Juniper ist eine internationale Band,
deren Mitglieder aus verschiedenen Ländern stammen. Die Köpfe des Projektes
sind die beiden Musiker Kevin Taylor und Preben Raunsbjerg. Diese beiden
hatten sich weitere Musiker für ihren Liveauftritt in der Grugahalle in
Essen an Bord geholt. So standen während des Auftrittes insgesamt neun
Musiker auf der Bühne. Der Gitarrist und Sänger Kevin Taylor begann mit den
Worten „Hallo Grugahalle“. Er erklärte dann, dass er sich immer schon
gewünscht habe diese Worte zu sagen. Denn auch sie waren mit den
Rockpalastnächten groß geworden und kannten die Geschichtsträchtige Location
bestens.
Die Musik von Juniper ist sehr
poporientiert. Dabei hat die Band vor allem Sounds, die an The Beatles
erinnern in ihre Stücke eingeflochten. Das klang dann mit den vier
Backgroundsängern (zwei weibliche und zwei männliche) sehr voluminös.
Im Programm hatten sie einige Songs ihres
gerade erschienenen Debütalbums, das den Titel „Inspirations“ trägt. Mit
diesem Auftritt passten sie zwar nicht wirklich in das Programm zwischen die
Krautrockbands und doch verbreiteten sie eine gute Atmosphäre. Die erste
Single aus dem Album „Hero“, war allerdings aufgrund der Melodie eine Spur
zu sehr an 70’er Jahre Gruppen wie Dschingis Kahn orientiert. Für mich war
dieser Song der Schwachpunkt des doch recht guten Auftrittes.
Ansonsten boten Juniper mit Stücken wie „She’s
The Girl“, „Your Inspiration“, „Rock The Room“ oder „Give Your Soul A
Sunday“ einige gute Songs die Britpop mit Beatles-Flair verbanden. Dass die
Nähe zu den Beatles bewusst gewählt ist, konnte man unter anderem an dem
Gitarrengurt von Sänger und Gitarrist Kevin Taylor sehen, auf dem die „Fab
Four“ abgebildet waren. Lustig war das Gimmick, dass sich der zweite
Gitarrist für diesen Abend ausgesucht hatte. Er trat in einem T-Shirt mit
dem Schriftzug „James Last“ auf.
Optisch hatte sich die Band auch
ordentlich ins Zeug gelegt, denn auf der Bühne waren drei Leinwände zwischen
den Musikern postiert, auf denen die Grafiken aus dem Booklet des
Debütalbums zu den einzelnen Songs gezeigt wurden. Die Band bot einen guten
souveränen Auftritt, an dem sie auch ihren Spaß zu haben schienen. Man
sollte auf diese Band ein Auge haben, denn da scheint noch einiges zu
erwarten zu sein. Songs wie „Rock The Room“ haben das Zeug erfolgreich zu
werden, denn der funktionierte besonders gut in der Live-Version.
Auch wenn die Musik von Juniper für einen
kleinen Bruch in der Stimmung sorgte, da sie nicht zu den Krautrockklängen
der restlichen Bands passen wollte (hier wäre es wahrscheinlich besser
gewesen, Juniper an den Anfang des Festivals zu setzen), so konnte ihr
Auftritt doch zahlreiche Musikfreunde begeistern. Es schien so, als seien
auch einige Besucher extra für diese Band nach Essen gekommen. Das Gros war
aber für die Krautrockfraktion und im Besonderen für Grobschnitt angereist.
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