Boppin'B
Boppin'B
 

 

     

Nach den drei Konzerten, die den Besuch schon gelohnt hatten, war ich mir nicht ganz sicher, ob ich schon die Heimreise antreten oder mir tatsächlich noch die angekündigte Rock ’n’ Roll-Truppe Boppin’B aus Aschaffenburg ansehen sollte. Ich entschied mich zum Bleiben um den Anfang abzuwarten. Was nun kam, war für mich die Überraschung des Abends. Ein Quintett aus Schlagzeug, E-Gitarre, Akustikgitarre und Gesang, Saxophon und Kontrabass brachte gleich mit den ersten Tönen die Zuschauer zum Rasen.

     

Zum einen waren die Typen einfach total locker und lustig drauf, zum anderen verstanden sie es durch ihre Musik und die Bühnenshow die Leute ganz nah an die Bühne zu holen, von denen dann viele anfingen zu tanzen. Es war schon ein tolles Bild die fünf auf der Bühne rumwirbeln und auf der anderen Seite Rock ’n’ Roller, „normale“ Besucher und Punks gleichzeitig und durcheinander tanzen zu sehen. Der Bassist vollführte teilweise die irrwitzigsten Kunststücke mit seinem Instrument. Mal lag er auf ihm, dann stellte er sich seitlich darauf oder spielte es gar, während er es auf die Schultern gehoben hatte. Auch die anderen standen dem in nichts nach. So stieg der Gitarrist auf die Schultern des Bassisten und des Saxophonisten und alle drei spielten munter dabei weiter.

     

     

Neben eigenen Stücken (zumindest nehme ich das an, weil ich die gar nicht kannte) spielten sie auch einige Coverversionen. Dabei beschränkten sie sich aber nicht etwa auf reine Rock ’n’ Roll-Titel, nein auch Songs wie Tom Jones Sexbomb, Modern Talking's Your My Heart, Your My Soul, Wings Of Love von den Olson Brothers oder sogar der Neue Deutsche Welle-Hit Fred Vom Jupiter mussten dran glauben und wurden in Rock ’n’ Roll Manier gespielt. Und das Beste daran, die kamen in den Versionen absolut klasse rüber. Da Band brachte dabei eine Mixtur aus englisch und deutsch gesungenen Stücken.

              

Es herrschte wie gesagt während des ganzen Konzertes eine ausgelassene Partystimmung. Dazu gaben sie in den Pausen immer einige lustige Kommentare ab. So übten sie beispielsweise mit dem Publikum einen Refrain oder eine einfache Strophe a la „lalala lalala …“ ein. Auch die Antwort auf ihre Frage „Do You Feel Alright“ lautete „Scheißkapelle“, ganz nach ihrem gleichnamigen Song. Und das wurde solange geübt, bis die Zuschauer das auch lautstark genug drauf hatten. Später kam dann noch der Hinweis, dass, sollte eine Band uns mal Fragen „Do You Feel Alright“ dann müssten wir halt das gelernte Wort „Scheißkapelle“ aus voller Brust entgegnen. Wir könnten der Band dann ja einen schönen Gruss von Bobbin’B ausrichten.

     

Meinen Schätzungen zu Folge mögen ca. 400 Besucher unter Brücke gewesen sein. Viele wird vor allem der doch erhebliche Temperatursturz und der beginnende Regen an dem Wochenende vor einem Besuch abgeschreckt haben. Das war aber völlig unbegründet. Neben der Stage waren mehrere Getränkestände sowie Stände mit T-Shirts, Schals, Räucherstäbchen etc. aufgebaut. Das verbreitete schon ein gewisses Flair. Auch Campen konnte man direkt unter der Brücke. Davon machten auch einige Gebrauch. Es qualmten an einigen Stellen die Lagerfeuer derer, die ein Musikwochenende einmal in ganz anderer Atmosphäre erleben wollten.

     

Fazit:
Under The Bridge ist ein Festival, das ich nur jedem Musikfan empfehlen kann. Diese Vielfalt an Musik und die Location in Verbindung mit dem gut organisierten Ablauf muss einfach mehr Zustimmung finden. Also macht euch zum 15. Festival im nächsten Jahr auf die Socken und kommt nach Arnsberg-Neheim.

         

Diese lustigen Rock 'n' Roller haben natürlich auch eine eigene Homepage. Die URL lautet:

http://www.boppinb.de/