Jeffrey Koepper
(E-Day, Oirschot - NL -  16.04.2016)


     

Ron Boots kündigte den aus den USA stammenden Jeffrey Koepper als einen der besten amerikanischen Elektronikmusiker an, die den Stil der „Berliner Schule“ verkörpern. Aber nicht nur Elemente der „Berliner Schule“ hatte er in seine Stücke eingebaut, auch Klänge und Strukturen, wie sie seine Landsleute erzeugen, die sich in der Spacemusic tummeln, waren auszumachen.

    

Der US-Amerikaner präsentierte drei Longteracks. Neben einem bisher unveröffentlichten Stück hatte er Musik von seinen Alben „Lumiosity“ (2009) und „Terrelektra“ (2016) im Programm. Letztere ist rechtzeitig zu seinem Konzert beim E-Day in Oirschot erschienen.

     

Während des Konzertes arbeitete er viel mit Flächen und Arpeggios sowie vorprogrammierten Passagen. Sein Konzert begann mit einigen Flächenklängen und Sounds die langsam anschwollen und aufeinander geschichtet wurden. Darauf setzte er dann auch einige Effekte, in dem er die Synthies zirpen ließ. Nur langsam entwickelte sich die Musik, die zunächst eher im Stile der amerikanischen Spacemusiker verhaftet war.

    

     

Es dauerte einige Minuten bis dann einige Harmonien hervortraten. Melodien waren aber bei ihm nicht zu finden, vielmehr ging es darum Stimmungen zu erzeugen. Es dauerte eine ganze Weile bis dann endlich Sounds aufkamen, die an Tangerine Dream oder Klaus Schulze erinnerten. In diesen Momenten machten sich hypnotische Soundstrukturen und einige Harmonien breit. Diese Teile gefielen mir am besten.

    

Visuell war sein Konzert leider sehr statisch ausgelegt, da nur ein paar wenige Scheinwerfer ihn von der Seite und von oben anleuchteten, die ihrerseits von einigen Rauchschwaden durchzogen wurden. Er selbst bewegte sich nur recht langsam und bedächtig hinter seinem Instrumentarium, was wie in Zeitlupe wirkte. Die Musik konnte man daher am besten genießen, wenn man die Augen schloss. Dann entwickelten sich Bilder vor dem inneren Auge.

     

Wer auf spacige Elektronikmusik mit „Berliner Schule“-Einschlag steht, für den war dieses Konzert genau das Richtige.

    


Stephan Schelle, April 2016

 

Konzert von Venja

 

Konzert von RIKEERIK