Soley Mourning live 05.10.2009
Parzivals Eye Live
Zentrum Altenberg, Oberhausen 19.11.2009
 


    

Den Beginn machten Parzivals Eye, das sind in der Live-Variante RPWL-Bassist Chris Postl, der auch den Gesang übernahm, sein RPWL-Kollege Yogi Lang (Keyboards), Evi Melzer (Gesang), Uli Graner (Gitarre) und Hannes Weigend (Schlagzeug). Kenner der Band werden zwar die Namen Christina Booth und Alan Reed vermissen, die auf dem Album einige Stücke gesungen haben, es ist aber verständlich, dass diese für eine kurze Tour nicht mal eben aus England anreisen können. Das war, wie sich heruasstellte, auch gar nicht notwendig, denn Chris und Evi machten ihre Sache ebenfalls sehr gut. Vor allem Evi zeigte, wie beispielsweise beim Crosby, Stills, Nash & Young-Stück „Chicago“, welch gute Stimme sie hat.

    

    

Die fünf starteten in einen gut einstündigen Set, bei dem natürlich die Stücke des Debütalbums im Vordergrund standen. Chris ging dabei nicht chronologisch vor, sondern hatte die Stücke gut gemischt, so dass der Set sehr abwechslungsreich rüberkam. Los ging es mit „Disguise“. Das Stück, das mit Floyd-mäßigen Gitarren („The Wall“-Ära) beginnt, startete in den überzeugenden Auftritt der süddeutschen Truppe.

    

    

                   

Ein ums andere Mal blitzten Sounds durch, die an RPWL erinnerten. Das ist aber auch nicht verwunderlich, lässt Chris auf dem Album doch seine Nähe zu seiner Hauptband des Öfteren durchscheinen. Bei „Signs“, auf dem Album von Alan Reed (Pallas) gesungen, übernahm Chris persönlich den Leadgesang. Zwar ist Alan’s Stimme durch sein außergewöhnliches Timbre recht markant, doch auch Chris versteht es die Songs gut zu interpretieren und so funktionieren diese Stücke in den Liveversionen ganz hervorragend.

    

    

Auch der Crosby, Stills, Nash & Young-Klassiker „Chicago“, der auf dem Album von Christina Booth (Magenta) gesungen wird, gehörte mit zum Liveprogramm. An diesem Abend war Evi aber wesentlich näher am Original, als es Christina mit ihrer außergewöhnlichen Stimme auf dem Album vollbringt. Mir gefiel die Live-Version ausgesprochen gut. Evi Melzer zeigte hier, welche gute Stimme sie hat, denn sie interpretierte diesen Song im Alleingang ganz hervorragend.

     

    

Die Stimmen von Chris und Evi, die in „Where Have Your Flowers Gone“, einem Stück, das auch auf jedem RPWL-Album Platz finden würde, als Duett angelegt waren, harmonierten sehr gut miteinander. In „Meanings“ kamen dann auch einige sehr schöne Keyboardpassagen von Yogi zum Einsatz, der sich ansonsten sehr im Hintergrund zurückhielt. Chris konnte man gut ansehen, dass er mit fortwährender Dauer des Auftrittes immer mehr Spaß an dem Gig bekam.

    

    

Der tolle Opener der CD „Longings End“ durfte natürlich auch nicht fehlen. Danach folgte das sehr getragene, fast balladeske „Through Your Mind“ um dann eine sehr rockige Version vom Yes-Klassiker „Yours Is No Disgrace“ zu präsentieren. Die fünf legten das Stück zum Glück etwas rockiger an, ohne die Essenz des Originals zu unterdrücken. Das machte den Song nicht zu einer reinen Kopie. Beeindruckend war, dass die Gesangslinie, die im Original von Jon Anderson, dessen Stimme unvergleichlich ist, von Evi und Chris zusammen recht gut interpretiert wurde. Mit dem sehr eingängigen „Wide World“ folgte eine Nummer, die unter die Haut ging. Und mit „Skylights“ endete dann dieser sehr gute Auftritt. Beim nächsten Mal wird Parzivals Eye sicherlich als Hauptact antreten, da bin ich mir sicher.

    
 

 
 

 

Setlist

Disguise
Signs
Chicago
Where Have Your Fl
owers Gone

Meanings
Longings End
Through Your Mind
Yours Is No Disgrace
Wide World
Skylights
 

 
  Stephan Schelle, 21.11.2009