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In den Abend des letzten
Festivaltages startete die schwedische Progressive Rockband Soen, die
bereits im Jahr 2010 ihr Debütalbum veröffentlichte. Die
ursprüngliche Besetzung bestand aus dem ehemaligen Opeth-Schlagzeuger
Martin Lopez, Testament– und Sadus-Bassist Steve Di Giorgio, Willowtree-Sänger
Joel Ekelof und Gitarrist Kim Platbarzdis. Der erste Song „Fraccion“
wurde im Oktober 2010 auf der offiziellen Website der Band veröffentlicht.
Schlagzeuger Martin Lopez, Gründungsmitglied der Band, beschreibt die Musik
von Soen als „melodisch, schwer und kompliziert“.
Das
2012 erschienene „Cognitive“ schlug einen festen, schweren, progressiven
Metal-Pfad ein, bevor Soen 2014 mit „Tellurian“ begannen, sich frei auf
ihre eigene Kraft und einzigartigen Visionen einzulassen. Ihr drittes Werk,
„Lykaia“, war eine konzeptionelle Reise zu erdigeren Orten. SOENs
viertes Album „Lotus“ kam im Februar 2019 heraus. „Lotus“ enthält
Dissertationen über die moderne Gesellschaft wie „Rival“,
„Covenant“ und „Martyrs“, die von poetischer, fein gestalteter
Verwirrung und Chaos geprägt sind.
Ihr
neuestes Album „Imperial“ (2021) wurde von Kane Churko gemischt und
gemastert, der schon mit Größen wie Ozzy Osbourne und Bob Dylan gearbeitet
hat. Acht knackige, scharfe und hervorragend konstruierte Songs, die
Frustration, Reflexion und Hoffnung umspannen. „Imperial“ ist die
heftigste und dynamischste Veröffentlichung von SOEN, die den Hörer sofort
in ihren Bann zieht und auch noch lange nach dieser verrückten Zeit anhält,
deren Detailreichtum dazu bestimmt ist, es zu einem klassischen Metal-Album
dieser Zeit zu machen.
Die aktuelle Besetzung
lautet: Joel Ekelöf (Gesang), Martin Lopez (Schlagzeug), Lars Enok Åhlund
(Keyboards, Gitarre), Cody Lee Ford (Gitarre) und Oleksii „Zlatoyar”
Kobel (Bass).
Soen waren für mich
eine der Überraschungen beim Night Of The Prog-Festival. Ihre Mischung aus
Progressive Rock und Metal bzw. Hardrock, die von tollen Melodien durchzogen
war, überzeugte vom ersten Moment an. Die Band ist in Kürze mit einem
neuen Album am Start, doch auf die neuen Songs mussten die Fans verzichten.
Stattdessen hatten sie einen Querschnitt aus den Alben „Imperial“
(2020), „Lotus“ (2018), „Lykaia“ (2017) und „Cognitive“ (2012)
dabei.
Gleich mit Sirenengeheul
ging es zu Beginn des Openers „Monarch“ los, einem melodischen
Metalsong. Das war der Start in ein grandioses Konzert. Die Songs waren von
tollen Riffs und druckvollen Rhythmen durchzogen. Und Sänger Joel Ekelöf
sorgte recht unaufgeregt mit einer sehr klaren Gesangsstimme für gutes
Feeling. Seine Mitstreiter ließen an den Saiteninstrumenten zigfach die
Haare fliegen und posten um die Wette. Das passte aber hervorragend zu den
tollen Songs. Für mich waren Soen die Entdeckung des Festivals.
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