Deep Purple & Orchester Live
Künzelsau, 22.07.2011
 


    

    

Ja, ich höre sehr gerne Deep Purple, vor allem alte Stücke wie „Smoke On The Water“ und „Strange Kind Of Woman“. Aber, auch Deep Purple blieb nicht ganz ohne Krisen, so Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre. Auch gefallen mir nicht uneingeschränkt alle Stücke, vor allem neuere wie z.B. das Album „Purpendicular“ und so bin ich gespannt, was diese „alten“ Herren zu bieten haben.

    

    

                       

Seit über 40 Jahren begeistert die Band aus England mit ihrer Musik und gehört zu den einflussreichsten Vertretern des Hard Rock. Nach der Vorgruppe „The Kordz“ aus Beirut, beginnt um kurz vor neun Uhr das Konzert.

   

    

    

Die aktuelle Besetzung besteht aus Ian Gillan (Gesang), der neben Roger Glover (Bass), von kurzer Unterbrechung abgesehen, doch zum festen Bestandteil der Gruppe zählt. Von den Gründungsmitgliedern ist einzig und alleine Ian Paice (Schlagzeug) übrig geblieben. Daneben gibt es noch Steve Morse (Gitarre), seit 1994 mit im Boot und Don Airey (Keyboard) als „jüngstes“ Mitglied der Band – er ist erst seit 2002 dabei.

    

    

    

Den Auftakt spielt das Orchester „Neue Philharmonie Frankfurt“ und geleitet Deep Purple so gebührend auf die Bühne. Sofort legen die Altrocker mit einem richtigen Kracher wie „Highway Star“ los. Links und rechts der Bühne sind große Leinwände angebracht, die die Musiker aus verschiedenen Blickwinkeln für alle Konzertbesucher, auf allen Rängen, sichtbar machen. Es folgen Hits wie „Strange Kind Of Woman“, „Woman From Tokyo“, „Knocking At Your Back Door“, „Space Truckin’“ und „Smoke On The Water“ – um nur einige zu nennen.

    

    

    

Bei „Well Dressed Guitar“ kommt das Orchester besonders gut zum Einsatz. Auch bekommt man mal die Gelegenheit, den Dirigenten Steve Bentley-Klein von vorne zu sehen, so z.B. bei „Lazy“, als er selbst zur Geige greift. Das Orchester rückt nochmals in den Vordergrund, als Don Airey zunächst mit einem Solo loslegt und im weiteren Verlauf von der Philharmonie begleitet wird. Das Konzert erreicht seinen Höhepunkt, als schließlich das vorerst letzte Stück, „Smoke On The Water“ ertönt und Ian Gillan das Publikum zum Mitklatschen und Mitsingen animiert.

    

     

    

Aber, die Zugabe lässt nicht lange auf sich warten. Es folgt „Hush“, ein typisches Lied zum Mitsingen „Na, na, na, nahh, na, na ...“. Hier rückt Ian Paice kurz mit einem Schlagzeugsolo in den Vordergrund. Das wirklich letzte Stück beschließt das Konzert um 22:45 Uhr dann mit „Black Night“ – schade eigentlich, die Stimmung ist gerade so toll.

    

    

    

Als Schmankerl hinterher gibt es dann noch ein kleines Feuerwerk am nachtschwarzen Himmel über Künzelsau. Positiv anzumerken ist auch, dass der Wettergott den Künzelsauern gnädig war, und es während des ganzen Konzerts trocken blieb, obwohl es in weiten Teilen Deutschlands geregnet hat.

    

    

                   

Fazit: Es war ein gelungenes Konzert, eine super Show. Und auch wenn, bis auf den Gitarristen Steve Morse, alle Bandmitglieder schon die Grenze von 60 Jahren überschritten haben, waren alle bester Stimmung und voller guter Laune und Freude dabei. Sehr ausdrucksvoll, und voller Mimik, sind da insbesondere Ian Paice und Roger Glover zu erwähnen – zwei Urgesteine des Rocks. Aber nicht nur Deep Purple sind lobenswert zu bemerken, auch das Orchester passte stimmig dazu – und auch hier merkte man den Musikern die Freude und den Spaß an.

    

    

    

Einzig und allein der Sound hätte für meinen Geschmack etwas besser abgestimmt sein können, das Orchester ging zu oft „unter“ und auch der Gesang kam nicht immer so gut und glasklar durch.

Setlist

1. Opening

2. Highway Star

3. Hard Lovin Man

4. Maybe I’m Leo

5. Strange Kind of Woman

6. Rapture Of The Deep

7. Woman From Tokyo

8. Contact Lost

9. When A Blind Man Cires

10. Well Dressed Guitar

11. Knocking At Your Back Door

12. Lazy

13. No One Came

14. Key

15. Perfect Strangers

16. Space Truckin’

17. Smoke On The Water

18. Hush

19. Black Night

 
  Petra Schmidt, Juli 2011