.
Daneben gab es mit „Singularities (Excerpt)“ und „The Time Traveller“ noch
einen Auszug aus seinem 2011’er Album „Singularities“.
Los ging es aber zunächst mit dem
Eröffnungsstück „Urbex“ seiner neuen CD „Modern Ruins“. Das Stück begann
zunächst recht atmosphärisch und wechselte nach wenigen Momenten, als die
Sequenzer gestartet wurden, in Richtung Tangerine Dream. René bewies, dass
er in der Lage ist, den Sound zu kreieren, den die großen Berliner in den
frühen 80’er Jahren wie keine zweite Formation so berückend hinbekommen
haben. Schon in diesem Opener zeigte sich das Gespür von René, Harmonien
und Melodiebögen mit atemberaubenden Sequenzerformationen zu verknüpfen.
Schnell hatte er sein Publikum im Griff.
Da er allein seinen Set spielte, stand
er hinter einer Burg aus Keyboards und weiteren Gerätschaften. Da kam zwar
einiges aus dem Rechner, jedoch konnte man gut erkennen, dass bzw. was er
so alles live spielte. Zum Ende von „Urbex“ schnallte er sich dann noch
ein tragbares Keyboard um, das ihm für diesen Auftritt von Eric van der
Heijden zur Verfügung gestellt wurde. So kam er dann an den Bühnenrand um
einige Parts direkt vor dem Publikum zu spielen. Ein sehr beeindruckendes
Bild.
Es folgte mit „Singularities (Excerpt)“
ein Stück aus 2011, das zunächst wie eine Hommage an den großen Griechen
Vangelis wirkte, aber nach wenigen Momenten wieder stark in Richtung
Tangerine Dream tendierte. Wurde bei „Urbex“ noch das Cover der neuen CD
als animierter Hintergrund auf der Leinwand gezeigt, so waren ab „Singularities
(Excerpt)“ sehr ansprechend bewegte Bilder zu sehen.
„Pod City“ schwebte zunächst mit
herrlichen Flächen in den Raum, um dann aber kurze Zeit später wieder
Tangerine Dream-Sound zu bieten. Und auch die weiteren Stücke waren genau
in diesem Stil gehalten. Das erste was mir bei René’s Auftritt in den Sinn
kam war, das die neuen Stücke bzw. CD die beste Platte ist, die Tangerine
Dream nicht gemacht hat.
Nach der ersten Zugabe „The Time
Traveller“ war das Publikum so begeistert, dass René nicht um eine zweite
Zugabe herumkam. Er spielte Tangerine Dreams Stück „Pergamon“ bzw.
Johannes Schmoelling's Stück
„Palace Of Dreams“
in einem
kurzen Auszug, veränderte aber schon nach wenigen Augenblicken Sound und
Melodie, so dass etwas gänzlich Neues dabei herauskam. Damit huldigte er
seinen großen Vorbildern auf eindrucksvolle Weise. Für seinen wirklich
tollen Auftritt erntete René dann verdiente „Standing Ovations“.