Marillion
Night Of The Prog IX, Loreley, 19.07.2014
 


    

Marillion reihten sich am zweiten Tag des Festivals in die Riege der Stammgäste ein, denn sie bestritten an diesem Abend zum zweiten Mal ein Konzert bei dem Festival auf der Loreley.

    

    

      

    

      

Steve Hogarth (Gesang), Steve Rothery (Gitarre), Pete Trewavas (Bass), Mark Kelly (Keyboard) und Ian Mosley (Schlagzeug) sorgten mit ihrem Mix aus Stücken der Steve Hogarth (H)- und Stücken der Fish-Ära bei einigen Fans für gemischte Gefühle. Es gibt immer noch eine Fraktion, die mit H als Sänger nichts anfangen können und die es nicht ertragen können, wenn er die alten Klassiker, die Fish eingesungen hat, zum Besten gibt. Aber der Großteil der Fans, die sich im Amphietheater, hoch über dem Rhein aufhielten, genoss diesen Mix und feierte die Band in vollen Zügen. Und das zu Recht.

    

    

    

     

    

Den Anfang machte aber mit „Gaza“ der Eröffnungstrack des aktuellen Albums „Sounds That Can’t Be Made“. Leider ist das Stück aktueller denn je und so wirkten die auf der rückwärtigen Leinwand gezeigten Bilder vom Nahostkrieg schon bedrückend. Dem folgte dann mit „Easter“ ein Klassiker, mit dem die Band in Zeit ihrer ersten Zusammenarbeit mit Steve Hogarth zurückging (es stammt vom Album „Seasons End“). Ein Stück das seit langem zu einem Publikumsliebling beim Publikum geworden ist, denn die Fans sangen hier schon kräftig mit. Der Song hat einen unglaublichen Gänsehautcharakter, was sich auch an diesem Abend zeigte.

     

    

     

    

    

Ein erster Fish-Klassiker kam mit dem Stück „Sugar Mice“ auf, bei dem H an den Rand der Absperrung zum Publikum ging und das Mikro in die Besuchermassen hielt, um einigen die Chance zu geben, den Text ins Mikro zu singen. Hiervon machte so mancher Gebrauch, auch wenn der ein oder andere den Ton nicht richtig tarf. Das tat der guten Stimmung aber keinen Abbruch, sondern stärkte die Bindung zwischen Band und Publikum.

     

    

     

    

     

Auch beim folgenden „Man Of Thousand Faces“ sang das Publikum lauthals mit. Selbst als der Song zu Ende war und die Band aufgehört hatte zu spielen, sangen die Zuschauer weiter, was für zahlreiche Gänsehäute sorgte. Hogarth schaute sich diese Szene mit einem grinsenden Gesicht an. Er hatte bei seinem Blick ins weite Rund einen Heidenspaß.

    

     

    

     

    

Nach dem Hit „Cover My Eyes“, zu dem auf der Leinwand das damalige Video gezeigt wurde, gab es den Startschuss für einige Aufsehen erregende Aktionen von H. Zunächst postierten sich Steve Rothery, Steve Hogarth und Pete Trewavas in der Bühnenmitte. Dann machte sich H auf und ging direkt zum Publikum. Man konnte so schnell gar nicht schauen, wie er die Absperrung überwand und sich mitten ins Publikum begab, während er weitersang und seine Kollegen den Song weiter spielten.

     

     

      

     

    

Am Ende des Liedes war er knapp unter dem Mischpult in den oberen Reihen angekommen. Zu dem größten Hit der Band, „Kayleigh“ machte er sich dann wieder auf den Weg zurück. Den Mittelgang herab schreitend und sich durch die dicht gedrängte Zuschauermasse windend erreichte er dann wieder Begrenzung. Mittlerweile war er bei „Lavender“ angekommen und schaute vom Zuschauerrand verdutzt zu seinen Kollegen, denn er schaffte es – aufgrund der dicht gedrängten Fans – nicht alleine über die Absperrung zu klettern. Kurzerhand wurde er von einigen Besuchern über die Umzäunung gehobern. Hier bewiesen Hogarth und die Band, dass sie einen engen Kontakt zu ihren Fans hegen und pflegen.

     

      

     

    

    

Mit „Heart Of Lothian“ hatte die Band dann noch einen weiteren Klassiker aus Fish-Tagen im Programm, zu dem Hogarth nun auf eine der Boxen im Graben vor der Bühne stieg. Auch diese Aktion wurde von begeisterten Fans gefeiert, während viele der Besucher den Text mitsangen.

    

    

     

     

       

Den Abschluss bildete dann die Zugabe „Neverland“. So endete ein beeindruckendes Konzert der beliebtesten britischen Neo-Prog-Band, die mittlerweile im Artrock angekommen ist und ihren Stil zu den Anfangstagen deutlich verändert hat. Trotzdem haben die Briten es geschafft sich einen festen und umfangreichen Fanstamm zu sichern. Und nicht nur diese feierten die Band zu später Stunde hoch über dem Rhein.

    

     

     

                   

    

 
 

Setlist

Gaza
Easter
Beautiful
Power
You’re Gone
Sugar Mice
Fantastic Place
Man Of Thousand Faces
No One Can
Sounds That Can’t Be Made
Cover My Eyes (Pain And Heaven)
Kayleigh 
Lavender
Heart Of Lothian

Zugaben

Neverland

Stephan Schelle, August 2014


 

 
  Anathema-Konzert

 

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