Opera To Relax in Bochum
Opera To Relax live im Planetarium Bochum, 23.09.2006

 

Das Elektronikprojekt Opera To Relax (Martin Hoemberg, Veronika Langguth sowie die Gastmusiker Rosko Gee und ein weiterer Saxofonist) traten am 23.09.2006 im Bochumer Planetarium auf. Die Kombination aus Ambient, Elektronik und Jazz passte hervorragend zu den Projektionen unter der Planetariumskuppel.

    

Dieses Quartett entführten die Besucher in ihren ganz eigenen Musikkosmos. Die sehreigenwillige Mischung aus Jazz, Lounge, Elektronik und Ambient liefert vor allem durch Veronikas Gesang eine sinnliche Atmosphäre, die ich mir gut in einer verrauchten Bar vorstellen kann. Vor dem Konzert konnte ich mir nicht ganz vorstellen, ob die Musik auch in einem Planetarium funktioniert. Nach dem Konzert muss ich aber gestehen, dass die Kombination dieser sinnlichen, sehr akzentuiert gespielten Musik von Opera To Relax sehr gut mit den projizierten Bildern in der Planetariumskuppel harmonierte. Die Musiker suchen sich vorwiegend außergewöhnliche Orte für ihre Konzerte aus, um ihren Auftritten einen ganz besonderen Rahmen zu verleihen.

    

                   

    

Das Konzert bestand aus zwei Sets von insgesamt gut zwei Stunden, die durch eine kurze Pause unterbrochen war. Zu Beginn hatte Martin Hoemberg eine etwas ruhige Sequenz erstellt, die so gar nicht nach Opera To Relax klang. Doch das war nur eine Irritation am Anfang, mit der Martin die Besucher zunächst in die Irre führen wollte. Nach kurzer Zeit setzte der typisch jazzig/loungeartige Sound ein, der so typisch für Opera To Relax ist. Martin gab mit seinem Keyboardspiel, dass die Melodielinien vor, auf denen dann Veronika ihren außergewöhnlichen Gesang setzte, ebenfalls am Keyboard agierte, Steeldrum spielte oder Soundscapes, die durch die unterschiedlichsten akustischen Instrumente wie Gongs oder Flöte erzeugt wurden, beisteuerte. Dazu lieferte Rosko Gee, der derzeit auch bei der Band in der Harald Schmidt-Show zu sehen ist und der schon mit Musikgrößen wie Can, Greatful Dead oder Phil Collins gespielt hat, sehr schöne Basslinien. Während die drei Musiker nebeneinander platziert waren, hatte sich der Saxofonist während der beiden Sets an unterschiedlichen Stellen im Planetarium positioniert, was dem Klang noch mal einen räumlichen Aspekt verlieh.

    

    

Die komplexe Drumprogrammierung sowie die eingestreuten Geräusche vervollständigten dann das musikalische Gesamtbild. Bei der Bilddarstellung, die sich in der Planetariumskuppel zeigt, bewies der zuständige Techniker sehr viel Fingerspitzengefühl, denn Songs, in denen beispielsweise Wasserrauschen zu hören war wurde entweder mit Bildern aus einer Waldlandschaft oder der Hafensilhouette von New York unterlegt. Auch mystische Bilder, wie ein Wolfskopf vor einem Vollmond, Eislandschaften oder Spaceshuttle und Spacelab verstärkten die sehr chillige  Atmosphäre.

    

              

Opera To Relax absolvierten ein sehr stimmungsvolles Konzert im Planetarium Bochum. Für die Musiker war dies der erste Auftritt in einem Planetarium, es werden allerdings weitere folgen. Man konnte nach dem Konzert auch an den Äußerungen der Musiker erkennen, dass sie von der Atmosphäre und den unglaublichen Bildern sehr beeindruckt waren.

    

Stephan Schelle, September 2006

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