Echoes - live
Festhalle, Finnentrop 21.01.2012
 


    

    

Bereits zum zweiten Mal gastierte die deutsche Pink Floyd-Coverband Echoes mit ihrer XL-Show in der Festhalle in Finnentrop. Die Festhalle, in der ansonsten unter anderem der Schützenverein seine Feste feiert, wurde am 21.01.2012 zu einem audio-visuellen Fest, denn Echoes haben nicht nur perfekte Versionen der berühmten britischen Artrockband zu bieten, auch die Lightshow kann sich wahrlich sehen lassen und muss sich nicht hinter den internationalen Coverbands verstecken.

     

    

    

    

    

Bevor es losging, sorgte ein DJ für kurzweilige Unterhaltung. Nicht nur aktuelle Songs wie „Somebody That I Used To Know“ von Gotye legte er auf, auch Songs wie zum Beispiel Peter Gabriel’s „Solsbury Hill” kamen aus den Boxen, was dem doch durchweg gehobenem Alter der Besucher gerecht wurde. Und das die Musik von Pink Floyd zahlreiche Menschen auch heute noch bewegt, zeigte sich daran, dass die Halle schon einige Zeit vor dem Termin ausverkauft war. Trotzdem hatte man in der gut gefüllten Halle ausreichend Platz um gemütlich zu stehen.

     

    

     

    

     

Zum Stamm von Echoes zählen Gitarrist und Sänger Oliver Hartmann, Bassist und Sänger Martin Hofmann, Keyboarder Paul Kunkel und Schlagzeuger Steffen Maier. Dieses Quartett geht mit Unterstützung von verschiedenen Gastmusikern auf die Reise. Am 21.01.2012 standen als Saxophonist Michael Unger und die Sängerin Carolin Höfler mit auf der Bühne. Gegen ca. 20.30 Uhr verdunkelte sich dann der Saal und das Konzert, das in zwei Hälften unterteilt war, begann.

    

     

    

    

    

Der Hauptteil der Songs, den Echoes an diesem Abend bot, bestand aus den Alben „Dark Side Of The Moon“, „Wish You Were Here“ und „The Wall“. Daneben streuten sie auch noch Stücke aus „Meddle“, „Animals“ und „The Devision Bell“ ein. Gestartet wurde mit „Shine On You Crazy Diamond (Part I – V)”, das den Startschuss für die Präsentation des kompletten „Wish You Were Here“-Albums gab. Ich muss gestehen, dass dies mein absolutes Lieblingsalbum von Pink Floyd ist und so haben die Jungs für mich mit der kompletten Version gleich alles richtig gemacht. Echoes hielten sich bei ihrer Interpretation sehr stark an die Originalvorlage. Unterlegt wurde die Musik von eigenen Filmen, die auf einer runden Leinwand im Bühnenhintergrund abliefen. Bei „Shine On …“ waren so zunächst Marionetten zu sehen. Dazu wurde der aufgebauten Lichtanlage wirklich alles abverlangt, was einem – neben der Musik - schon mal im wahrsten Sinne des Wortes die Sinne vernebeln konnte.

    

     

    

    

    

Bei „Welcome To The Machine“ griffen Oliver und Martin zur Akustikgitarre, während zu den mechanischen Geräuschen an beiden Seiten der Bühne Nebelfontänen in die Höhe stiegen. Diese Nebel durchflutete Atmosphäre zu zudem durch zahlreiche bunte Scheinwerferstrahlen erhellt. Bei „Wish You Were Here“ war dann das Publikum an der Reihe, denn Oliver forderte es mit den Worten „Finnentrop, das ist jetzt euer Part“ auf einen Teil des Songs mitzusingen, was auch hervorragend gelang. Und mit „Shine On You Crazy Diamond (Part VI – IX)” beschlossen sie dann sehr atmosphärisch den Teil des Albums „Wish You Were Here“.

    

     

     

    

    

„Time / Breath” läutete dann den Part ein, in dem sieben der zehn Songs vom Album „Dark Side Of The Moon“ auf der Setlist standen. Im Stück „The Great Gig In The Sky“ hatte Carolin Höfler ihren großen Auftritt. Hatte sie bei den ersten Stücken auch schon sehr schönen Backgroundgesang beigesteuert, so begeisterte sie das Publikum nun durch die gesungenen Soloparts, die dieses Stück so außergewöhnlich machen. Und ich kann nur sagen, dass sie dies mit Bravour absolvierte, was auch durch den tosenden Applaus der Zuschauer nach dem Song bestätigt wurde. Den Song „Us And Them“ widmete die Band dann dem viel zu früh verstorbenen Pink Floyd-Keyboarder Rick Wright. Mit „Eclipse“ endete nach gut 75 Minuten der erste Teil des Konzertes.

    

     

    

     

    

Nach einer gut 15minütigen Pause ging es dann in den zweiten Teil der Show, der noch mal einige Highlights zu bieten hatte. Dieser Teil begann mit dem jüngsten Stück im Set, „High Hopes“ vom Album „The Devision Bell“. Allein die Glockenschläge am Beginn und in der Mitte des Stückes sorgten bei einigen der Besucher für Gänsehaut. Dann startete „Another Brick In The Wall (Part I)” in den Part der „The Wall”-Songs, das mit acht Stücken gewürdigt wurde. Das dieses Album bei dem Gig ebenfalls ein großer Teil gewidmet würde, konnte man schon beim Eintreten in die Halle sehen, hingen doch zwei Große Stoffbahnen im „The Wall“-Outfit und mit entsprechendem Text an einer Seitenwand.

     

    

    

     

    

Der Rhythmus von „Another Brick In The Wall (Part I)” brachte die Stimmung in der Halle nun zum kochen. Das Publikum klatschte teilweise rhythmisch mit. Nach „Happiest Days Of Our Lifes“ kam dann Teil zwei von „Another Brick In The Wall“, bei dem sich die Band etwas ganz besonderes ausgedacht hatte. 13 Mädchen eines Jugendchores (hier kann 13 klar als Glückszahl gesehen werden) kamen auf die Bühne um die von Kindern gesungene Passage in „Another Brick In The Wall“ zu singen. Auch sie machten ihre Sache ausgesprochen gut. Durch das atmosphärische „One Of These Days” nur kurz unterbrochen, ging es dann mit dem rockigen „Young Lust“ wieder mit „The Wall“ weiter.

    

    

    

     

    

Im Stück „Nobody Home“ hatte dann Keyboarder Paul Kunkel die Bühne für sich allein. Während seine Mitstreiter die Bühne verließen stand er im Rampenlicht. Am Keyboard begleitete er sich bei diesem ruhigen Stück, das er in beachtlicher Art und Weise auch gesanglich umzusetzen wusste. Es folgte mit „Pigs“ das einzige Stück des Albums „Animals“ und mit dem wunderbaren „Comfortably Numb“ ging dann der zweite Set nach etwas mehr als einer Stunde zu Ende. Der Song wurde mit einem Funkensprühen beendet.

     

    

    

    

    

Als Zugaben hatte sich die Band dann noch zwei Knaller aufgehoben. Los ging es zunächst mit „Money“, von dem man nie genug haben kann, wie Oliver zu Beginn betonte. Apropos Oliver Hartmann: Wie Martin während der Vorstellung der Band verriet, war Oliver mit Rock meets Classic (mit Ian Gillan/Deep Purple, Steve Lukather/Toto, Jimi Jamison/Survivor, Chris Thomson/Manfred Mann's Earth Band und Robin Beck) auf Tour und hatte diese unterbrochen um an diesem Abend in Finnentrop mit Echoes zu spielen. Als würdiger Abschluss kam dann das rhythmische „Run Like Hell“, das mit einem pyrotechnischen Knalleffekt beendet wurde.

    

    

                     

    

                     

Echoes sind die wohl beste deutsche Pink Floyd-Coverband. Neben hervorragenden Interpretationen, die stark am Original verhaftet sind, bietet die Band auch eine tolle Lightshow. Und dass den Musikern die Auftritte Spaß machen, das kann man deutlich sehen. Erwähnen möchte ich hier auch noch einmal die tolle Spielweise von Saxophonist Michael Unger, der sich an vielen Stellen hervorragend einbrachte. Wer sich einmal live von der Musik von Pink Floyd (auch ohne den ganz großen Bombast) verzaubern lassen möchte, der liegt bei Echoes genau richtig.

    

    

    

    

    
 

 
 

Setlist

Part 1
Shine On You Crazy Diamond (Part I – V)
Welcome To The Machine
Have A Cigar
Wish You Were Here
Shine On You Crazy Diamond (Part VI – IX)
Time / Breath
The Great Gig In The Sky
Us And Them
Brain Damage
Eclipse

Part 2
High Hopes
Another Brick In The Wall (Part I)
Happiest Days Of Our Lifes
Another Brick In The Wall (Part II)
One Of These Days
Young Lust
Hey You
Nobody Home
Pigs (Three Different Ones)
Comfortably Numb

Zugabe

Money
Run Like Hell

Stephan Schelle, 22.01.2012