Burg Herzberg Festival
Alsfeld, 27. bis 30.07.2017

 

„Fools on the Hill“ Burg Herzberg Festival 2017

Der Berg hat gerufen und viele sind gekommen, mit dem Ergebnis des Ausverkaufs des Festival’s. Einig sagen 12000 Gäste und andere wiederum sagen mit 15000 Gästen sei die Spitze der Fahnenstange erreicht um nicht als Allerwelts-Festival zu verkommen. Der Spaß und die gute Laune war nicht überall und bei jedermann zu spüren. Einige der Festivalbesucher waren schon am Samstag angereist und standen wohlgemut in der sich länger werdenden Fahrzeugschlange die sich, wie ein langer Wurm, durch den Wald zog. Festivalbesucher ohne eine gültige Eintrittskarte wurden vorher schon abgefangen denn es gab keine Abendkasse.

Jene in der langen Autoschlange wollten die ersten sein um sich die besten Plätze zum Campen zu ergattern. Wenn, ja wenn da nicht der lang anhaltende Starkregen am Montag, Dienstag ist der Einlasstag, den Gästen und dem Veranstalter einen dicken Strich durch die Planung gemacht hätte. Dieser Starkregen und diverse Fahrzeuge verwandelten das gesamte Festivalgelände und den anschließenden Acker, der als Campingareal ausgewiesen war, zu einer einzigen Matschfläche, nein nicht alles, denn die Flächen die nicht befahren wurden waren nur etwas Nass. Es wurden zwischenzeitlich Fahrzeuge aller Couleur auf den Berg gezogen bis nichts mehr ging. Autos und Trecker verbesserten den Zustand des Areals in keinster Weise bis letztendlich nichts mehr möglich war und kein Fahrzeug mehr geschleppt wurde.

Die Anreise zum und aufs Gelände war nur noch mit öffentlichen Verkehrsmitteln und per Sandale beziehungsweise mit Gummistiefeln möglich. Ich kann die Leute verstehen die nach langer Wartezeit in der, inzwischen zum Riesenwurm, angewachsenen Autoschlange standen und nur zum rauchen das Auto verlassen mussten angepieselt waren und so eine Menge ihrer Vorfreude eingebüßt haben. Aber erst einmal auf dem Gelände angekommen waren sie wieder da diese Freude und der Spaß wie seinerzeit bei Woodstock. Hier bin ich, sch.. auf Matsch und ich will Spaß haben und die Zeit genießen.

Ein Lob möchte ich hier dem Veranstalter und all denen aussprechen die es letztendlich möglich machten das das Festival doch stattgefunden hat, denn es stand zwischenzeitlich auf Grund der Situation auf der Kippe. Alle haben aus der Misere das Beste gemacht und mit Hilfe und Zusammenarbeit der örtlichen Kommunen sowie der örtlichen Polizei und den diversen Grundbesitzern wurde alles zu Gunsten der Festivalbesucher geregelt. Es wurde kein Auto abgeschleppt, so wie ich weiß, es durfte unter Auflagen in den Wäldern sowie auf den Zufahrten zu den Windradanlagen gecampt werden. Selbst der oder die Landwirte in Breitenbach haben sofort ihre Kühe von den Weiden getrieben und diese zum Campen zur Verfügung gestellt. Lichtmasten, Dixi’s und Müllbehälter wurden vom Veranstalter angekarrt. An dieser Stelle auch noch einen Dank an das ortsansässige Busunternehmen das den Transfer von Breitenbach zum Festivalgelände durchführte bis dieses an seine Grenzen und Möglichkeiten gelangt ist. Es wurden sofort die Schulbusse mobilisiert die dann die Menschenmassen unermüdlich durch den Tag und durch die Nacht kutschierten. Die anschließenden Bilder sagen mehr aus wie 1 Millionen Worte.

Zum Line Up kann ich persönlich, aus meiner Sicht, nur sagen das es nicht ganz so prickelnd und für einen Althippie eher teilweise befremdend war. Bei einigen Interpreten, ohne deren musikalische Leistung zu schmälern, habe ich lange überlegt was die auf einem Hippiefestival zu suchen haben. Anderseits fand ich bei einigen anderen auch den Zeitpunkt auf der Mainstage befremdlich. Ich denke mir aber, dass alle ihr Bestes gegeben haben um die vor der Bühne stehenden Zuhörer zu begeistern. Ich habe einige neue Bands live kennen gelernt die mir nur vom Tonträger her bekannt waren. Es gab jedenfalls eine Menge Zeit zu bummeln, der Schlamm hatte sich zwischenzeitlich verhärtet, Freunde zu treffen und, oder einfach den Geist des Berges auf sich einwirken zu lassen. In diesem Sinne und möge der Geist erhalten bleiben und bis zum nächsten Jahr in alter Frische und hoffentlich gesund.

 


Bilder zu einigen Konzerten findet ihr in alphabetischer Reihenfolge auf den folgenden Seiten.

Impressionen

Wolf People

Pristine

Gong

Mike Kenelly

Joanne Shaw Taylor

Fargo

Jethro Tull's Ian Anderson

Analog Birds

Aphodyl

Ryley Walker

Patti Smith with Band

Coogans Bluff

 

 


  

 
   Thomas Borchardt 2017