Der wohl bekannteste Act
des Festivals, V:NESS, kam als nächstes auf die Bühne. V:NESS,
das ist die aus der Castingshow SSDSGPS von Stefan Raab’s
TV total bekannt gewordene Hagenerin Vanessa. Die kleine
Sängerin mit der kraftvollen Stimme trat mit einer vierköpfigen Band auf.
Und genau hier liegt meines Erachtens der Hund begraben, denn die Musiker,
die an ihre Seite gestellt wurden, Dirk (Gitarre), Daniel
(Keyboards), Tim (Schlagzeug) und Hanz (Bass), wirkten zu
professionell und durchgestylt, halt wie ein von der Plattenindustrie
zusammengestelltes Projekt.
Ich hatte das Gefühl, dass
die Jungs und auch Vanessa selbst, ihr Ding zu steril durchzogen.
Das hatte für mich wenig Authentizität. Als Beispiel sei genannt, dass
sich Vanessa und einige der Musiker beim recht verhalten agierenden
Publikum artig bedankten und mehrfach betonten, wie viel Spaß es ihnen
doch macht hier zu spielen. Das klang leider nicht ganz ehrlich sondern
einstudiert aufgesetzt. Aber so ist nun mal das professionelle
Musikgeschäft.
Musikalisch und
showtechnisch (Lightshow) wurde alles geboten, was man erwarten konnte.
Neben Coverversionen bekannter Titel wie You Shook Me All Night Long
von AC-DC, Oughta Know von Alanis Morissette und der
Singleauskopplung von Cindy Laupers She Bop, gab es
reichlich Neukompositionen von ihrem Album Electric Punk. Während
mir die Version von She Bop nicht so gut gefiel, konnte Vanessa
bei Oughta Know aber auf voller Länge überzeugen. Und auch die
Neukompositionen kamen gut rüber.
Vanessa agierte
während ihres Auftrittes wie ein Wirbelwind auf der Bühne. Es gab kaum
einen Moment wo sie mal ruhig am Mikro ausharrte, vielmehr legte sie
einige Kilometer Wegstrecke während des Gigs zurück. Ein Highlight des
Gigs war das Schlagzeugsolo von Tim, der Minutenlang seine
Trommelfelle bearbeitete und dabei mit den Schlagstöcken noch Kunststücke
vorführte. Mein Fazit lautet: V:NESS lieferten einen ordentlichen,
für mich aber zu steril wirkenden, Auftritt ab, der sehr rockig und
kraftvoll war.
www.v-ness.de
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