Die
britische Prog-Institution IQ, die im Jahr 2021 ihr 40jähriges Jubiläum
feiert, lässt sich zwischen ihren Veröffentlichungen immer etwas Zeit und
auch Liveauftritte in Deutschland gehören nicht zum jährlichen Programm
und sind dann auch spärlich gesät. Wolfgang Stoldt (Impuls Promotion)
schafft es aber immer wieder die Briten ins Ruhrgebiet zu holen.
In
2020 waren aktuell nur zwei Konzerte geplant. Das Erste fand am 24.01. im
Colos Saal in Aschaffenburg (eine weitere Hochburg für Progbands) und das
Zweite in Halle 2 der Turbinenhallen in Oberhausen statt. Und die Location
im Ruhrgebiet, in der IQ zum ersten Mal auftraten, hat schon ein anderes
Format als die üblichen Räumlichkeiten, in denen IQ sich bisher die Ehre
gaben. Größer als bei den früheren Clubkonzerten, bei denen das
Fassungsvermögen der Auftrittsorte bei ca. 500 Besuchern lag, ist die Halle
2 für maximal 1.500 Besucher ausgelegt und verfügt über eine große Bühne
mit fest installierter PA und Lichttechnik. Und so kamen am 25.01. dann
geschätzte 1.000 Besucher nach Oberhausen um die Briten und ihr neues Album
„Resistance“ abzufeiern.
IQ
traten in ihrer Stammbesetzung Peter Nicholls (Gesang), Mike Holmes
(Gitarren), Paul Cook (Schlagzeug), Neil Durant (Keyboards) und Tim Esau
(Bass) auf. Tim, der aus gesundheitlichen Gründen beim letztjährigen Gig
auf der Loreley nicht dabei sein konnte und von John Jowitt vertreten wurde,
war jetzt wieder an Bord.
Peter
foppte das Publikum zu Beginn des Konzertes und meinte, dass sie mit ihrem
neuen Album ein Doppelalbum abgeliefert hätten und damit den Zeitraum
zwischen ihren Albumveröffentlichungen verdoppelt hätten. Jetzt hätten
sie 10 Jahre Zeit bis zur nächsten Veröffentlichung, was zu einem Murren
im Publikum führte, das Peter sichtlich amüsierte. Das zeigt schon, wie
gut die Band auch an diesem Abend drauf war.
Auf
dem Programm standen natürlich Stücke vom aktuellen Album „Resistance“
(hieraus wurden allein fünf Songs gespielt), gespickt mit einigen
Klassikern der Band sowie Songs von früheren Alben. Gestartet wurde dann
auch mit dem Opener des neuen Albums „Alampandria“. Dazu gab es neue
Animationen bestehend aus Grafiken des Coverdesigns von „Resistance“ zu
denen dann - passend zu den arabischen Sounds - Kamele durch die öde
Landschaft wandelten. Das war ein toller akustisch/visueller Einstieg in das
mitreißende Konzert der Briten.
Dem
schloss sich dann direkt „Sacred Sound“ vom „Dark Matter“-Album an.
Dieser Longtrack wurde sehr druckvoll von IQ live umgesetzt. Das traf im Übrigen
auf alle Stücke des Sets zu.
Nach
diesen druckvollen Stücken kam dann mit dem herrlich atmosphärischen
„Shallow Bay“ vom aktuellen Album eine ruhigere Nummer an den Start. In
diesem Song stachen neben dem druckvollen Bass auch Neil’s herrliche
Keyboard-Passagen und Mike’s Solo heraus. Einfach traumhaft.
Danach
spielten sie mit „From The Outside In“ den ersten von insgesamt drei
Songs des „The Road Of Bones“-Albums. Highlights des Sets waren dann
unter anderem noch „Frequency“ und „The Road Of Bones“. Die
erstklassige Lightshow und die wieder tollen Animationen sind noch eine Erwähnung
wert. Lustig auch wieder die Auszüge aus dem Walt Disney Kurzfilm „The
Skeleton Dance“ aus dem Jahr 1929, der passend zur Musik von IQ
geschnitten war
„Further
Away“, der Longtrack des aktuellen Albums setzte dann den Endpunkt an das
offizielle Set. Nach einer kurzen Pause kamen IQ dann für weitere drei
Zugaben unter großem Jubel auf die Bühne zurück.
Als
erste Zugabe stand ein mächtig abgehendes „Ten Million Demons“ auf dem
Programm und heizte das Publikum noch mal so richtig an. Dem folgte dann ein
mitreißendes „Subterranea“ vom gleichnamigen Konzeptalbum, bei dem das
Publikum aus voller Brust mitsang. Den Abschluss machte dann der Klassiker
„The Wake“ vom gleichnamigen Album. Nach gut zweieinhalb Stunden war
dann ihr Auftritt beendet und hinterließ zahlreiche glückliche Besucher
die wieder mal ein außerordentliches und mitreißendes Konzert der
britischen Prog-Institution gesehen hatten.
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