Bühne frei für den Hauptact!!!!!!!

Deutschland ist Saga-Land, das war schon in den 70’ern so – feierten die kanadischen Progrocker doch hier ihre größten Erfolge – und das ist heute nicht viel anders. Auch wenn die Hallen heute etwas kleiner als damals sind, so tut dies dem Ganzen doch keinen Abbruch. Und das sie es noch genau so gut wie in den 70’er können – auch wenn Michael Sadler mittlerweile keine Haare mehr hat und etwas hager aussieht – das bewiesen sie an diesem lauen Frühlingsabend auf’s Beste. Erstaunt hat mich, das er stimmlich immer noch so gut drauf ist. Eine freudige Info präsentierte Michael dem deutschen Publikum kurz nach Beginn des Konzertes, denn mit dem neue Album „Trust“ sind Saga zum ersten Mal seit mehr als 15 Jahren wieder in den deutschen Charts auf derzeit Platz 23 geklettert. Und die Band dankte es dem Publikum mit einem tollen Konzert voller Elan und Spielwitz. Dabei agierten die fünf Kanadier absolut professionell.

Zu den satten Keyboardklängen des Titelstückes ihres neuen Albums „Trust“ starteten Saga ihren Auftritt. Und der Song kam live noch intensiver und druckvoller als auf der CD rüber. Nach „That’s As Far As I’ll Go” einem weiteren Stück des neuen Albums, ging es dann erst einmal mit Stücken wie „Wind Him Up“, bei dem das erste Mal so richtig Stimmung im Saal aufkam, „The Flyer“, „Cat Walk“, „You’re Not Alone“, bei dem Michael das Publikum in zwei Hälften aufteilte um den Refrain langsam steigernd im Wechselspiel singen zu lassen, „On The Loose“ und dem viel umjubelten „Don’t Be Late“ in die Vergangenheit zurück. Unterbrochen wurden diese Klassiker von Songs der jüngeren Vergangenheit, also von Alben wie „Network“ und „House Of Cards“.

Michael brachte es dabei immer wieder fertig, das Publikum auf seine Seite zu ziehen. Ob nun mit deutschen Ansprachen – klar, die waren in einem etwas gebrochenen Deutsch, aber wann kriegt man von ausländischen Rockmusikern auch schon mal mehr als „Guten Abend“ und "Wie geht's?" zu hören? -, seinen ausufernden Gesten oder der Animation zum Mitsingen, er hatte die komplette Halle fest im Griff.

Das Stück „Scratching The Surface“ wurde von Keyboarder Jim Gilmour Solo geboten, denn die Kollegen verließen kurz die Bühne. Mit „It’s Your Life“ präsentierten sie dann ihre neue Single, die alle Qualitäten wie typische Saga-Struktur, -Sound, eine wundervolle Melodie und einen Mitsingrefrain wie bei auf ihren frühen Alben besitzt.

Nach anderthalb Stunden, als „Don’t Be Late“ verklungen war, endete der offizielle Teil und die gut aufgeheizte Meute bekam dann noch ihre Zugaben, die aus den beiden Stücken „Perfectionist“ sowie dem Hammer „Humble Stance“ ihres 78'er Debütalbums bestand.

Saga machten eine wirklich gute Figur und es war für mich schön, sie nach so vielen Jahren (zuletzt Anfang der 80’er) mal wieder live erleben zu können.

Setlist:

Trust
That’s As Far As I’ll Go
Wind Him Up
On The Air
Keep It Reel
The Flyer
Cat Walk
It’s Your Life
I’m Ok
The Runaway
You’re Not Alone
Careful Where You Step
You And The Night
Scratching The Surface
On The Loose
Don’t Be Late

Zugaben:
Perfectionist
Humble Stance

Stephan Schelle, Mai 2006