Przemyslaw Rudź
(E-Day, Oirschot - NL -  10.05.2014)


    

Als zweites ging dann der aus dem polnischen Danzig stammende Przemyslaw Rudź an den Start. Der polnische Elektronikmusiker macht eine Mischung aus elektronischer Musik im Stil der „Berliner Schule“ und Progressive Rock. Die „The Stratomusick Suit“, die er an diesem Tag aufführte, ist ganz neu und bisher unveröffentlicht. Przemyslaw hat die Musik zusammen mit seinem Landsmann Józef Skrzek (SBB) komponiert. Die Musik ist für eine Weltraummission erstellt worden, bei der, wie er erzählte, ein Ballon in die Stratosphäre steigen soll. Entsprechend waren in der Suite auch einige spacige Passagen enthalten.

    

     

    

Für den Gig beim E-Day hatte Przemyslaw die Musik eigens umgeschrieben und einige Sequenzen vorbereitet, so dass er das Set alleine bestreiten konnte. Herausgekommen ist eine gut einstündige Suite, die eine faszinierende Mischung aus Elektronik und Rock darstellte. Damit hat er – wie auch schon einige andere der Szene – die musikalischen Grenzen durchbrochen.

      

    

    

Seine Musik, die eine Geschichte erzählte, wurde von sehr ansprechenden Bildern untermalt. Neben typischen elektronischen Harmoniebögen und Sequenzen fanden sich aber auch sehr proggig wirkende Klangskulpturen und Melodiemotive in seiner Musik wieder, die die Zuschauer in eine andere Sphäre transportierten. Die Suite war zwar in verschiedene Parts unterteilt, jedoch präsentierte Przemyslaw sie als kompaktes Werk, das ohne Pausen auskam. Das machte es für die Besucher zwar nicht immer einfach, hatte aber seinen ganz besonderen Reiz. Przemyslaw mischte darüber hinaus Retrosounds wie von einer Orgel mit modernen Klängen, was dem Ganzen noch eine ganz besondere Note verlieh.

    

    

    

Dass er selber auch Spaß an dem Auftritt hatte bzw. völlig in seiner Musik aufging, das zeigte sich an seiner Gestik und Mimik, die er während des gesamten Konzertes einsetzte. Da wurde das Gesicht ein ums andere Mal zu einer Grimasse verzogen, die seine Klänge auf seinem Gesicht optisch widerspiegelte. Es machte einfach Spaß ihm zuzusehen und zuzuhören. Einziges Manko seines Auftrittes, die Musik hätte gut einen Schlagzeuger und einen Gitarristen vertragen, die dem Ganzen noch mehr Druck und Dynamik verliehen hätten. Aber auch Solo war die Musik für mich eine Offenbarung.

     

    

     

Für mich war sein Konzert eine absolute Entdeckung. Sehr schön an seinem offenen Set war, dass man erkennen konnte, dass er eine ganze Menge live gespielt hat. Dabei zeigte er seine ganze Fingerfertigkeit und bewies, dass er wohl der beste Keyboarder des Tages war, was die Spieltechnik anbelangt.

    

    

     

Für alle, die jetzt neugierig geworden sind, die Musik ist bisher unveröffentlicht, soll aber demnächst beim polnischen Label Generator herauskommen.

    

     

Stephan Schelle, 11.07.2014

 

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