Als letzter Act stand dann das deutsch/niederländische Trio Broekhuis,
Keller & Schönwälder auf dem Programm. Das diese drei zum absolut Besten
gehört, was die traditionelle Elektronikmusik zu bieten hat, das
stellten sie eindrucksvoll unter Beweis. Drei Track plus eine Zugabe,
daraus bestand der gut 90minütige Set der drei Elektroniker. Auf der
Bühne hatten sie unter anderem den Schrittmacher, einen Stepsequenzer,
der im Hause Manikin Electronic produziert wurde.
Neben diesem Hammergerät (Mario zaubert einige Sequenzerloops, die einem
förmlich die Schuhe auszogen), hatten Detlef Keller und Mario
Schönwälder noch je ein Memotron auf der Bühne stehen. Dabei handelt es
sich um ein auf Samplerbasis aufgebautes digitales Mellotron. Diesem
Teil entlockten sie Sounds, wie wir sie aus den 70’er Jahre her kennen
und lieben.



Doch zu Beginn war erst einmal Bas Broekhuis an der Reihe, der den
Opener mit einer bisher ungehörten und ungewöhnlichen Drumsequenz
eröffnete. Dazu sorgten Flächen und Effekte, die nach elektrischen
Überspannungen klangen, für einen unglaublichen Sound. Und dann stiegen
Detelf und Mario richtig ein. Was sich jetzt entwickelte, kann man kaum
beschreiben. Es war ein hypnotischer Sound der die kleine Halle
durchflutete und mich in eine Art Trancezustand versetzte. Supergeile,
bisher nicht gehörte Rhythmen und Sequenzen sorgten für eine
atemberaubende Stimmung. Die Basics des Songs hatte Detlef erstellt, auf
der die drei dann munter drauf los improvisierten. Beim zweiten Track
sorgte Bas dann mit seinen Basics für die Grundlage des Stückes.



Und beim dritten Track, für dessen Grundstruktur Mario verantwortlich
war, steigerte sich dieses atemberaubende Gefühl im Publikum noch
einmal. Irgendwie schien sich das auch auf die drei Musiker zu
übertragen, denn ich hab Mario selten so an seinen Instrumenten abgehen
sehen. Ich wusste gar nicht, dass er so eine „Tastensau“ sein kann.
Allein wegen des Auftritts dieser drei hatte sich der Besuch des
Festivals gelohnt. Das sahen auch die anderen Zuschauer so, denn der
Applaus bei diesem Konzert wollte gar nicht mehr enden. Die drei wurden
frenetisch gefeiert und legten dann noch eine ebenbürtige Zugabe hin.



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