Zoff - Live 19.12.2003 Parkhalle Iserlohn
 

 

Unter dem Motto „Weihnachten im Sauerland“ präsentierten Zoff ihr sechstes Konzert zum Jahresausklang 2003 am 19.12.2003 in der Parkhalle von Iserlohn.

Etwas ganz besonderes hatten sich die Musiker(in) um Reiner Hänsch aber noch ausgedacht. Bevor man am Abend die Parkhalle zum kochen brachte, gastierte man am Nachmittag in den Räumen des Elektrogroßmarktes Saturn in der Innenstadt von Iserlohn.

     

Kurz vor 17.00 Uhr legten die Musiker, die bis auf den Saxophonisten komplett waren, im Ladenlokal eine Unplugged Session auf’s Parkett. Neben drei Akustikgitarren, Gesang, Perkussion war als einziges elektronisches Instrument ein Bass dabei. Der Schlagzeuger, Wolf Simon, spielte auf einer Art Kiste von Cajon, auf der er den Rhythmus bestimmte, während Keyboarder Reiner Burmann ein weiteres Perkussioninstrument bearbeitete.

 

 
 

Im Rahmen dieser Session spielten sie ca. fünf Stücke, die hauptsächlich von  ihrer letzten CD Alles beim Alten stammen. Los ging es gleich mit Mädchen aus Winterberg. Es folgten u. a. noch In meinem Kaff, Arsch der Welt und Vergiss es. Da nur wenige Zuschauer in den Geschäftsräumen anwesend waren, kam nicht so die richtige Stimmung auf, obwohl die Stücke in ihren Unplugged-Versionen wirklich toll klangen. Nach diesen Stücken kündigte Reiner erst einmal eine Pause an, in der sie auch Autogrammwünsche erfüllen würden. Hiervon wurde dann auch reichlich Gebrauch gemacht. Leider packte die Band - wahrscheinlich wegen der geringen Resonanz - die Instrumente ein und führte die Session nicht weiter.

 
 

Abends dann in der Parkhalle sollte die Begeisterung aber andere Züge annehmen. Mit einer gut 10minütigen Verspätung starteten die Lokalmatadoren Pee Wee Bluesgang kurz nach 20 Uhr mit ihrem Gig. In ihrem ca. halbstündigen Set boten sie Bluesrocknummern erster Güte. Allerdings waren die Meisten wegen Zoff da und begeisterten sich nicht so für die Pee Wee’s, so dass hier nicht so richtig der Funke überspringen wollte. Während sich bei den Pee Wee’s die Zuschauer doch ziemlich in der Halle verteilten, strömten die Massen dann zu Beginn des Zoff-Gigs direkt an die Bühne.

     

Gegen 21.10 Uhr starteten Zoff ihren Gig. Die Bühne war mit Nikoläusen und Schneemännern entsprechend dekoriert. Das Licht erlosch und die Nebelmaschine wurde angeschmissen, dann erstrahlten einige Scheinwerfer und der berühmte Vers von Sauerland … Halt, er ist es gar nicht. Reiner hatte sich einen besonderen Gag ausgedacht und im Stile des Eingangsverses von Sauerland, der auch zu Beginn ihrer Konzerten im Sommer zu hören war, einen weihnachtlichen lustigen Vers produziert. Während dieser lief, kam die Band auf die Bühne.

Es folgte eine deutsche Version von White Christmas, die eingangs von der Band und dann von Jörg und Katrin (Backgroundgesang) gesungen wurde. Nach einigen Versen kam dann unter Applaus der Kopf der Band, Reiner Hänsch, auf die Bühne und stieg ebenfalls in den Song ein.

     

Gleich im Anschluss ging es dann mit dem Song meiner Heimat, nämlich Sauerland weiter. Gespielt wurde er in der normalen Singleversion. Danach ging es mit neueren Stücken der letzten CD und älterem Material weiter. Zoff boten immer wieder einen Mix aus neuen und alten Stücken. Dabei ist aber zu bemerken, dass die gut 1.500 Zuschauer vor allem bei den älteren Titeln am besten abgingen. So ist es nicht verwunderlich, dass Stücke wie Letmathe (der Ort liegt gleich um die Ecke) für Begeisterungsstürme sorgten.

Nach dem Song Langeweile verließ die Band bis auf Reiner Hänsch und den Keyboarder Reiner Burmann die Bühne. Die beiden gaben dann das Stück Lametta zum Besten.

     

Reiner Hänsch und auch die anderen Mitglieder der Band waren gut gelaunt und das spürte man an Gesten, der Spielfreude und an den lockern Sprüchen, die Reiner zwischen den Stücken zum Besten gab. Oft hatte er eine kleine Geschichte zu erzählen. Auch mischte er sich wieder unters Publikum und ging bis zur Saalmitte in die Besuchermassen hinein. Wieder auf der Bühne zog er einen roten Sack hervor und schmiss einige kleine Geschenke in die Menge (Autogrammkarten, Walnüsse - womit die wohl gefüllt waren?- , etc).

Gut gefiel mir die durch eine Art Laufsteg erweiterte Bühne. Hiervon machten die Musiker - allen voran natürlich Reiner und seine Sängerin - oft Gebrauch. Das brachte die Band so richtig in die Nähe der Fans, die das begeistert aufnahmen.

Die nächsten Stücke brachten die Zuschauer dann wieder dazu zu tanzen und zu singen. Kein Leben, Hundertmark und Gimme Gummi sorgten für gute Stimmung. Dann war nach fast zwei Stunden der offizielle Teil der Show, die übrigens durch eine sehr ansprechende Lightshow unterstützt wurde, beendet.

     

Obwohl zu Beginn des Konzertes schon die Nationalhymne meiner Region, Sauerland, gespielt wurde, sangen die Zuschauer im Chor „Ohne Sauerland gehen wir nicht nach Haus!“.

Nun folgte der Zugabenteil. Als erstes spielten sie ein Medley aus Weil ich dich liebe und Kein Geld, Kein Money, wobei letzteres für einige Zuschauer zu kurz geraten war. Als nächste Zugabe stand Lisa auf dem Programm, das ebenfalls für gute Stimmung sorgte. Die nächste Zugabe ließ dann schließlich die Mauern der Parkhalle erzittern, denn bei den ersten Tönen des Eingangstextes „Ein Bauer stand …“ waren die Massen aus dem Häuschen. Sauerland wurde als Zugabe in der langen Version, die einige Strophen mehr enthält gespielt. Und wieder wurde getanzt, gesungen und geklatscht.

     

Dann kam so langsam das Ende. Nach dem neuen Stück Wieder da, das Zoff für die Iserlohner Roosters (Eisportclub) geschrieben haben, kam mit einer wiederholten Version von White X-Mas, das schon zu Beginn des Konzertes zu hören war nach gut 150 Minuten Konzert das Ende. Die Deckenbeleuchtung ging an und das Wiedersehnskonzert von Zoff war beendet.

Während des ganzen Abends war in der Halle eine gewisse Fetenatmosphäre zu spüren. Das lag vor allem daran, dass mehrere Getränke- und Imbissstände in der Halle aufgebaut waren, die die ganze Zeit über stark frequentiert wurden. Auch vereinzelte Stehbiertische standen in dem Saal.

Zoff lieferten einen gelungenen Ausklang aus dem Jahr 2003 und eine mal ganz andere vorweihnachtliche Atmosphäre. So lass ich mir Weihnachten gefallen.

Stephan Schelle