Brot und Spiel in Trier 2004 - Das Konzert
Brot und Spiele in Trier 2004
 

Das Konzert

Wir schreiben Mittwoch den 11.08.2004. Auf dem Programm stand das Konzert von Mergener Et Amici mit dem Untertitel „Das Beste aus Mystische Nacht 2002 bis 2004“. Noch am Vortag hatte es dermaßen geregnet, dass die Veranstalter schon damit rechneten, das Konzert abzusagen. Doch zum Glück änderte sich das Wetter rechtzeitig und so fand das Konzert an einem Bilderbuchartigen Sommertag statt. Die Sonne entwickelte wieder ihre Stärke und tauchte das Areal der Landesgartenschau, auf dem der diesjährige Event mit einem Livekonzert den Startschuss gab, in ein warmes Licht. Und so saß ich hier im strahlenden Sonnenschein auf dem Petrisberg, dem Gelände der Landesgertenschau, in Mitten der Trierer Weinberge.

     
Mergener Et Amici während des Soundchecks

Vor einem gut 200 Meter langen Wasserband hatten die Veranstalter eine Bühne aufgebaut, auf der Peter Mergener (Keyboards), Alquimia (Keyboards und Gesang) sowie die Musiker Achim Elsen (Gitarren) und Ingo von Wenzlawowicz (Schlagzeug und Perkussion) gegen 21.15 ein Open-Air-Konzert der besonderen Art gaben.

     

Schon während des Soundchecks, bei dem die Besucher keine ungebetenen Gäste waren und dem Treiben der Techniker und Musiker beiwohnen durften (das ist nicht selbstverständlich), wurde deutlich, dass es einen musikalischen Leckerbissen geben würde. Schon diese Zeit vor Konzertbeginn war ein unvergessliches Erlebnis, denn die Sonne schien mir auf den Rücken und ließ in mir ein angenehmes sommerliches Feeling aufsteigen, während die vollen Keyboard- und Gitarrensounds sowie das fette Schlagzeug von vorne für eine tolle Atmosphäre sorgten. Das ging schon mal ziemlich gut ab.

     

War den frühen Abend über die Location noch recht spärlich besetzt, so füllten sich doch gegen 21.00 Uhr die Ränge merklich. Gut 500 Zuschauer wohnten diesem Event der elektronischen Musik bei und, ich kann es schon vorwegnehmen, sie wurden nicht enttäuscht.

     

Mit knapp 15minütiger Verspätung, dafür aber bei einsetzender Dunkelheit, begann das Konzert mit dem Aufmarsch der musikalischen Gladiatoren des Abends. Die Bühne war zu Beginn in ein violett/bläuliches Licht getränkt, als die ersten Keyboardklänge von Peter Mergener ertönten. Dann setzte Achim Elsens E-Gitarre ein und man war geneigt zu vermuten das hier David Gilmour höchstpersönlich auf der Bühne steht. Dieser recht proggige Einstieg bestand aus einem neuen Intro, das dann in den Titel Touch The Guitar, welches vom Mergener-Album Instinct Traveller stammt, überging.

     

Das gut anderthalb stündige Konzert war sehr abwechslungsreich, denn die vier Musiker hatten einen guten musikalischen Querschnitt ausgewählt. Natürlich bestand der Hauptteil aus den Stücken des Mergener Et Amici-Repertoires, das ja zum Teil auf der 2003’er CD Nox Mystica schon auf CD erschienen ist. Aber auch neue Stücke sowie Material von Peter Mergeners und Alquimias (Sante Morla vom Album Angaelic Voices) Soloalben kamen zu Gehör.

     

Die Stücke hatten Elemente von traditioneller und symphonischer Elektronikmusik, Progrock und Weltmusik. Auch waren altertümliche Elemente, die an die römische oder keltische Zeit erinnerten, herauszuhören. Darüber hinaus hatten Mergener Et Amici einige Titel neu arrangiert.

     

Peter spielte gewohnt seine Keyboards und ließ sich auch nicht durch eine technische Panne aus der Ruhe bringen. Alquimia glänzte wieder durch ihre engelsgleiche Stimme. Wenn sie singt, dann geht einem das direkt unter die Haut. Allerdings kam sie in einigen Passagen etwas dünn rüber und wurde von den anderen Instrumenten dominiert. Während des Stückes Porticus trug sie einen auf Latein gefassten Text vor, der sich mit dem Thema Julius Caesar befasste. Peter hatte diesen extra für den Veranstaltungsort (Petrisberg) ins Konzert eingebaut. Bei der Herrichtung des Petrisberges (vormals waren hier französische Truppen stationiert) fand man wiederum einige sehr wertvolle alte Schätze, die in einer Sonderausstellung auf der Landesgartenschau präsentiert werden. Achim spielte eine wirklich tolle floydartige Gitarre und Ingo sorgte mit seinem Schlagzeug - das er sehr akzentuiert spielte - und den Perkussion für den nötigen Drive.

     

Für den visuellen Augenschmaus sorgte eine wirklich ausgefeilte und für Elektronikverhältnisse hervorragende Lightshow, die noch durch Videoprojektionen auf der Rückseite der Bühne ergänzt wurde. Auch das Wasserband im Hintergrund der Bühne wurde während des Konzertes in unterschiedlichen Farben atmosphärisch beleuchtet. Leider war das Wasserband nicht von allen Plätzen aus zu sehen.

                   

Während Cuniculus Occultus, bei dem auch knisterndes Feuer und tropfendes Wasser zu hören sind, war die Bühne so atmosphärisch ausgeleuchtet, dass man meinte, der komplette Set wäre am brennen. Dazu wurden auf der Videoleinwand auch noch digitale Flammen erzeugt. Eine wirklich tolle Kombination aus audio/visuellen Elementen.

     

Den Abschluss boten die vier mit einer Zugabe, die aus dem neuen Stück Rainbow In The Air bestand, das aus der Feder von Peter Mergener und Achim Elsen stammt und von Alquimia gesungen wurde. Dieser Song hat schon einen gewissen Popcharakter, ja ich möchte fast sagen, er besitzt Chartqualität. Bei der Präsentation hatte Alquimia auch sichtlich Spaß denn sie fegte über die Bühne, wie man es bis dahin von ihr nicht gesehen hat. Mal sehen, ob wir diesen Titel mal im Radio hören werden.

     

Fazit: Schon wegen dieses Konzertes hat sich die Reise nach Trier gelohnt. Doch es gab an den nächsten Tagen noch mehr zu erleben.

     

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