Arena kamen nach zweijähriger
Pause wieder zu einer kurzen Tour nach Deutschland. Ganz ohne Vorgruppe
legten sie mit einer knappen halbstündigen Verspätung los. Zum Intro
betraten die fünf Musiker nach und nach die Bühne um zu Beginn ihren
Klassiker „Crack In The Ice“ zu präsentieren. Bei ihrem folgenden
Streifzug durch die bisherigen Alben ihres zwölfjährigen Bestehens, bei
dem sie bis auf zwei Titel alle Songs des Jubiläumsalbums „Ten Years On“
im Programm hatten, waren die fünf äußerst gut aufgelegt.
Rob Sowden war allerdings
stimmlich nicht ganz auf der Höhe, was die ältesten Tracks be-traf.
Während er bei den neueren Stücken, die er auch selbst eingesungen hat,
gut rüber kam, hatte er bei den älteren Songs, die im Original Paul
Wrightson sang, doch einige stimmliche Probleme die Höhen zu treffen.
Das wurde besonders bei „Medusa“ und „Solomon“ deutlich und auch beim
Vergleich von „Crack In The Ice“ zu der Version, die einige Wochen
vorher Blind Ego mit Paul Wrightson boten, schnitt Rob etwas schlechter
ab. Das machte aber seine Bühnenpräsenz wieder wett.
Clive Nolan äußerte sich an
einigen Stellen zu den alten Songs. So erfuhr das Publikum dass die Band
nur zwei Tage Zeit hatte, den Song „Empire Of A Thousand Days“ einzuüben
und alle die Daumen drücken sollten, dass es gut geht. An anderer Stelle
erzählte er von einem Auftritt, bei dem damals Paul Wrightson in einer
Verkleidung, die aus Kunststoffteilen be-stand, mit der er kaum gehen
konnte, eine Treppe zur Bühne hinaufsteigen musste. Clive ahmte dabei
die Bewegungen nach, die Paul seinerzeit machen musste, was für einige
Lacher sorgte.
John Mitchell und Ian Salmon
muss man an diesem Abend besonders hervorheben. Dass John ein
hervorragender Gitarrist ist, hat er schon oft unter Beweis gestellt und
das zeigte er auch bei diesem Auftritt. Ian’s Bassspiel war ebenfalls
von einer besonderen Klasse gekennzeichnet. So akzentuiert und gut hab
ich ihn noch nicht erlebt. Und bei „Witch Hunt“ boten John und Ian sehr
druckvolle und tolle Basslinien sowie zum Original geänderte
Gitarrensoli, die mir ausgesprochen gut gefielen. In der Zugabe
„Solomon“ lieferten sich die beiden dann ein unwiderstehliches Gefecht
mit ihren Gitarren. Das versetzte die Besucher in absolutes Staunen und
wurde dementsprechend mit heftigem Applaus belohnt.
Kein Konzert endet bei Arena
ohne den Song „Cry VII“, bei dem das ganze Publikum laut-hals mitmachen
muss. Und an diesem Abend saß Clive ordentlich der Schalk im Nacken denn
er war mit vorne am Bühnenrand und sang den Refrain zusammen mit John
Mitchell in ein Mikro. Als kleines Hindernis stellte er das Mikro bei
jedem Refrain ein wenig niedriger ein, bis die beiden nur noch kniend
und gebeugt ans Mikro heranreichten. Dem Gesicht von Clive war der Spaß
dabei deutlich anzusehen.
Wie üblich hatten die Jungs zur
visuellen Unterstützung wieder zwei Leinwände im Bühnen-hintergrund
aufgebaut, auf denen Projektionen abliefen. Arena live, dass war für die
Proggies wieder ein Genuss für Auge und Ohr.
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