Im Jahr 2011 gab der Norweger Glenn Main
Henriksen sein Livedebüt in Deutschland beim Electronic-Circus-Festival.
Aufgrund der positiven Resonanz auf seinen Auftritt in Gütersloh konnte
man ihn auch für die Schwingungen-Gartenparty gewinnen. Sein Stil ist nah
an der Musik des großen Franzosen Jean Michel Jarre angelehnt.
Glenn war aus Norwegen per Flugzeug
angereist und konnte natürlich nicht sein Equipment unter den Arm nehmen.
Die technischen Gerätschaften wurden ihm freundlicherweise von Michel
van Osenbruggen und Stephan Schällmann zur Verfügung gestellt, so dass er
lediglich mit seinem USB-Stick, auf dem sich die Sounds befanden, nach
Deutschland kommen musste.
Glenn präsentierte Stücke seines
brandneuen Albums „Ripples“. Während er auf seinen bisherigen Werken stark
in Richtung Jean Michel Jarre tendierte, hat er mittlerweile seinen Stil
erweitert und zeigt sich äußerst Variationsreich. Und doch blitzten
zwischendurch Sounds und Melodielinien auf, die an den französischen
Synthie-Magier erinnerten. Das er ein Meister an den schwarz/weißen Tasten
ist war schon beim kurzen Soundcheck zu spüren, bei dem mal eben in
äußerster Präzision einige Pianomelodien spielte und das zog sich auch
durch seinen Set, denn er spielte eine Menge live ein und bewies dabei
sein ganzes Können.
In seinen Stücken wechselte er zwischen
atmosphärischen, sanften, fast schon chilligen Tracks und rhythmischen
Elementen. Die Tracks hatte er ineinander verwoben, so dass ein
kompletter, zusammenhängender Track entstand. Sehr gut gefiel mir auch,
dass er für seine Melodien des Öfteren Pianosounds nutzte und dabei
Spieltechnisch eine sehr ausgereifte Figur machte. Das war schon großes
Kino, was er da an musikalischem Feuerwerk abfeuerte.
Der Hauptteil seines Sets bestand aus
Stücken seiner aktuellen CD „Ripples“, die gerade erst erschienen ist und
von denen er einige Exemplare mit hatte. Diese waren dann auch schnell
verkauft. Daneben bot er aber auch noch einige Tracks seiner früheren
Alben. Er bot einen insgesamt sehr ausgewogenen Set.
Seine Musik wurde von zahlreichen
Videos, die auf der hinteren Leinwand projiziert wurde optisch sehr
ansprechend unterstützt. Als Zugabe hatte Glenn Main dann noch etwas ganz
besonderes im Gepäck. Er spielte einen Song mit dem Titel „Without Me“,
bei dem er das erste Mal zu seiner Musik ins Mikro sang. Wie er meinte
wäre das auch das einzige Mal, dass er dies machen würde, daher sei das
jetzt etwas ganz Besonderes. Das Stück hatte etwas von Electropop der
Marke Depeche Mode & Co. und zeigte ein ganz anderes Gesicht des
sympathischen Norwegers. Wie er mir nach dem Konzert verriet, kann dies in
naher Zukunft unter einem anderen Projektnamen veröffentlicht werden.
Glenn Main Henriksen war ein erstes
richtiges Highlight dieses wunderbaren Tages. Wer die Möglichkeit hat
diesen tollen Musiker zu erleben, der sollte sich das nicht entgehen
lassen.
Setlist
Deep
Within
Moving On
Heart And Soul
Echoes From
Rememberance
Castle In The Air
Poland
Total Meltdown
Outward Bound
Icemans Melodie
Ripples
Memory Shift
Message 2U
Zugabe
Without
Me
Stephan Schelle,
03.07.2012