Sunya Beat
Sunya Beat

 

         

Nach dem doch etwas sehr ruhigen Anfang stand das erste Highlight des Tages auf dem Programm. Harald Großkopf (Schlagzeug und Perkussion), der wohl bekannteste Schlagzeuger in der Elektronikszene - sein Stück „So weit, so gut“ hatte lange Jahre die Radiosendung Schwingungen eröffnet - trat mit seiner Band Sunya Beat auf. Neben Harald gehören noch Steve Baltes (Synthesizer), der schon zusammen mit Harald bei Ashra gespielt hat sowie Axel Heilhecker (Gitarre) zur Formation. Axel ist in der deutschen Rockmusik kein unbekannter, hat er doch schon mit Herbert Grönemeyer gespielt und war lange Zeit Mitglied bei den Deserteuren von Wolf Maahn. Seit 1993 widmet er sich allerdings anderen Projekten wie Culture Cross und Phonoroid sowie Mitglied in der Band der Harald Schmidt Show. Darüber hinaus veröffentlicht er auch unter seinem Namen CDs.

     

Diese drei legten dann auch gleich richtig los. Der erste Titel „Sky Unlimited“ hatte einen sehr asiatischen Touch. Harald hatte am Djembe (Perkussioninstrument) Platz genommen und sorgte so für den entsprechenden Rhythmusflair, der sofort ins Blut ging, während Axel und Steve tolle Melodien und Atmosphären beisteuerten. Dann wurde es etwas experimenteller, denn bei „Miami“ wurde gehörig improvisiert.

         

Das hier drei absolute Profis auf der Bühne standen war schnell zu spüren. So hatte ein kleiner Absturz von Steves Rechner nur für eine kurze Pause gesorgt denn Harald und Axel legten mal kurz eine Improvisation aus Schlagzeug und Gitarre ein. Auch einzelne Solos wurden geboten, die z. B. die Ausnahmequalität von Axel hervorhob. Ich hatte das Gefühl, dass Axel, der ja ansonsten eher im Rockbereich zu Hause ist, mit Sunya Beat so richtig seine Improvisationsmöglichkeiten auslebte. Seine Spielfreude - wie auch die der anderen beiden - war die ganze Zeit über deutlich zu spüren.

     

Mit „Bitches Brew“ kam dann ein Stück von Miles Davis zu Gehör, das schon ziemlich jazzig klang und ebenfalls von Improvisationen getragen war. Es folgten „Yellow Marker“ und das wieder mit asiatischen Sounds angereicherte „Delhi Slide“. Nach „Gamma Ray“ (nicht zu verwechseln mit dem Iron Butterfly-Klassiker), das vom Großkopf-Album „Digital Nomad“ stammt ging es weiter, bevor dann „Leisure Island“ ihren Auftritt abschloss.

     

Bei ihrem Gig vermischten Sunya Beat auf gelungene Weise mehrere Musikstile. Als sie dann so richtig die Rocksau rausließen und avantgardistische Klänge boten, kamen gleich Erinnerungen an den Auftritt von Radio Massacre International aus dem Vorjahr auf. Leider schien das wieder mal einige Elektronikpuristen zu irritieren, die daraufhin den Saal verließen. Meiner Meinung nach boten Sunya Beat eine gelungen Mischung aus traditioneller Elektronikmusik, Tribal, Jazz, Welt- und Rockmusik. Mit derartigen Events werden die Grenzen zwischen den Musikbereichen aufgebrochen. Jeder, der bereit ist über den Tellerrand zu blicken, hatte seine Freude an diesem Konzert. Die drei lieferten den wohl abwechslungsreichsten Auftritt an diesem Tag.

     

Visuell begleitet wurde das Konzert durch Filmprojektionen, die aus Computeranimationen oder verfremdeten Filmdokumenten bestanden. Auch wurde zwischendurch per Livebild die Band oder das Publikum mit in die visuelle Show einbezogen. Das wirkte professionell und rundete den Auftritt ab. Ein toller Effekt war auch die Vorstellung der Band. Die Namen der Bandmitglieder liefen in großen Lettern über die weiße Leinwand und diese Letter waren mit Bildern der Musiker gefüllt.

     

 
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