Quidam - l i v e
(Movie, Bielefeld 08.04.2009)
 


    

Den zweiten Part bestritten Quidam, die ebenfalls aus Polen stammen. Bassist Mariusz Ziółkowski, der zuvor bei After in die Saiten griff, konnte gleich auf der Bühne bleiben, denn er gehört auch bei Quidam zur Rhythmusgruppe.

       

     

Waren After noch etwas verhalten auf der Bühne, so änderte sich dies bei Quidam, denn Sänger Bartek Kossowicz bewegte sich ständig auf der Bühne und war am Posen, wie ein Rockstar. Das wirkte nicht überzogen, sondern passte recht gut zum Auftritt, denn er bezog so das Publikum ein ums andere Mal mit in die Show ein.

    

     

Das die Band bereits seit 18 Jahren besteht (allerdings durch eine längere Pause unterbrochen) und auf mehrere Veröffentlichungen zurückblicken kann, das wurde beim Auftritt in Bielefeld deutlich, denn das Sextett bestehend aus Zbyszek Florek (Keyboards, Backgroundgesang), Bartek Kossowicz (Gesang), Maciek Meller (Gitarren, Backgroundgesang), Maciek Wróblewski (Schlagzeug), Jacek Zasada (Flöte, Perkussion) und Mariusz Ziółkowski (Bass) zeigte sich äußerst eingespielt und von ihrer sehr melodischen aber auch druckvollen Seite.

    

                   

    

Auf dem Programm von Quidam, die einen NeoProg Stil spielen, der stilistisch von Bands wie Pink Floyd, Camel, Genesis oder King Crimson (der frühen Phase) geprägt ist, stand ein Streifzug durch ihre bisherigen Alben.

  

      

Die sechs Musiker agierten sehr harmonisch und aufeinander abgestimmt auf der Bühne und würzten die Stücke durch sehr schöne Soli. Vor allem Gitarrist Maciek Meller zauberte auf seinem Instrument sehr schöne atmosphärische Klänge, die ansatzweise auch mal floydig klangen, während Mariusz am Bass einige druckvolle Rhythmussequenzen auspackte. Jacek Zasada sorgte an einigen Stellen mit seiner Perkussion und vor allem der Flöte für ein ganz besonderes Flair. Das passte hervorragend in den Gesamtsound und bereicherte ihn darüber hinaus. Schlagzeuger Maciek Wróblewski kam dann während des Konzertes auch noch zu seinem Solo.

    

    

Sehr gut gefiel mir, dass die Band in ihre Stücke einige Rockklassiker anspielte, so entwickelte sich mitten im Stück „They Are There To Remind Us“ langsam eine Melodie, die so manchem im Publikum bekannt war. Es handelte sich dabei um den Doors-Klassiker „Riders On The Storm“ (den spielten sie schon in kompletter Länge letztes Jahr auf der Loreley), dessen Hauptteil sie einige Minuten anspielten. Dieser Song passte sich nahtlos in das Quidam-Stück ein. Beim späteren „Not So Close“ kam mit dem Klassiker „Hush“, den Deep Purple am Anfang ihrer Karriere zu einem Hit machten, ein weiterer Evergreen hinzu.

    

    

Dass dem Publikum an diesem Abend das Dargebotene gut gefiel, zeigte sich in der wirklich ausgelassenen Stimmung, und dem mehrfach angestimmten rhythmischen Klatschen. Darüber hinaus animierten Sänger Bartek und Bassist Mariusz das Publikum mehrfach und so wurde auch an einigen Stellen mitgesungen, so zum Beispiel auch bei dem im Stück „Not So Close“ eingestreuten „Hush“.

    

     

    

Quidam lieferte einen sehr stimmigen und mitreißenden Auftritt ab. Darüber hinaus sorgte auch wieder der tolle Sound im Movie dafür, dass die Musik sehr transparent und glasklar rüber kam, ohne in den Ohren zu schmerzen.

Stephan Schelle, 10.04.2009

 

 
Quidam im Movie Bielefeld