Gert Emmens 2009

 Gert Emmens
(E-Day, Oirschot - NL -  11.04.2009)


    

Als zweiter Act ging der Niederländer Gert Emmens an den Start. Für ihn war es, wie zu hören war, der letzte Auftritt als Solomusiker im Bereich Elektronikmusik. Zukünftig will er sich im Umfeld des Progressive Rock betätigen.

Gert präsentierte sehr schöne melodische Elektronikmusik, bei der man einfach nur abheben konnte. Diese Musik ist einfach zum träumen gemacht. Sein Set bestand aus der Musik seines brandneuen Albums „The Nearest Faraway Place Vol. 2“. Die Titel dieser Stücke sind, wie schon beim Vorgänger durchnumeriert und tragen hier die Nummern 8 bis 14. Da die einzelnen Parts nahtlos ineinander übergehen, wirkte der Set wie ein komplette, langes Stück.

    

Mit sphärischen Klängen startete Gert den Set, gefolgt von Sequenzern und herrlichen Flächen. Schon nach wenigen Momenten entwickelten sich die für Gert so typischen, Gänsehaut treibenden Melodiebögen. In einem Part waren dann Stimmsamples zu hören, die einen spanischen Text präsentierten. In diesem Teil fügte Gert einen Sound ein, den man auch von Vangelis „Bladerunner“ her kennt. An anderer Stelle wiederholte sich die Spracheinlage. Dieses Mal allerdings in Französisch. Dieser Teil war mit einem Jarre-mäßigen Rhythmus versehen und die darüber hinaus eingefügten tollen Sequenzen und unter die Haut gehenden Flächen wuchsen zu einem monumentalen Soundgebilde an.

                   

An einigen Stellen hatte Gert seine Musik auch mit einer Art Rumbarhythmus garniert. Das machte auf mich zunächst den Eindruck, als hätte er irgendwelche Werksounds benutzt (so was kennt man in der Art von alten Rhythmusmaschinen bei Heimorgeln), doch im verlauf fügte sich dieser Sound erstaunlich gut ins Gesamtbild ein und erinnerte Ansatzweise gar an Jean Michel Jarre. 

    

Gert agiert auf der Bühne meist allein und wirkt dadurch immer sehr konzentriert und ernst. Aus diesem Grund zeigte er zur visuellen Unterstützung Filmmaterial auf der rückwärtigen Leinwand. Was seine Musik unterstützen sollte, lenkte leider zu oft von seinem Gig ab. Ich erwischte mich mehrfach dabei, wie ich den Bildern der Computeranimationen folgte und die Musik etwas in den Hintergrund gedrängt wurde.

    

Da Musik und Film nicht aufeinander geschnitten waren, wirkten die Melodien an einigen Stellen zudem nicht homogen. Die Musik, die Gert bot war aber über jede Kritik erhaben, zauberte er doch traumhafte Melodiebögen und Stimmungen.

Als Zugabe spielte Gert dann noch eine Kurzversion eines neuen Stückes, das demnächst auf dem Sampler des Schallwende-Vereins herauskommen wird.

    

Setlist

The Nearest Faraway Place Vol. 2 – Part 8 bis 14

Zugabe

It Was Sad To See You Go

Stephan Schelle, 12.04.2009

Konzert von F. D. Projekt

 

Konzerte von John Dyson & Friends