Die beiden Niederländer Gert Emmens und
Ruud Heij spielten einen Set, bestehend aus komplett neuem Material. Auf
Sequenzerrhythmen aufbauend, hatten sie ihr Set zusammengestellt. Beide
hatten das Material bis zu diesem Zeitpunkt nicht zusammen geübt, sondern
hatten sich quasi selbst zu Hause eingespielt und dann das Material in
Oirschot als Premiere zusammengefügt. Beide wussten nicht wo die Reise
hingehen würde und wann sie beendet wird. Das führte dazu, dass sie auf
der Bühne oftmals miteinander kommunizierten. Aber auch das schien einen
besonderen Reiz für die beiden auszumachen, denn man sah ihnen an, dass
sie viel Spaß dabei hatten. Nach dem Konzert verriet Gert dass das
Material nicht auf CD erschienen wird, sondern die beiden an neuem
Material arbeiten. Die Zuschauer erlebten an diesem Tag somit einzigartige
Musik, die es so nicht wieder geben wird.
Der erste Set bestand aus drei Stücken,
die Gert und Ruud zusammengesetzt hatten. Zunächst begann Ruud allein mit
recht düsteren Klangskulpturen, während Gert die Bühne kurz verließ. Dann
schloss sich nach wenigen Momenten ein Sequenzerrhythmus an, der auf eine
Veränderung hinwies. Gert kam zurück auf die Bühne und begann seine für
ihn so typischen Harmonien und Melodiebögen darauf zu setzen. Damit begann
ein sehr intensives Konzert. Der letzte Part des ersten Teils bestand
neben den zwei neuen Stücken auch aus dem letzten Track der aktuellen CD
(„Lost In The Swamp“) von Emmens & Heij. Während auf der CD nur die ersten
zwei Minuten des Stückes zu hören sind (mehr Platz war auf der CD nicht),
spielten die beiden diesen Track in Oirschot mit gut zehn Minuten
komplett.
Während Ruud für die Sequenzen und auch
die Rhythmen zuständig war, steuerte Gert den Rest bei. Hier trat dann
auch deutlich die Handschrift von Gert heraus. Neben den Keyboards spielte
Gert Emmens auch einige Parts am elektronischen Schlagzeug. Dabei sah man
ihn barfüßig agieren, was man so eigentlich nur von Rockbands her kennt.
Beim abschließenden Stück, einer
Improvisation ließ Ruud eine unglaubliche Rhythmussequenz los, bei der
sich Gert zurückhielt und die dadurch unglaublich gut zur Geltung kam.
Einige Momente ließen sie diesen Rhythmus für sich wirken, bevor dann Gert
wieder mit herrlichen Harmonien in das Stück einstieg. Die beiden
lieferten einen musikalisch sehr guten Auftritt ab.
Nach den ersten beiden Gigs, bei denen
einiges an Videomaterial und Leben auf der Bühne zu sehen war, herrschte
bei Emmens & Heij leider eine sehr statische Stimmung. Einzig Gert Emmens,
der während des Gigs zweimal an seine E-Drums wechselte, sorgte für
Bewegung auf der Bühne.
Stephan Schelle,
28.10.2012