Eyevory
(Werkstatthalle, Hamm, 30.04.2016)


     

     

    

Bereits zum vierten Mal hintereinander eröffnete die aus Bremen stammende Band Eyevory den Tanz in den Mai in der Werkstatthalle in Hamm. Damit heizten sie dieses Mal das Publikum für die Queen-Coverband The Queen Kings an. Dass sie seit vier Jahren im westfälischen Hamm gebucht werden, sagt schon einiges über ihre Qualität und Spielfreude aus, denn sie kommen beim Publikum an. Und auch die Tatsache, dass die Werkstatthalle zu ihrem Auftritt bereits bestens gefüllt war, zeigt ebenfalls das Interesse an dieser jungen Band. Auf Jana’s Frage, wer denn schon mal in den letzten Jahren beim Eyevory-Konzert dabei war, gingen reichlich Hände in die Höhe.

     

    

     

Die Stammbesetzung von Eyevory besteht aus Jana Frank (Bass, Gesang), Kaja Fischer (Querflöte, Gesang, Keyboards) und David Merz (Gitarre). In Hamm hatten sie ihren neuen Schlagzeuger Arne Suter mit dabei. Wie mir Jana am Ende des Konzertes verriet, hoffen sie, dass sie mit Arne nun einen festen Drummer in der Band haben. Und das er ein wirklich guter ist, das bewies der studierte Schlagzeuger, der unter anderem im Jazz- und Big Band-Bereich tätig war, bei dem Konzert eindrucksvoll. Er unterstütze die Band mit seiner Rhythmusarbeit perfekt.

    

    

      

Eyevory machen Progressiverock mit Symphonic- und Hardrock-Einschlag. Das besondere ist der Satzgesang von Kaja und Jana sowie der Einsatz der Querflöte, der hier aber keineswegs an Bands der Marke Jethro Tull erinnern soll, sondern den Songs eine eigene Note verleiht.

    

     

    

Auf dem Programm von Eyevory standen einige älter Stücke sowie drei neue Songs vom bald erscheinenden zweiten Longplayer „Inphantasia“. Von technischen Probleme, die kurz vor ihrem Auftritt für einen Austausch des Keyboards sorgten, ließen sich die Vier aber nicht irritierten und starteten nach einem Intro mit ihrem Stück „Sacrifice“ eindrucksvoll in ihren gut 45minütigen Gig. Und „Sacrifice“ vom „Euphobia“-Album ist ein richtiger Knaller und wurde in einer druckvollen Version dargeboten. Damit hatten sie das Publikum schon von Beginn an in ihrer Hand.

     

    

     

Danach kam mit dem Titelsong des neuen Albums ein Vorgeschmack auf ihren zweiten Longplayer. Der Song zündete und bewies das Eyevory mit ihrem neuen Werk den qualitativen Standard halten, den sie mit ihren bisherigen Veröffentlichungen zeigten. Etwas orientalischen Touch brachten sie danach mit dem Song „1001 Nights“ ein. Flöte und Tablarhythmen brachten dieses Flair in den Song. Auch einige psychedelische Klangfarben sowie Hardrockelemente und eine eingängige Melodie bestimmten diesen mitreißenden Song.

    

     

Den Song „Mi Corazón“ von ihrer EP „The True Bequest“ singen Kaja und Jana sowohl in Englisch wie auch in Spanisch. An diesem Abend stand die spanische Version auf dem Programm. Auch dieses Stück gewann in der Liveversion, da er wesentlich dynamischer als auf CD wirkte. Danach gab es mit „Mundalis“ und „Pictures“ noch zwei weitere neue Songs vom kommenden Album.

     

    

    

Den Abschluss des Konzertes bildete das seit 2013 fest zum Liveprogramm gehörende „Requiem Aeternam“. Dieser Song beinhaltet alles, was für die Musik von Eyevory steht. Symphonische Elemente, die das Stück eröffnen, herrliche Melodien auf der Querflöte, knackige Rhythmen und Gesangsparts in denen sich Kaja und Jana die Bälle zuspielen. Traumhafte Melodiepassagen wechselten sich mit rockigen Parts ab. Ein beeindruckendes Ende eines sehr guten Konzertes der sympathischen Bremer Band. Wie ich bei ihrem letztjährigen Konzert geschrieben habe, hoffe ich, dass sie von einer breiteren Masse entdeckt werden, denn sie haben es wahrlich verdient.

                        

    

 

Setlist

Sacrifice
Inphantasia
1001 Nights
Mi Corazón
Mundalis
Pictures
Requiem Aeternam

Stephan Schelle, Mai 2016