Uriah Heep   L i v e
Jovel Music Hall, Münster 15.04.2010
 


    

     

Die britische Rocklegende Uriah Heep befindet sich derzeit auf ihrer „Celebration“-Tour, eine Jubiläumsreise zum Anlass des 40jährigen Bestehend der Band. Am 15.04.2010 fanden sich die fünf Hardrocker in der Jovel Music Hall in Münster ein, um die Halle zu rocken. Die Jovel Music Hall liegt im Süden von Münster und ist nicht mit dem Jovel, das im nördlichen Teil der Stadt lag, zu verwechseln. Die neue Location ist wesentlich größer und durch eine mittige Glasfläche im Dach sehr hell gestaltet. Aufgrund der sehr ansprechenden Aufteilung bietet sie genug Platz um sich mit Getränken zu versorgen. Zahlreiche Stehtische und Barhocker sorgen überdies für eine Partyatmosphäre.

    

    

    

Von der Gründungsbesetzung ist mittlerweile nur noch Mick Box (Gitarren und Gesang) an Bord. Neben Bernie Shaw (Gesang), Trevor Bolder (Bass) und Phil Lanzon (Keyboards), die mittlerweile schon viele Jahre zusammen auf der Bühne stehen, ist für den Schlagzeuger Lee Kerslake, der vor einiger Zeit die Band verlassen hat, Russel Gilbrook hinter die Trommelfelle getreten. Und dieses jüngste Mitglied der Band ist ein wahres Kraftpaket. Er schafft es dem Sound von Uriah Heep eine gehörige Portion Dynamik und Druck zu verleihen, die einem im Zuschauerraum sämtliche Fasern auf Bauch und Rippen vibrieren ließen. Die Bassdrum haute einen vor der Bühne fast aus den Schuhen. Das nenne ich wieder „Rockmusik mit jeder Faser spüren“.

    

    

Die äußerst gut aufgelegten Musiker betraten gegen 20:15 Uhr die Bühne (eine Vorgruppe brauchen sie wirklich nicht) und legten ein furioses Konzert hin, bei dem sie durch die komplette Ära ihres Bestehens wandelten. Los ging es mit dem Titelstück des letzten Studioalbums „Wake The Sleeper“, mit dem sie schon zu Beginn ein Ausrufzeichen setzten, denn sie waren bereits ab der ersten Minute mit jeder Haarspitze präsent und hatten das Publikum sofort im Griff. Obwohl es erst Donnerstag war, ging die Party wie an einem Freitagabend ab. So meinte Bernie Shaw auch: „Bei Uriah Heep-Konzerten ist immer Freitag“, wie Recht er doch hat.

                   

                   

Es folgten neben bekannten Stücken wie „Return To Fantasy“, „Bird Of Prey“, dem sehr einfühlsamen „Rain“ und „The Wizard“ mit „Only Human“ und „Corridors Of Madness“ auch zwei ganz neue Stücke, die sich als Bonus auf der aktuellen CD „Celebration“ befinden. Auf der CD finden sich ansonsten ältere Stücke, die die Band neu arrangiert hat. Und genau so verlief auch das Konzert, denn die älteren Stücke klangen zum Teil, als wären sie einer Frischzellenkur unterworfen worden.

    

    

    

Bei „Free Me“ fordert Bernie dann erstmals das Publikum zum Mitsingen auf, was auch hervorragend gelang, doch die wahren Höhepunkte standen erst noch bevor. Mit dem herrlichen „July Morning“ endete dann der gut anderthalbstündige Set. Wie schnell doch 90 Minuten vergehen können.

    

    

Dann kam die Band nach frenetischem Jubel zurück und legte ein kraftvolles „Easy Livin’“ hin, so wie ich es liebe. Nicht nur mir geing es so, denn die komplette Halle sang mit. Den Abschluss bildet dann der Klassiker „Lady In Black“, bei dem nun wirklich jede und jeder mitsang. Was für ein Ohrenbetäubender und gleichzeitig Gänsehaut treibender Chor!! Blickte man sich im Zuschauerraum um, so sah man in viele begeisterte und strahlende Gesichter, die der zeitlosen Musik von Uriah Heep mit jedem Ton folgten. Dann war das Konzert – leider schon viel zu früh – beendet und die Helden verabschiedeten sich von der Bühne, aber nicht ohne ihre Begeisterung über die Stimmung in der Halle zu zeigen.

                   

    

    

Die fünf boten schnörkellosen Rock ohne großen Schnickschnack und genau dafür werden sie von ihren Fans so geliebt. Das ist erdiger, handgemachter und ehrlicher Rock. Uriah Heep, für mich eine Band, die man sich immer wieder live ansehen kann.

    

    
 

 
 

Setlist

Wake The Sleeper
Return To Fantasy
Only Human
Book Of Lies
Bird Of Prey
Corridors Of Madness
Love in Silence
Rain
The Wizard
Free Me
Sunrise
Free An’ Easy
Gypsy
Angels Walk With You
July Morning
 

Zugaben

Easy Livin’
Lady In Black

 


(von „Wake The Sleeper”)
(von „Return To Fantasy”)
(neuer Track von „Celebration”)
(von „Wake The Sleeper”)
(von „Salisbury”)
(neuer Track von „Celebration”)
(von „Sea Of Light”)
(von „Demons And Wizards)
(von „Demons And Wizards)
(von „Innocent Victim”)
(von „The Magicians Birthday”)
(von „Innocent Victim”)
(von „Very Easy, Very Umble”)
(von „Wake The Sleeper”)
(von „Look At Yourself”)


(von „Demons And Wizards)
(von „Salisbury”)
 
 
  Stephan Schelle, 16.04.2010