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Den Beginn des Konzertes machte die
Krautrocklegende Birth Control. Die Band um Schlagzeuger und Sänger Bernd „Nossi“
Noske legte ohne große Umschweife sofort los und begeisterte das Publikum
mit ihrem treibenden Krautrock. Birth Control traten in der Besetzung Bernd
„Nossi“ Noske (Gesang, Schlagzeug, Perkussion), Sascha „Sosho“ Kühn
(Keyboards, Piano), Hannes „Cyborg Haines“ Vesper (Bass, Backgroundgesang)
und Martin „Ludi“ Ettrich (Gitarre, Talk Box) auf.
In ihr Set startete die Band mit einer
treibenden Version von „The Work Is Done“. Schon in diesem Stück, wie auch
in den folgenden war reichlich Platz für ausufernde Soli der einzelnen
Protagonisten, was auch besonders genutzt wurde. Danach gab es mit „Trial
Trip“ ein Stück vom 1975’er Album „Plastic People“, das sich stilistisch
nahtlos an den Opener anschloss. Besonders das ausufernde und intensive
Gitarrensolo von Martin Ettrich ragte aus diesem Stück hervor.
Mit dem Song „Run Away With Me“ hatten
Birth Control dann ein brandneues Stück mitgebracht, das auf der demnächst
erscheinenden neuen CD herauskommen soll. Stilistisch klang dieser Song ein
wenig mainstreamiger und nicht so krautig wie die anderen Songs des Abends.
Nach „Plastic People“, dem Titeltrack des
75’er Albums und dem Stück „Back From Hell“ vom „Rebirth“-Album war dann
Zeit für den Track, der wie kein anderer mit Birth Control in Verbindung
gebracht wird. Gemeint ist natürlich „Gamma Ray“, das für die Band den
gleichen Status hat, wie „Solar Music“ für Grobschnitt. Bernd „Nossi“ Noske
nutzte bei seinem Schlagzeugspiel Rasseln statt Schlagstöcken, was diesen
eigentümlichen und besonderen Rhythmussound ergibt. Die Band bot eine
ekstatische Version in dessen Verlauf (im Perkussionteil) die Musiker auch
an Perkussioninstrumente wechselten. Und die beiden Gitarristen ließen
darüber hinaus ihre Gitarren verzerren indem sie sie an die Verstärker
rieben. Martin Ettrich nutzte bei diesem Stück auch die Talk Box, die durch
Peter Frampton zu Weltruhm gelangte. Dabei handelt es sich um ein
Effektgerät, bei dem der Gitarrist einen Schlauch im Mund hat und durch die
Veränderung des Mundraumes die Gitarrenklänge verändern kann. Auch sah man
wie sich Bassist und Gitarrist gegenseitig in die Saiten griffen, während an
der eigenen weitergezupft wurde. Das war ein schönes Gimmick, das sich beim
Epitaph-Auftritt in ähnlicher Form wiederholen sollte.
Birth Control waren ein guter Opener des
kleinen, aber feinen Festivals. Mit ihrem gut einstündigen Gig sorgten sie
sofort beim Publikum für gute Stimmung. Und das Nossi noch solch eine
Energie besitzt und neben dem Schlagzeugspiel - bei dem er sich nicht schont
- auch noch die Gesangsparts übernimmt, ist wirklich bemerkenswert.
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