Die Briten präsentierten einen Querschnitt ihrer mittlerweile mehr als 35jährigen Bandgeschichte. Mick Box ist das einzige Bandmitglied aus der Gründerzeit und Lee Kerslake, als Zweitdienstältester seit dem 72’er Album „Demons And Wizards“, das der Band damals den Durchbruch verschaffte, dabei. Die anderen traten erst viel später in die Band, doch in dieser Formation spielen sie immerhin auch schon seit 1986 und das merkte man deutlich.
Die fünf boten an diesem Abend einen Querschnitt aus ihrem Gesamtwerk. Die Setlist war zur 2004’er Acoustically Driven-Tour erheblich verändert worden. Vom 70’er Debütalbum „Very Eavy … Very Umble“ bis hin zum letzten Studioalbum „Sonic Origami“ aus dem Jahr 1998. Dabei ließen sie zwar sieben Alben wie zum Beispiel „Wonderland“, „Abominog“, Head First“ und „Raging Silence“ aus, hatten dafür aber mit dem Stück „Pilgrim“ vom 73’er Album „Sweet Freedom“ ein Stück in ihrem Repertoire, das sie bisher noch nie live gespielt haben. Wie Mick im Interview angab, hatte es sich bei den „elektrischen“ Konzerten auch nie angeboten, passt aber wunderbar in den akustischen Set. Und bei diesem Titel merkte man auch, dass die Briten eine Menge an Emotion in ihn hineinlegten, denn das Stück ging, wie viele andere auch, direkt unter die Haut.
Bernie Shaw hat sicherlich immer noch ein großes Erbe zu verwalten, denn David Byron hatte in der Glanzzeit der Band mit seiner charismatischen Stimme die Songs von Uriah Heep besonders geprägt, ähnlich wie Ken Hensley mit dem Sound verbunden wurde, dass man ihn gar „Mr. Uriah Heep“ nannte. Aber, um auf Bernie zurück zu kommen, er hat es erstklassig gemeistert, Stücke wie „The Wizard“, „July Morning“, „Sunrise“ oder „Come Away Melinda“ zu interpretieren. Mittlerweile klingen die Stücke live so, als wären sie für ihn gemacht.
Neben den sehr humorvollen Ansagen von Mick Box, wie die Story zu den Aufnahmen von „The Wizard“ das hier sinngemäß, wiedergegeben wird
war es vor allem Bernie, der das Publikum in seiner Hand hielt. Bei „Free Me“ brachte er beispielsweise das Publikum dazu. aufzustehen und mitzuklatschen, und keiner blieb sitzen. Beim letzten Stück des Programms „Lady In Black“ wurden die Zuschauer erneut von ihm aufgefordert aufzustehen und den Refrain mitzusingen. Die Menge grölte den typischen, aus Vokalen bestehenden Refrain lauthals mit. Keiner konnte sich dieser Stimmung und Atmosphäre mehr entziehen.
Bis zum Ende der Zugaben, bestehend aus „The Dance“ und „Easy Livin’“, blieb auch niemand mehr auf seinem Sitzplatz. Neben der wirklich gelungenen Performance bot die Band eine sehr ansprechende Lightshow. Etwa 15 Minuten nach dem Konzert erschien dann die Band vollzählig am Merchandisingstand und kam allen Autogrammwünschen und Fragen der Fans nach. Uriah Heep waren vor, während und nach dem Konzert eine Band zum anfassen. Ehrlich und authentisch, echte Rock ‚N’ Roller. Der Abend war ein absoluter Hochgenuss.
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