Mostly Autumn
(Zentrum Altenberg, Oberhausen, 24.03.2024)

 

    

Impuls-Promotion hat seit Jahren mit dem Zentrum Altenberg in Oberhausen - einem ehemaligen Betriebsgelände - einen perfekten Standort auf für Rockkonzerte und hier im Besonderen für Progressive- und Artrock etabliert. Ihnen ist es zu verdanken, dass immer wieder bekannte Acts der Szene sich hier die Klinke in die Hand geben. So kam nach dem Konzert von Subsignal am Freitag gleich zwei Tage später die britische Band Mostly Autumn zu ihrem einzigen Deutschlandkonzert 2024 ins Ruhrgebiet.

     

    

    

Anderthalb Jahre nachdem die britische Band, vom Folk geprägten Progrock im Zentrum Altenberg in Oberhausen live präsentierte, ist sie erneut an gleicher Stelle, um ihren faszinierenden Sound live zu spielen. Auf der Bühne standen Bryan Josh (Gitarren, Gesang), Olivia Sparnenn-Josh (Gesang, Percussion, Flöte), Angela Gordon (Keyboards, Flöte, Gesang), Chris Johnson (Gitarren, Keyboards, Gesang), Andy Smith (Bass)und Henry Rogers (Schlagzeug). Iain Jennings (Keyboards, Synthesizers) war leider verhindert, so dass er bei dem Konzert nicht dabei sein konnte. Das schadete dem guten Gesamteindruck aber nicht. Einige Sounds waren vorprogrammiert, andere wurden dann von Angela und Chris übernommen.

     

    

    

Gegenüber dem 2022’er Auftritte hatten Mostly Autumn die Setlist um sechs Stücke verändert. 13, der in 2022 gespielten Songs befanden sich auch beim aktuellen Konzert auf der Setlist, die eine gelungene Mischung aus rhythmischen und atmosphärischen Stücken bereithielt. Dabei spannten Mostly Autumn einen weiten Bogen aus ihren Alben mit einem Zeitraum von mehr als 20 Jahren.

    

    

     

    

Zu einem Keyboardintro, das eingespielt wurde, betrat die Band dann die Bühne und startete gleich mit dem druckvollen „In For The Bite“, bei dem das Publikum sofort auf Betriebstemperatur kam. Und so machten sie dann auch mit „Into The Stars“ (ein Song mit einer eingängigen Melodie) in gleicher Form weiter.

    

    

    

Mit „Skin Of Mankind“, einem Song vom letzten Studioalbum „Graveyard Star“, das einen gewissen Westerntouch besitzt, den die Band perfekt in ihren Stil einbaut, ging es dann weiter. Angela verfeinerte diesen Song mit ihrem Flötenspiel und brachte so eine Prise Irish-Folk mit ein. Mit dem Song „Passangers“ ging es dann 21 Jahre in die Vergangenheit zurück. Der Song von dem 2003 erschienenen, gleichnamigen Album, startete zunächst nur mit Gitarre und Keyboards zu denen Olivia eindrucksvoll sang. Ein sehr verträumter Beginn, bei dem Chris den Pianopart vom abwesenden Iain übernahm. Die Animationen von brennenden Kerzen, die dann zu einer Skyline einer Großstadt mutierten, passten gut zu dem sanften Part. Bryan sorgte darüber hinaus mit einem floydigen, unter die Haut gehenden Gitarrensolo für Gänsehaut.

     

    

    

    

Zu „Silver Glass“ startete Chris dann mit einem Pianointro. Er übernahm dann auch den Gesang des Stückes, während Bryan und Olivia einige Momente die Bühne verließen. Es entwickelte sich eine sehr schöne Ballade, die im Verlauf an Druck gewann.

     

    

    

„The Last Climb“ starteten sie dann mit einem atmosphärisch, leicht jazzigen Part, der auch leicht floydige Züge enthielt. Auch hier banden Angela ein verträumtes Flötensolo und Bryan ein wunderbares Gitarrensolo ein. „Nowhere To Hide“ glänzte dann mit herrlichem Satzgesang und das folgende „Changing Lives“ mit Popappeal. Mit „The House On The Hill“, das Olivia zur Akustikgitarre von Chris sang und „Dressed In Voices“ hatten sie noch zwei Songs vom „Dressed In Voices Album dabei.

          

     

      

    

Nach dem wunderbaren, unter die Haut gehenden „This Endless War“ brandete großer Applaus auf, der dann in rhythmisches Klatschen zu Beginn des Songs „Back In These Arms“ überging. Die Stimmung war jetzt auf ihrem Höhepunkt. In „Heart, Body And Soul“ begleiteten Angela und Chris Olivias Gesang an den Keyboards, während die anderen kurz von der Bühne verschwanden. Danach verließen alle kurz die Bühne und es erklang der eröffnende Keyboardpart von „White Rainbow“ aus der Konserve, der eigentlich Iains Part gewesen wäre. Nach wenigen Momenten kamen dann alle wieder zurück um mit „White Rainbow“, den letzten Song des offiziellen Sets, in ein furioses Finale zu starten.

    

     

    

„Gaze“ (Chris an Akustikgitarre und Leadgesang, während Angela Keyboards und Olivia Querflöte spielten), „Heroes Never Die“ und „Tonight“ sorgten dann im Zugabenteil für einen gelungenen Abschluss des perfekten Gigs, bei dem die Mischung aus druckvollen Rhythmen und atmosphärischen Parts stimmte. Das Publikum, bei denen nicht nur Gäste aus Deutschland, sondern auch den Niederlanden, Polen und Griechenland anwesend waren, skandierte den gut 135minütigen Auftritt mit Standing Ovations.

    

    

    

    

Wer Mostly Autumn bisher nicht auf dem Schirm hatte, dem empfehle ich dringend die DVD bzw. DoppelCD „Back In These Arms“, die das Konzert der Band vom 04.06.2022 in den Niederlanden dokumentiert. Darauf sind die meisten Songs der aktuellen Tour enthalten.

    

     

    

Setlist

In For The Bite

Into The Stars

Drops Of The Sun

Skin Of Mankind

Passengers

Silver Glass

The Night Sky

The Last Climb

Nowhere To Hide

Changing Lives

The House On The Hill

Dressed In Voices

The Endless War

Back In These Arms

Heart, Body And Soul

White Rainbow

Zugaben

Gaze

Heroes Never Die

Tonight

Stephan Schelle, März 2024

 

Besetzung

Bryan Josh (Gitarren, Gesang)
Olivia Sparnenn-Josh (Gesang, Percussion, Flöte)
Angela Gordon (Keyboards, Flöte, Gesang)
Chris Johnson (Gitarren, Keyboards, Gesang)
Andy Smith (Bass)
Henry Rogers (Schlagzeug)