Einer, wenn nicht der Höhepunkt des zweiten Tages waren Foreigner um den
Kopf der Band Mick Jones. In der Besetzung Mick Jones (Gitarren, Keyboards,
Gesang), Kelly Hansen (Gesang), Jeff Pilson (Bass), Tom Gimbel (Gitarre,
Saxophon, Querflöte, Gesang), Michael Bluestein (Keyboards) und Brian Tichy
(Schlagzeug) legten Foreigner einen mitreißenden Gig hin. Das lag nicht nur
an der wirklich sehr sehenswerten Show, die durch tolle Animationen auf der
rückwärtigen LED-Wand erzeugt wurde, sondern vor allem durch den Set, der
aus allen wichtigen Stücken der Band bestand. Und Sänger Kelly Hansen ließ
einen Lou Gramm bei den älteren Songs nicht vermissen, denn er machte seine
Sache richtig gut.
Überraschend war das Intro, zu dem die Band auf die Bühne kam. Nicht etwa
ein rockiges oder klassisches Motiv hatten sie sich ausgesucht, sondern Jean
Michel Jarre’s „Magnetic Fields Part 1“. Und nach diesen elektronischen
Klängen hauten sie dem Publikum ein Energie geladenes „Double Vision“ um die
Ohren, das den Startschuss für ein erstklassiges Konzert darstellte. Schon
hier sang das Publikum mit und ich glaube dass es keinen Song gab, bei dem
die Besucher ruhig bleiben.
Man
kann gar keinen Höhepunkt in diesem von Highlights durchsetzten Auftritt
ausmachen. Es machte einfach Spaß die vielen Hits der Band in ausufernden
Versionen zu genießen und dabei noch mitsingen zu können. Und genau vom
letzteren machten die ca. 7.000 Besucher regen Gebrauch und so schallte so
mancher Refrain auf die Bühne zurück.
Zu
Beginn von „Waiting For A Girl Like You“ tauschte Mick Jones seine Gitarre
gegen das Keyboard und begleitete Kelly Hansen bei den ersten Strophen an
den Tasten. Erst später setzte die Band ein. Das proggige „Starrider“ wurde
dagegen in einer sehr langen Version gespielt. Tom Gimbel griff bei diesem
Stück zur Querflöte, was dem Song noch einmal eine besondere Note verlieh.
Den
Spaß am Gig konnte man in vielen Szenen erkennen, obwohl Mick Jones wie der
ruhende Pol im Sturm sehr gelassen wirkte, dabei aber äußerst präsent und
technisch perfekt agierte. So war es beispielsweise beim Gassenhauer „Urgent“
Sänger Kelly Hansen, der über die Bühne fegte und zeitweise mit den
Schlagstöcken an die Becken vom Schlagzeug schlug, während sich Tom Gimbel das Saxophon zur Hand nahm.
Zu „I
Want To Know What Love Is“ umarmten sich viele Besucher und schunkelten und
sangen den Song lauthals mit. Da war wieder Gänsehaut angesagt. Den
Abschluss bildete dann die Zugabe „Juke Box Hero“, bei dem tolle Videos
(eigentlich waren alle Songs mit sehr schönen Bildern unterlegt) auf der
Leinwand zu sehen waren, die die Geschichte hinter dem Song unterstützte und
visualisierte.
Foreigner 2011 sind besser denn je. Sie wirken alle (auch Mick Jones)
unheimlich jung und frisch. Ihre Songs sind zeitlos und aus einer guten
Rocksammlung nicht wegzudenken. Das spürte man auch bei ihrem Auftritt hoch
auf dem Felsen über dem Rhein. Ein sensationeller Gig, der schon allein den
Besuch des Festivals rechtfertigte.
Setlist
1. Double Vision
2. Head Games
3. Cold As Ice
4. Can’t Slow Down
5. Waiting For A Girl Like You
6. That Was Yesterday
7. Starrider
8. Feels Like The First Time
9. Urgent
10. I Want To Know What Love Is
11. Hot Blooded
Zugabe
12. Juke Box Hero
Stephan Schelle,
27.06.2011
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