(Live im
Planetarium Bochum am 22.09.2007)
Gandalf und Sohn Christian am CD-Stand
Auch wenn Bernd Scholl einen sehr guten Set bot, so war doch der Österreicher Gandalf (alias Heinz Strobl), der dieses Konzert – wie schon beim E-Day in Holland dieses Jahr – mit seinem Sohn Christian an den Perkussion bestritt, das Highlight des Abends.
Gandalf bediente neben seinem Keyboard auch noch abwechselnd eine Les Paul Gitarre, eine 12-seitige Akustikgitarre und eine E-Sitar. Das Programm bestand zum größten Teil aus den Stücken seiner aktuellen CD „Lotus Land“, denen die Perkussion von Christian sichtlich gut zu Gesicht steht, denn live entwickeln die Stücke einen gewissen Drive, den ich auf dem Album leider vermisse (hatte die Stücke vor der Veröffentlichung schon live beim E-Day erlebt).
Während bei Bernd Scholl die Landschaftsaufnahmen im Vordergrund standen, so wurde beim Gandalf-Auftritt mehr Weltraumatmosphäre geboten. Die sehr stimmigen Bilder von Sternen, Kometen und fernen Planeten begeisterten selbst Gandalf, der sich daraufhin am Ende der Veranstaltung zu dem Kommentar hinreißen ließ „Das nächste Mal baue ich mehr Perkussionsoli ein, dann kann ich auch mehr von den tollen Bildern bewundern“.
Gandalf entführte die Besucher mit seiner Musik in eine andere Atmosphäre und eine andere Welt. In den Momenten, wo die lediglich der Sternenhimmel die Planetariumskuppel ausfüllte, konnte man gut die Augen schließen und war völlig von dieser Welt entrückt. Mal spielte er auf seiner Les Paul herrliche Soli, dann flogen seine Hände fingerfertig über die 12-seitige Akustikgitarre oder er erzeugte mit der elektrischen Sitar orientalisch-/asiatische Klänge. Zeitweise spielte er Gitarre und Keyboard gleichzeitig, was die Zuschauer in Erstaunen versetzte.
Die Zugabe, die aus Perkussion und Akustikgitarre bestand, war noch mal so ein kleines Live-Highlight, denn dieser sehr Songorientierte Titel wurde mit einer Menge Spaß serviert. Das merkte man an der Interpretation des Stückes, das meiner Meinung nach einen Jam-Charakter aufwies und auch bluesige Elemente hatte. Zum Ende des Stücke lieferten sich Gandalf und Christian ein kleines Perkussions-Duell. Während Christian seine Felle bearbeitete antwortete Gandalf ihm auf der Gitarre klopfend. Ein gelungener Abschluss eines sehr guten, wenn auch kurzen Konzertes.
Gandalf live ist immer ein Erlebnis, egal in welchem Rahmen er sich präsentiert, er macht immer eine gute Figur. Es erstaunt mich immer wieder, welche Ausstrahlungskraft Gandalf trotz seines sehr ruhigen Auftretens doch hat. Und die Zusammenarbeit mit seinem Sohn Christian ist darüber hinaus sehr wohltuend und bringt eine Menge an Dynamik und Drive in seine Stücke. Ich kann nur hoffen, dass bei der nächsten Studioplatte Christian ebenfalls hinter seinen Instrumenten agiert.
Setlist
A Seed Dreaming Inside (Lotus Land)
Waves Of Delight (Lotus Land)
Mystic Voyage (Lotus Land)
A Visionary Passage (Sacred River)
A Heavenly Gift (Lotus Land)
Life Is Love (Lotus Land)
Where The Heart Finds A Home (Lotus Land)Stephan Schelle, 23.09.2007
