Fates Warning    l i v e (15.11.2007)
   

Im April 1998 tourten sie das letzte Mal durch Deutschland und nahmen ihr bisher einziges Livealbum "Still Live" auf. Acht Jahre später, im Sommer 2006, spielten Sie einen einzigen Gig auf dem Rock Hard Festival. Die 60 Minuten unglaubliche Spielfreude verlangten nach mehr. Ich hatte damals kurz die Gelegenheit, Jim Matheos für das geniale Konzert zu danken und ihm die Bitte nach einer Rückkehr nach Deutschland entgegenzubringen. Als ich dann im September erstmals von der Tourankündigung erfuhr und die vier Deutschland Termine sah, war für mich klar, dass ich zwei Konzerte besuchen werden könnte - Sonntags in Frankfurt und dann nochmals in Köln.

 

    

 

Das Konzert in Köln ist ein Abschluss an ein Progressive Konzertjahr, in dem fast alle Bands Konzerte spielten: Dream Theater und Symphony-X, Vanden Plas, Threshold und Queensryche - und eben endlich auch mal wieder Fates Warning.

 

Fates Warning enterten kurz nach 21 Uhr die Bühne in der Live Music Hall. Sehr spartanisch, keine Bühnenbackdrop mit Bandschriftzug. So war klar, dass hier die Musik im Vordergrund steht. Das unglaubliche „Disconnected“-Intro kam vom Band, die Jungs kamen auf die Bühne und rockten dann mit „One“ los.

 

    

 

Jim Matheos der konzentrierte Ruhepunkt der Band sorgte für die Harmonien, ganz besondere Freude war ihm bei den Intros zu „Island In The Stream“, „11th Hour“ und „Still Remains“ anzusehen. Die härteren Solos steuerte Alumni und Live-Rückkehrer Frank Aresti bei. Und Joey Vera hüpfte über die Bühne, dass es eine Freude war, ihm nur zuzusehen. Steigern konnte diesen Anblick jedoch noch sein absolut geniales Bassspiel. Joey spielte sozusagen ein fast durchgehendes Bass-Solo durch das Konzert, gerade bei den besonders abgefeierten Stücken des unglaublich inspirierten Jahrhundertalbums „A Pleasant Shade Of Gray“. Ray Alder sorgte für Mitsingstimmung beim Höhepunkt „11th Hour“, zu dem die Fans die Chöre beisteuerten. Und Bobby Jarzombek sorgte für punktgenaues Drumming.

 

    

 

Die Songauswahl beschränkte sich im Wesentlichen auf die Post-„Parallels“-Ära, vom letzten Album „X“ kamen zwei andere Songs als auf dem Rock Hard Festival: „Another Perfect Day“ und „Stranger (With A Familiar Face)“. Einige hatten gespickt und gesehen, dass „In Trance“ auf der Setliste ganz unten stand, allerdings waren die Reaktionen des Publikums auf die Frage von Ray Alder hin, ob wir die Scorpions mögen, eher verhalten - und vereinzelte „In Trance“ Rufe konnten dann die Skepsis von Jim Matheos nicht lösen und so stimmten sie diesen Song dann doch nicht an.

 

                        

 

Bei den Zugaben gingen sie dann etwas weiter zurück in ihrem Werk, „Silent Cries“ und als Abschluss „Nothing Left To Say“ - dem gab es in der Tat nichts mehr hinzuzufügen. Eine geniale Band legte eine geniale Musikdarbietung dar, es war 90 Minuten Musikgenuss vom Feinsten. Bleibt nur zu hoffen, dass sie nochmals ein Meisterwerk auf CD aufnehmen und dann Deutschland mit Liveshows beehren.

 

Setlist:

Disconnected (Intro)
One
A Pleasant Shade of Gray - Part III
A Pleasant Shade of Gray - Part IV
Another Perfect Day
Living Life in Still Water
Island in the Stream
A Pleasant Shade of Gray - Part VII
11th Hour
Point of View
Still Remains
Stranger (With a Strange Face)
A Pleasant Shade of Gray - Part XI
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Silent Cries
Monument
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Nothing Left To Say

 

Michael Frank, 18.11.2007

 

Zu dem sensationellen Auftritt von Fates Warning an diesem Abend:

 

erstklassiger Prog-Metall-Gig der Urväter dieser Gattung, allererste Sahne, was für eine Band !!!

 

Phänomenales Zusammenspiel von fünf Musikern. Besonders gefallen hat mir das supergroovige Bass-Spiel von Joey Vera, die rauchige und gefühlvolle Röhre von Ray Alder sowie die in kosmischen Sphären schwebende Leadgitarre von Jim Matheos.

 

Obwohl nicht viel von dem von den Fates Warning-Fans erwarteten Material der ersten Alben gespielt wurde, waren die Fans hundertprozentig begeistert. Die Band sog diese Atmosphäre auf und bedankte sich immer wieder bei dem wirklich tollen Publikum.

 

Das Ticket für diesen Prog-Metal-Abend war jeden Cent wert.

 

Stefan Stahl, 17.11.2007

 

 
Fates Warning live in der Koelner Music-Hall