Bevor die Flower Kings auf die Bühne
gingen, gaben sie Lalle Larsson, einem Keyboarder und Pianisten aus dem
schwedischen Prog-Umfeld, die Chance sich vorzustellen. Lalle gehört, wie
viele andere Musiker, zu der großen Familie im schwedischen Prog und so ist
es nicht verwunderlich, dass er neben Soloprojekten auch in Bands wie
Karmakanic und Agents Of Mercy dabei ist.
Lalle steht normal mit einer Band auf der
Bühne, doch auf der Flower Kings Tour agierte er allein am Keyboard. Sein
etwa 25minütiges Programm bestand aus drei Stücken, die er speziell für die
Tour umarrangiert hat, um sie allein auf dem Keyboard spielen zu können. Zu
Beginn war ich noch etwas skeptisch, doch Lalle sorgte schnell mit den
ersten Klängen bei der „Nightscape Suite“, einem Auszug aus dem im Original
gut 45minütigen Stück, dass auf seinem in Kürze erscheinenden Album
herauskommen wird, das diese Bedenken unbegründet waren.
Durch die Verwendung von Pianoklängen
wirkten die Stücke recht klassisch. Neben klassischen Passagen fanden sich
aber auch rockige und sogar jazzige Elemente in seinen Interpretationen
wieder. Lalle zeigte durch sein filigranes Spiel und seine perfekte Technik,
welch guter Musiker er ist. Und ein Rockstück in eine Pianoversion zu
arrangieren, das schüttelt man ja auch nicht mal eben aus dem Ärmel.
Als zweites hatte er dann eine
Pianoversion des Karmakanic-Stückes „Where Earth Meets The Sky“ auf dem
Programm, das in dieser Version ebenfalls sehr gut funktionierte und beim
Publikum ankam. Den Abschluss bot er dann mit einem Schlaflied, wie Lalle
selbst sagte. „Nocturne“ präsentierte sich als verträumte, zarte
Pianoballade, die – wie er sagte – während einer nächtlichen
Kompositionsphase (es soll so gegen 6 Uhr in der Früh gewesen sein) entstand
ist.
Lalle Larsson war ein guter Supportact,
der mit seinen tollen Pianoversionen das Publikum in seinen Bann zog.
Kräftiger Zwischen- und vor allem Abschlussapplaus waren der Lohn für seine
herausragende Performance.
Setlist
Nightscape Suite (Auszug)
Where Earth Meets The Sky
Nocturne
Stephan Schelle, 21.09.2012 |