Nach dem Auftritt von Klaus
Hoffmann-Hoock war es fraglich, ob dieser noch getoppt werden konnte,
doch das Österreicher „Urgestein“ der elektronischen Musik, Gandalf
legte noch mal einen drauf.
Heinz Strobl aka Gandalf trat nicht
allein auf, er hatte sich zur Unterstützung seinen Sohn Christian
mitgebracht, der ihn am Synthesizer und vor allem an der Perkussion
begleitete. Nun ist Gandalfs Musik ja sehr orchestral angelegt und nicht
einfach allein umzusetzen. Dazu kommt, dass Gandalf ein Vollblutmusiker
ist, der großen Wert darauf legt, seine Parts live zu spielen. Da war es
fraglich, wie in dieser kleinen Besetzung seine Stücke rüberkommen
würden.
Der erste Teil aus
dem Set bestand komplett aus neuem Material, das wahrscheinlich noch im
Mai dieses Jahres unter dem Namen „Lotus Land“ herauskommen wird.
Gandalf betonte, dass es sich um eine absolute Weltpremiere handele und
außer den Musikern selbst noch kein Mensch auf diesem Planeten die Musik
gehört habe. Und was die beiden da boten war Musik der Extraklasse. Sehr
feinfühlig und detailreich waren die Stücke ausgearbeitet und klangen
für mich so ein bisschen nach seiner Phase von „The Stones Of Wisdom“
und an einigen Stellen fühlte ich mich gar an Yes erinnert und wartete
förmlich auf den Gesangseinsatz von Jon Anderson. Die Musik floss sofort
in den Körper und setzte sich dort fest.
Während Christian
hauptsächlich an den Perkussion zu sehen und zu hören war und nur
sporadisch in die Tasten griff, wechselte Gandalf ständig zwischen
seinem Keyboard und seinen Gitarren, ohne dass dabei ein Bruch in der
Musik auszumachen war. Streckenweise spielte er gar Gitarre und Keyboard
gleichzeitig.
Christian, der
auch in einer Band aus dem Trancebereich tätig ist, sorgte für sehr
passende Perkussion, das verlieh den Stücken an einigen Stellen den
notwendigen Drive. Bei seinem Solo bekam er dann am Ende des Stückes
auch Szenenapplaus.
Nach dem wirklich gelungenen ersten
Teil des Sets präsentierte Gandalf dann Stücke aus seinem umfangreichen
Repertoire, angefangen mit den beiden Stücken „A Visionary Passage“ und
„Blossoms Falling Like Snow“ seiner aktuellen CD „Sacred River“, über
das Titelstück seiner CD „Colors Of A New Dawn“ und dem Stück „Von der
Liebe“ vom Album des „Der Prophet“ bis hin zum Titel „The Sleeping
Princess“ aus seinem 82’er Album „Visions“. Und gerade dieser alte Track
löste bei den Zuschauern Standing Ovations aus. Als Zugabe hatte Gandalf
dann mit „The Keeper Of The Old Forest“ zur Freude der Anwesenden noch
einen weiteren Track aus seiner Frühzeit („Visions“) parat. Der
folgende, nicht enden wollende Applaus ließ die beiden dann noch ein
letztes Mal zu einer weiteren Zugabe auf die Bühne kommen.
Gandalf bot,
zusammen mit seinem Sohn, der ihn hervorragend ergänzte, einen
herausragenden Auftritt. Wer diesen Gig verpasst hat, kann den
Österreicher im September noch einmal live im Bochumer Planetarium
erleben. Gandalf live ist eine absolute Empfehlung, nicht umsonst hat er
einige Konzerte der bekannten kanadischen Genesis-Coverband The Musical
Box als Supportact bestritten.
Setlist:
1.
Teil
neue Songs des
zukünftigen Albums Lotus Land
2.Teil
A
Visionary Passage (Sacred River)
Blossoms Falling Like Snow (Sacred River)
Colors Of A New Dawn (Colors Of A New Dawn)
Von der Arbeit
(Der Prophet)
The Sleeping Princess (Visions)
Zugabe
The
Keeper Of The Old Forest (Visions)
Confidently Floating Seawards (Sacred
River)
The Magic Of Spring (Echoes From Ancient Dreams)
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