Rainbow Serpent - Electronic Circus 2009
Rainbow Serpent
(Electronic Circus-Festival, Bielefeld - 12.09.2009)


Mit dem Duo Rainbow Serpent, das sind Gerd Wienekamp und Frank Specht, kam dann erstmals Gruppenfeeling auf die Bühne. Allerdings agierten die beiden hinter ihren Instrumenten recht bewegungsarm, so dass auch bei ihrem Auftritt wenig Action zu sehen war. Darüber hinaus hatte die Lichtmeister die Bühne bei ihrem Auftritt nur in dezentem Licht eingebettet, so dass auch nicht von einer Lightshow zu sprechen ist.

    

Aber, wenn man nicht von visuellen Effekten abgelenkt ist, dann kann man sich natürlich viel mehr auf die Musik konzentrieren. Und so konnte man Rainbow Serpent’s Klangmalereien am besten mit geschlossenen Augen genießen und sich einfach davon träumen. Wer das Duo bzw. ihre Musik kennt, der weiß, dass sie immer für eine Überraschung gut sind. Mal präsentieren sie sphärische Klangwolken, dann zaubern sie wieder unwiderstehliche Sequenzen oder Rhythmen aus ihrem elektronischen Instrumentarium.

    

    

Beim Electronic Circus-Festival standen die schwebenden Flächen und ruhigeren Passagen im Vordergrund. Nur gelegentlich kamen die von mir so geschätzten Rhythmussequenzen zum Vorschein, was ich sehr schade fand. Immer wenn sie gerade loslegten, wünschte ich mir eine Ausdehnung dieser Rhythmen, die dann aber leider nicht kam. Der Grund war der, dass sich die beiden gerade in der Produktionsphase ihrer neuen CD, die dann auch Gesang enthalten soll (man kann schon mal sehr gespannt sein), befinden. Teile der Musik waren schon zu hören, sind aber noch nicht endgültig fertig.

    

    

Wenn dann aber mal der Rhythmus aus seinem Versteck hervorlinste, dann entwickelte sich sofort diese faszinierende Stimmung, die meines Erachtens nur Rainbow Serpent in der Form zaubern kann. Mit diesen faszinierenden, vertrackt angelegten Rhythmusstrukturen, die mit unglaublichen Flächen und Akkorden unterlegt waren, vernebelten sie den Zuschauern förmlich die Sinne. An einigen Stellen waren dann in dieser tragenden Musik Passagen zu hören, die ethnische Elemente aufwiesen und selbst Klänge, die stilistisch in die Schiller-/ oder Enigma-Ecke gerückt werden können, waren zu vernehmen.

    

    

Auch wenn Rainbow Serpent mit ihrem Auftritt, bei dem sie neues Material spielten, für meinen Geschmack ein Spur zu ruhig waren, so lieferten sie doch einen klasse Auftritt ab.

Stephan Schelle, 13.09.2009

     

Nattefrost

Erik Wollo