Zoff - Live 15.12.2007 Schützenhalle, Sundern-Stemel
 

Die deutsche Rockband Zoff, die vor allem durch ihre lokale Hymne „Sauerland“ in der Region bekannt und beliebt ist, rockte am 15.12.2007 die Schützenhalle in Sundern-Stemel. Gut 200 Besucher waren gekommen um eine vorweihnachtliche Party mit der Band zu feiern.

 

Doch bevor die Gruppe um Reiner Hänsch loslegte, sorgte die ebenfalls aus dem Raum Iserlohn kommende Paul Meier Kombo gut eine ¾ Stunde für die Einstimmung auf den bevorstehenden Auftritt. Das Quintett Egbert Wunderlich (Schlagzeug), Otto Flanz (Bass), Werner Kötteritz (Gitarre), Jürgen Kowski (Saxophon) und Rudi Müllenbach (Gesang), brachte eine Mischung aus Rock ’n Roll und Rockabilly.

 
 

 

    
Die Paul Meier Kombo

 

    

 

Ihr Repertoire bestand aus Coverversionen so bekannter Stücke wie „I Feel Good“, „Sexbomb“, „Rockabilly Willy“ und „Skandal im Sperrbezirk“. Mit ihrem letzten Stück „Kopfschuss“, das im Original aus der Feder von Zoff stammt, erwiesen sie der Headlinerband dann auch noch ihre Ehre. Das war alles ganz nett, riss das Publikum aber noch nicht vom Hocker, was sich auch dadurch zeigte, dass die Anwesenden noch recht verstreut in der Halle verweilten und nicht bis an die Bühne herantraten. Das sollte sich aber kurz darauf ändern.

 

    

 

    

 

                   

 

Gegen 20:45 Uhr war die Umbaupause beendet und die Mitglieder von Zoff, das sind Reiner Hänsch (Gesang), Reiner Burmann (Keyboards), Jörg Hamers (Gesang, Perkussion), Jan Kazda (Bass), Martin Köhmstedt (Gitarre), Ingo Meyer (Gitarre), Katrin Schmitt (Gesang) sowie dem neuen Schlagzeuger Jörg Hedtmann legten mit einem Intro vom Band los, während noch alle hinter der Bühne waren. Aus den Lautsprechern war ein Gespräch zu hören, dass den Eindruck erweckte, als würde Reiner Hänsch hinter der Bühne mit dem Veranstalter sprechen und sich darüber aufregen, dass er allein für den Auftritt bereit sei und seine Kollegen noch am essen oder auf dem Pott wären. Das hatte schon mal viel Humor. Dann betrat Reiner mit einer Akustikgitarre bewaffnet zunächst allein die Bühne, um das Thema noch mal aufzunehmen und fortzuführen. Während er sich so mit dem Publikum unterhielt, kamen dann die Bandmitglieder auf die Bühne und spielten mit „Lametta“ zunächst einen älteren Song, der ganz gut in die vorweihnachtliche Zeit passte.

 

    

 

    

 

    

 

Richtig ab ging es dann aber mit dem folgenden „In meinem Kaff“, da knallten sie einen ordentlichen Sound raus, das so manchem Einwohner den Hut vom Kopf haute. Die acht auf der Bühne machten einen sehr guten Eindruck, was sich vor allem durch ihre Spielfreude zeigte. Besonders hervorheben muss man, dass Reiner Hänsch gesundheitlich nicht ganz auf der Höhe war, was man ihm aber überhaupt nicht anmerkte. In ihrem Programm brannten sie dann ein Feuerwerk aus ganz alten Stücken, Werken aus der letzten Vergangenheit (aus den Alben seit ihrem Comeback) sowie brandneuen Titeln ab. Es zeigte sich, dass so mancher den Text des ein oder anderen Liedes noch drauf hatte, denn es wurde fleißig mitgesungen.

 

    

 

    

 

                   

 

Zu „Wenn ich mal alt wär’“ ließ sich Frontmann Reiner einen Stuhl bringen, auf den er erst einmal Platz nahm und einen auf gebrechlichen Alten machte. Während „Mädchen aus Winterberg“, das in einer unplugged Version gespielt wurde, nahmen die Gitarristen und Reiner auf Barhockern Platz, was dieses unplugged-Flair noch unterstützte. Der Reggae „Arsch der Welt“ wurde in einer tollen Version gespielt, bei der so einige Gitarrenpassagen auszumachen waren, die zum Original verändert wurden. Das traf im Übrigen auch auf andere Songs zu. Und bei dem bekannten Song „Letmathe“ forderte Reiner das Publikum dann erstmals auf, mitzusingen. Zu diesem Zweck änderte er kurzerhand den Text und ersetzte Letmathe durch Sundern. Das erzeugt richtig gute Partystimmung.

 

                   

 

    

 

    

 

Zu dem Stück „Jajaja“, dass als Thema die Meinungsunterschiede zwischen Vater und Sohn verarbeitet (Es soll bedeuten, dass, wenn der Sohn auf Erklärungen des Vaters mit „Jajaja“ antwortet, dies nicht anderes als „Leck mich“ heißt.), holte sich Reiner einen Jungen aus dem Publikum auf die Bühne, mit dem er dann zusammen sang und Luftgitarre spielte. Als dann „Lisa“ angestimmt werden sollte, war Reiner schon seiner Zeit voraus, denn er kündigte das darauf folgende „Total Banane“ an. Seine Mitstreiter konnten ihn aber schnell wieder zurückholen. Als dann „Total Banane“ schließlich dran war, verließ Reiner die Bühne und ging durchs Publikum, um sich kurz mit dem/der ein oder anderen zu unterhalten, während er vom Spotlight verfolgt wurde. Das kennen wir schon aus den älteren Konzerten, ist aber immer wieder ein toller Showact.

 

    
"Mädchen aus Winterberg ..."

 

    

 

                   

 

Wer kennt nicht den von Hans Albers gesungenen Evergreen „La Paloma“? In der Version, wie ihn Zoff präsentieren, kommt er allerdings viel knackiger und wuchtiger rüber. Diesen alten Song spielten sie in einer sehr rockigen, ja ich würde sogar sagen punkartigen Version, die richtig Spaß machte. Entsprechend dazu setzte sich Reiner eine Kapitänsmütze auf, um so dem „alten Hans“ optisch näher zu kommen. Das folgende „In 100 Jahr’n“ beschloss dann den offiziellen Teil der Show.

 

    

 

    
"Jajaja, das heißt leck mich am A...."

 

    

 

Natürlich gab es noch Zugaben. Diese bestanden in den Stücken „Liebe“, „Kein Geld“ und „Gimme Gummi“. Bei letzterem Song wurde das Publikum wieder zum Mitsingen aufgefordert und die ganze Halle war dabei. Dann verließ die Band abermals die Bühne. Es fehlte aber noch ein Stück, ohne das die Band nicht aus der Halle gelassen worden wäre, nämlich „Sauerland“, das hierzulande auf keinem Volksfest fehlen darf. Reiner kam wieder auf die Bühne und meinte „natürlich haben wir das Stück nicht vergessen“ und es folgte die neuere, verlängerte Version Stückes. Ich glaub es hat keinen in der der Halle gegeben, der nicht zumindest den Refrain mitgesungen hat. Das war schon Gänsehautfeeling pur. Mit „Wieder da“, der Hymne den Reiner für die Iserlohner Eishockeymannschaft geschrieben hat, gab es dann die letzte Zugabe dieses zweistündigen Konzertes.

 

    

 

    

 

    

 

Zoff live, das bedeutet eine Menge Spaß auf und vor der Bühne, mit Musikern, die ihr Handwerk verstehen und selber Spaß am Auftreten haben.

 

    

 

     

 

                   

 

Setlist

Lametta

In meinem Kaff

Kein Leben

Faxen

Armes Deutschland

Vergiss es

Wenn ich mal alt wär’

Mädchen aus Winterberg

Arsch der Welt

Letmathe

Seid Nett zueinander

Jajaja!

Lisa

Total Banane

Hundertmark

La Paloma

In 100 Jahr’n

 

Zugaben

Liebe

Kein Geld

Gimme Gummi

 

Sauerland (lange Version)

 

Wieder da

 

    

 

                   

 

                   
"Mein Herz schlägt für das Sauerland"

 

    

 

Stephan Schelle, 16.12.2007