Saga - l i v e
(Hubertushalle, Menden 09.04.2010)
 


    

Nach dem Einheizer Subsignal und einer sehr kurzen Umbaupause enterte der kanadische Artrock-Fünfer Saga die Bühne und schoss ein Feuerwerk an Klassikern der Bandgeschichte auf die Zuschauer los.

    

    

Saga, deren langjähriger Frontmann Michael Sadler 2007 die Band verlassen hat, haben 2009 mit dem neuen Sänger Rob Moratti (er kam von der Band Final Frontier) ein neues Album aufgenommen („The Human Condition“) und sind seither mit ihm auf Tour. Die in Deutschland äußerste beliebte Band gastierte auf ihrer Frühjahrstour am 09.04.2010 in der Hubertushalle im sauerländischen Menden. Leider trat bei diesem Gig der ungünstige Sound direkt vor der Bühne noch stärker, als beim Anheizer Subsignal auf. Aus diesem Grund waren von meiner Position aus keine Nuancen zu hören, sondern es entwickelte sich in den lauten Passagen leider ein ziemlicher Soundbrei. Dass konnte die gute Stimmung, die in der Halle herrschte, aber nicht trüben. Ganz im Gegenteil, denn die Sauerländer zeigten, wie begeisterungsfähig sie sind und so entwickelte sich in der Halle ein heiße Stimmung, die wörtlich zu nehmen ist, denn während des Konzertes hatte man stellenweise den Eindruck in einer Sauna zu sitzen.

    

    

     

Obwohl das 83’er Album „Heads Or Tales“ erst 27 Jahre alt ist und noch kein rundes Jubiläum feiert, stand das Album im Mittelpunkt der Tournee bei der neben Sänger Moratti Ian Crichton (Gitarre), Jim Crichton (Bass, Keyboards), Jim Gilmour (Keyboards, Gesang) und Brian Doerner (Schlagzeug) auf der Bühne standen. Gespickt war das Set von weiteren Stücken der Bandgeschichte. Los ging es unter großem Jubel mit „You’re Not Alone“ vom 79’er Album „Images At Twilight“, das allerdings in dieser Version nur angespielt wurde. Danach ging es in die nähere Vergangenheit, denn mit „Book Of Lies“ präsentierte die Band ein Stück vom letzten Album, das die Band mit Michael Sadler zusammen aufgenommen hat, dem 2007’er „10.000 Days“.

    

    

Nach „Careful With Your Step“ kam dann mit „Wind Him Up“ von „Worlds Apart“ das erste Highlight des Gigs, denn bei diesem Stück ging die Menge ordentlich ab. Gerade die bekannten älteren Stücke waren es, die von den Besuchern gefeiert wurden. Nach „Step Inside“, dem einzigen Stück des aktuellen Albums „The Human Condition“ (warum haben sie eigentlich nicht das hinreißende „Avalon“ im Programm gehabt?) und dem Instrumental „Corkentellis“ (wiederum von „10.000 Days“) kam dann das komplette „Head Or Tales“-Album (mit Ausnahme des letzten Tracks „Cat Walk (Unabridget)“), beginnend mit „The Flyer“ (einem weiteren Highlight, bei dem der ganze Saal mitsang) bis hin zu „The Pitchman“ an die Reihe.

     

    

    

Nach diesem Komplettwerk näherte sich die Gruppe bereits dem offiziellen Ende. Es ging zum Ende hin wieder weit zurück in die Vergangenheit der Band und nach „No Regrets“ standen die weiteren, vom Publikum gefeierten „On The Loose“ und „Humble Stance“ auf dem Programm. Damit endete dann auch schon der offizielle Teil des Konzertes und die Band verabschiedete sich unter großem Applaus.

    

    

Als die Jungs dann für die Zugabe auf die Bühne zurückkamen, forderte die Menge lauthals „Don’t Be Late“. Zwar animierte Sänger Moratti das Publikum weiter rufen, doch startete die Band mit „It Never Ends“, einem weiteren Song von „10.000 Days“ in den Zugabenblock. In diesem Block wurden dann einige Luftballons vom Publikum aus durch die Luft geworfen und fanden immer wieder ihren Weg auf die Bühne, was die Jungs aber sehr humorvoll aufnahmen und die luftigen, rosa Spielzeuge immer wieder ins Publikum zurückkickten. Danach kam aber das ersehnte „Don’t Be Late“ bei dem sich alle noch mal die Seele aus dem Laib sangen. Leider endete mit diesem Stück auch schon der Gig.

    

    

     

Mit Rob Moratti, der zwar Michael Sadler das Wasser nicht reichen kann, machte der kanadische Fünfer eine gute Figur. Rob hat einen anderen Gesangsstil und auch eine eigene Art, sich auf der Bühne zu präsentieren (er ist halt ein Poser). Dem Publikum hat es jedenfalls außerordentlich gut gefallen und das ist schließlich das wichtigste bei einem Livegig.

    

    

Die Band präsentierte sich darüber hinaus sehr Fannah, was in zahlreichem Händeschütteln und sogar Umarmungen gipfelte. Und so konnte sich auch so mancher über ein Plektrum von seinem Star erfreuen. Eine Rockband zum anfassen, das wollen die Musikfreunde erleben und das bot Saga in vollem Umfang.

    

    

    
 

 
 

Setlist

You’re Not Alone
Book Of Lies
Careful Where You Step
Wind Him Up
Step Inside
Corkentellis
The Flyer
Catwalk
The Sound Of Strangers
The Writing
Intermission
Social Orphan
The Vendetta (Still Helpless)
Scratching The Surface
The Pitchman
No Regrets
Humble Stance
On The Loose
 

Zugabe

It Never Ends
Don’t Be Late

Stephan Schelle, 10.04.2010

 
Saga live in Menden 2010