Anyone's Daughter - Live 25.03.2004 Colos-Saal Aschaffenburg
 

 

Viele waren es nicht, die an diesem Abend zum Colos-Saal gekommen waren, nur etwa 100, doch die wurden in der Tat königlich belohnt. Nach der Vorgruppe maxradio, deren talentierte Sängerin mit beschwingten Popsongs die Stimmung anheizte, bot Anyone’s Daughter ein Konzert, welches an Brillanz  kaum zu überbieten war. Bereits nach wenigen Minuten war der Funke übergesprungen und das Publikum vollkommen im Bann dieser Musik, die wohl ihresgleichen sucht.

Neben Grobschnitt ist Anyone’s Daughter wohl die deutsche Band, die Ende der 70er, Anfang der 80er richtig gepflegten, guten Prog machte. Diesen Status hat sie sich, allen modernen Einflüssen zum Trotz, bis heute bewahrt.

     

Nach ihrer Veröffentlichung der neuen CD Wrong spielen sie gerade eine Tour quer durch Südwestdeutschland, um das neue Album vorzustellen. Die ersten beiden Stücke des Gigs Nina und I´ll Never Walk This Road Again vom Album Danger World (2001) zeigten eher die ruhigere Seite der Band, bevor es dann mit dem Titelstück von  Danger World so richtig zur Sache ging. Spätestens jetzt wurde klar, dass die Band an diesem Abend einen phantastischen Sound haben würde.

Nun folgten die älteren Stücke Between The Rooms vom  Album Anyone’s Daughter aus 1980 und Adonis vom gleichnamigen Debüt der Band 1979, welche unter Beweis stellten, dass die Band ihre Vergangenheit schön und mühelos in die Gegenwart transportieren kann. Die neuen Titel Far Away, Fade Out, Out Of This World und Wrong zeigten eindrucksvoll die Vielseitigkeit der Musik von Anyone’s Daughter. Gerade Wrong, Miscellaneous und Far Away gehen schon fast in die Richtung New Art Rock, woran deutlich wird, dass die Band  nicht stehen bleibt, sondern sich auf ihre ganz spezielle Weise immer weiter entwickelt. Ein hier sehr bekannter Musiker brachte es einmal auf den Punkt: "Musik ist Leben, und Leben besteht aus Veränderungen, und das ist das, was uns immer ausgezeichnet hat".

     

Nach Wrong ging es weiter mit dem progigen Helios, gefolgt von dem  Song for the Ladies Without You,  bevor es mit Wheel Of Fortune wieder etwas peppiger zuging. Happy Go Lucky, Miscellaneous und Your Time beschlossen das offizielle Set.

Klar, dass lautstark Zugaben gefordert wurden. Die Band ließ sich auch nicht lange bitten und kam alsbald mit ihrer wunderschönen Ballade Sundance Of The Haut Provence auf die Bühne zurück. Danach folgte der absolute Life-Kracher Moria. Viel zuviel vom Album Neue Sterne brachte die Stimmung noch einmal zum Kochen. Während dieses Stücks wurde dann auch die Band vorgestellt. Neben den beiden Urmitgliedern Matthias Ulmer (key), Uwe Karpa (git) wird die Band seit 2001 von Peter Kumpf (drums), Raoul Walton (bass) und dem unvergleichlichen Sänger André Carswell begleitet.

     

Die Stücke Good Gone Bad sowie The Glory beendeten das hervorragende Konzert. Der Sound, die unglaubliche Virtuosität von Matthias Ulmer und letztlich das Zusammenspiel ließen keine Wünsche offen. Andrés  lockere Sprüche schufen überdies eine besondere Nähe zum Publikum. Nach dem Konzert standen die Bandmitglieder noch bereitwillig Rede und Antwort und signierten ihre CDs.

Fazit: Wer seit dem 04.12.89 auf der Suche nach einer sympathischen und richtig guten Life - Band ist, sollte sich Anyone’s Daughter unbedingt ansehen.

 

Text und Fotos: Jürgen Lang/ Irmi Schwarz