Der aus Ostwestfalen stammende deutsche
Elektronikmusiker Bernhard Wöstheinrich, der auch als Redundant Rocker
bekannt ist, eröffnete das Festival. Ihm zur Seite stand der ausgebildete
Jazz-Schlagzeuger Markus Strothmann. Beide hatten ein Programm
zusammengestellt, das aus drei Stücken bestand, die ineinander übergingen
und extra für diesen Tag komponiert wurden.
Mit ihrer Musik bewegten sich
Wöstheinrich (Keyboards) und Strothmann (Schlagzeug) im Bereich der
experimentellen Elektronikmusik, die von jazzigen und psychedelischen
Elementen durchzogen war. Dazu passend hatten die beiden Filmmaterial auf
der rückwärtigen Leinwand laufen, das durch die farbliche Verfremdung
ebenfalls recht psychedelisch wirkte und somit den Charakter der Musik gut
unterstrich.
Die beiden Musiker wandelten immer
wieder zwischen harmonischen und melodiösen sowie disharmonischen Parts.
Und auch die Kombination aus etwas ruhigen Passagen und recht hektischen,
vom Rhythmus getriebenen Teilen machte die Musik dieses ersten Acts aus.
So war beispielsweise ein ums andere Mal zu erkennen, dass der
Sequenzerrhythmus und der Rhythmus, den Markus an seinem Schlagzeug
spielte, gegenläufig angelegt war. Vor allem die immer wieder
eingestreuten Harmonien machten ihre Musik dann doch wieder eingängig. Die
beiden Musiker sorgten damit für ein erstes - wenn auch ungewöhnliches -
Ausrufezeichen.
Durch die etwas experimentellere
Herangehensweise an die Musik, stellte ihr Auftritt einen Gegenpol zu den
anderen Künstlern des Tages dar. Wer sich aber auf ihre Musik, die
außerhalb der normalen Hörgewohnheiten lag, einließ, der konnte so manche
Entdeckung machen. Das war ein spannender und aufrüttelnder Start in das
Festival.
Stephan Schelle,
09.04.2013