Reggatta De Blanc
Reggatta De Blanc
(Under The Bridge-Festival 2007)
 

Den Abschluss bildete die Police-Coverband Reggatta De Blanc, die sich nach dem zweiten Album des erfolgreichen englischen Trios benannt hat, im Bandnamen aber mit einem „g“ mehr ausgestattet ist. Solch ein Name verpflichte natürlich, vor allem wenn man sich auch noch selbst als „The Ultimate Tribute To ‚The Police’“ bezeichnet. Da waren die Erwartungen natürlich sehr hoch, doch das deutsche Trio (eigentlich waren es ja vier Musiker auf der Bühne), wurde ihrem Anspruch absolut gerecht.

    

    

Michael Griese (Gesang und Bass), Michael Zimmer (Gesang und Gitarren) und Roland Manns (Schlagzeug), das ist die Stammformation, die bei Konzerten seit Anfang Juli 2007 von einem weiteren Gitarristen unterstützt wird. Es war nicht ganz herauszuhören, ob der Neue für Michael Zimmer in die Band kommt. Eine Andeutung im ersten Teil des Konzertes könnte aber darauf hinweisen. Zum größten Teil waren allerdings nur drei Musiker gleichzeitig auf der Bühne.

         

    

Ihr Set, der aus den bekanntesten Songs der Band wie zum Beispiel „Roxanne“, „Can`t Stand Losing You“, „Message In A Bottle“, „Walking On The Moon“, „Every Breath You Take“, „De do do do, de dad a da“, „Spirits in the material world“ und „Every little thing she does is magic“, aber auch einigen unbekannteren Tracks bestand, eröffneten sie mit „Don’t Stand So Close To Me“. Und sofort merkte man, dass nicht nur Perfektionisten an den Instrumenten agierten, sondern dass vor allem Michael Griese’s Gesang sehr nah an den von Sting heranreicht. Dadurch wurde die Illusion noch mal verstärkt, es stünden die Originale auf der Bühne, sobald man Augen schloss. Auch Roland hinter den Drums leistete ganz hervorragende Arbeit. Die Stücke selbst lassen ja schon beim Hören eine sehr filigrane und detailreiche Schlagzeugbearbeitung erkennen. Aber wenn man dann Roland hinter der Schießbude zusieht, die mit reichlich Becken und Trommeln, darunter auch einige Röhrentrommeln, die einen eigenen Sound haben, bestückt ist, dann weiß man erst, wie ausgefeilt die Schlagzeugpassagen bei The Police waren bzw. sind.

                   

    

                   

Während des Konzertes versuchte der Sänger häufig die Besucher zum Mitsingen zu bewegen, was allerdings zunächst bei einigen bekannteren Nummer nicht so richtig klappen wollte. Als dann das einzige nicht Police-, sondern Sting-Solostück „Englishman In New York“ auf dem Programm stand, wunderte sich Michael Griese sichtlich darüber, dass nun unaufgefordert kräftig mitgesungen wurde, denn bei diesem Stück zeigten fast alle Zuschauer, dass sie Textsicher sind.

    

    

Bei „Roxanne“, das in einer sehr ausgedehnten Version gespielt wurde, die mir gut gefiel, animierte der Sänger dann das Publikum noch mal zu längeren Mitsingpassagen, was dann auch gut gelang. Vor der Bühne wurde dazu von einigen wenigen Besuchen wild, teilweise pogoähnlich getanzt. Die Stimmung war ausgesprochen gut und die Band riss die Zuschauer mit. Lediglich das ständige Animieren der Zuschauer hätte Michael etwas dezenter einsetzen sollen. Wir sind halt im Sauerland. Als kleinen Showeffekt legte Bassist/Sänger Michael noch zwei kleine Trampolin-Einlagen hin, die aber für meinen Geschmack recht kurz und unspektakulär waren.

    

    

    

Als Abschluss des Konzertes spielten sie dann als Zugabe das Stück „So Lonely“. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit (der Veranstalter hat hier eine zeitliche Vorgabe einzuhalten), war eine weitere Zugabe leider nicht mehr möglich. Insgesamt bot die Police-Coverband einen wirklich tollen Auftritt.

    

                   

    

Stephan Schelle, 04.08.2007