Ca. 12.000 Menschen befanden sich am 21. August 1999 in
Deutschlands größtem Freibad in Köln/Müngersdorf um dort die elektronische Alternative
zum überwiegend gitarren- und gesangslastigen Popkom-Festival zu feiern. Techno, House,
TripHop, Electronic-Freestyle wurde auf vier verschiedenen Bühnen zelebriert, wobei man
betonen muss, dass nur auf einer Bühne Konzerte gespielt wurden und in den anderen
"Areas" diverse DJs zum Techno-Dance einheizten.
Nun zum Negativen:
Traditionelle EM-Fans oder auch "normale" Musikliebhaber wurden bei diesem
Kickzone-Festival stark auf die Folter gespannt. Von allen Seiten nervte das niemals enden
wollende monotone Bumm-Bumm-Geschoss der Techno-Freaks ? diesem Rahmen sollte Klaus
Schulze auftreten, und auch nicht mal zur angekündigten Zeit um 23.30 Uhr, sondern
verspätet erst um ca. 0.45 Uhr betrat er die Bühne ... und zu allem Überfluss: es war
auch noch bitterkalt.
Das Positive:
Klaus begrüsste das Publikum mit den Worten ... dann machen wir mal ne schöne Stunde!
Und so war's dann auch! KS spielte "superb", legte ein grandioses Konzert hin,
das aus vier bis fünf diversen Tracks bestand, die aber wie aus einem Guss gespielt
wurden. Daher gab's Probleme mit dem Applaudieren, eigentlich viel zu verhalten in der
Relation zur Grösse des inzwischen versammelten Publikums. Die Stunde verging natürlich
viel zu schnell, eine Zugabe sass nicht drin, weil die nächsten Musiker schon warteten.
Das war natürlich wieder grauenhaft! Trotzdem: KS bewies mal wieder mehr Musikalität und
Kreativität im kleinen linken Finger als zehn DJs in beiden Händen. Er ragte wohltuend
aus diesem Massenkrach heraus und dennoch befanden einige unverbesserliche
Techno/House-Freaks sein Konzert als langweilig. ? Man hat es eben schwer als EM-Fan!
Doch für alle Freunde guter Musik, die dieses Ambiente "ertragen" mussten
hat es sich 100%ig gelohnt ? sie waren restlos begeistert!
Wilhelm Lücken