Wolfram DER Spyra
Wolfram DER Spyra live im Planetarium Bochum
(26.05.2007)
 

Der Schallwende Verein hatte am 26.05.2007 zu einem Konzert von Wolfram DER Spyra ins Planetarium nach Bochum eingeladen. Unter dem Motto „Intergalaktische Schallwellen“ präsentierte Wolfram ein Konzert, bestehend aus zwei Sets, die zusammen ca. zweieinhalb Stunden elektronische Musik vom Feinsten bot.

    

    

Wolfram hatte eine eigene PA mit, die aber nur als Monitor für ihn dienen sollte. Er hatte angenommen, das Planetarium hätte eine eigene Anlage, was aber nicht der Fall war. Somit musste das Planetarium über seine mitgebrachten Boxen beschallt werden, was aber auch funktionierte. Die Musik war gut in dem runden Raum zu hören. Neben diversen elektronischen Gerätschaften hatte Wolfram auch wieder sein Stahlcello dabei.

    

    

Der erste Set bestand aus vier neuen Tracks, die Wolframs typischen Stil aus traditioneller Elektronik, Ambient, Clubsounds, vertrackt angelegter Rhythmusprogrammierung und jazzig/experimentellen Klängen enthielten. Die Stücke des ersten Sets waren komplett neu und bisher unveröffentlicht.  Er hatte sie ca. einen Monat vorher bei einem Liveauftritt in den USA (Philadelphia) gespielt. Der erste Track „Zyxxsties“ enthielt zwar schon seine ungewöhnlichen Rhythmussequenzen, er begann jedoch erst einmal recht ruhig und nahm die Besucher so mit in die Fernen des Weltalls. Dazu projizierten die Verantwortlichen im Planetarium herrliche Bilder von Sternennebeln, Planeten und Sternbildern.

    

    

Im ersten Set sind vor allem die Stücke „Subsequent“ mit seinen herrlichen Melodien und „Zaki“, bei dem das Stahlcello zum Einsatz kam und das arabische Klangfarben aufwies, hervorzuheben. Dazu wurden Aufnahmen der Erde mit dem afrikanischen Kontinent an die Kuppel des Planetariums geworfen, was thematisch sehr gut passte. Wolfram wurde während des Konzertes von seinem Freund Udo P. Leis unterstützt, der bei „Zaki“ das Bow Chimes (Stahlcello) spielte. Zunächst wurden die Seiten des Cellos geschlagen, dann mit dem Bogen gestrichen. Diese Töne gehen direkt in Wolfram’s Sampler, der sie dann in veränderter Form wieder weiterverarbeitet. Diese teils recht dumpfen Sounds hatten zunächst schon etwas Bedrohliches.

    

    

Nach gut eineinhalb Stunden wurde eine kleine Pause eingelegt, in der Wolfram und Udo den Besuchern Fragen zur Musik und zu den Instrumenten beantworteten. Dann ging es mit dem gut einstündigen zweiten Set weiter.

                   

    

Mit den Stücken „Kingoldrum“ und „Aerial“ hatte Wolfram zwei Stücke seiner aktuellen CD „Orphan Waves“ im Programm. Während „Kingoldrum“ recht gemächlich dahinplätscherte, gehörte „Aerial“ zum Höhepunkt des zweiten Sets. Wolfram bot das Stück in einer erweiterten Version, die absolut faszinierte.

    

    
Tanz mit den Fächern (links blau, rechts grün)

Zu einigen Titeln steuerte Udo dann sehr ansprechende Tanzeinlagen mit großen farbigen Fächern bei. Die Fächer leuchteten im UV-Licht in den unterschiedlichen Farben. Mal beherrschten Blautöne das Szenario, dann waren rote oder grüne Farben angesagt.

Mit „Last Train To Philadelphia“ endete der offizielle Teil des Konzerts. Als Zugabe hatte Wolfram den ebenfalls neuen Track „Gilgamesh“ dabei. Wie er vorher betonte, ein gemeines Stück. Wolfram hatte seine Zigarette noch im Mundwinkel, als der Sample eines hustenden Mannes den Raum erfüllte. Dann kam eine recht jazzige Passage, die wieder sehr experimentell klang (Diese leicht jazzig/experimentellen Elemente faszinieren Wolfram derzeit sehr.) um nach einigen Minuten von einer sehr schönen Melodielinie abgelöst zu werden.

                   

    

Dann war das sehr schöne Konzert von Wolfram DER Spyra beendet. Die Kombination seiner Tracks mit den  herrlichen Bildern des Planetariums entführten die Besucher in eine andere Welt. Mit dieser sehr fantasievollen Mixtur konnte man so mehr als zwei Stunden der Realität entfliehen.

    

Die neuen Stücke, die Wolfram bereits in den Staaten live gespielt hat, wurden dort mitgeschnitten und sollen voraussichtlich im Herbst/Winter als DoppelCD unter dem Titel „Highphidality“ erscheinen.

Setlist:

1. Teil

1. Zyxxsties
2. Dupley
3. Subsequent
4. Zaki

2.Teil

1. Kingoldrum
2. Aerial
3. Last Train (To Philadelphia)

Zugabe

4. Gilgamesh

Stephan Schelle, 27.05.2007