
Den Beginn machte das Musikprojekt
der beiden im Kölner Raum ansässigen Thorsten Sudler-Mainz und
Thorsten Rentsch. Sie hatten sich für dieses Konzert einige
Mitstreiter auf die Bühne geholt und lieferten in dieser Formation
eine Premiere ab. Neben Stefan Höllering an Tenor- und
Electro-Saxophon (ihn hatte man zusammen mit Thorsten Sudler-Mainz und
Thorsten Rentsch schon mehrfach live erleben dürfen) waren noch
Matthias Kraus (Keyboards, E-Gitarre) und die beiden Sängerinnen Eva
Wolf und Lenka J. auf der Bühne. Lenka J. war kurzfristig
eingesprungen, da die Sängerin Ilona Gerulat, die auf dem neuen Album
„Raumwerk“ einige Stücke eingesungen hat, verhindert war. Lenka machte
ihre Sache aber hervorragend und, hätte man nicht gewusst das sie
eingesprungen ist, man hätte es nicht gemerkt.



Mit diesen sechs Musikern und ihren
Instrumenten war die kleine Bühne im Planetarium restlos gefüllt. Auf
dem Programm von Art Of Infinity standen vor allem Stücke von dem
gerade erschienenen neuen, mittlerweile vierten Studioalbum, das den
Titel „Raumwerk“ trägt. Allein acht der elf Stücke des neuen Albums
wurden an diesem Abend gespielt. Daneben gab es noch mit „Written In
The Sand“ einen Track vom Debütalbum „New Horizon“
sowie je drei Stücke vom zweiten Werk „Dimension Universe“ und ihrem vorletzten Album
„Endless Future“.



Nach dem eröffnenden Klängen von „The
Fourth Dimension“ ging es dann mit dem Opener „Raum und Zeit“ der
neuen CD los. Das Stück, bei dem Thorsten Sudler-Mainz einen Text in
einer Art Sprechgesang beisteuert, ist zugleich auch die neue Single
der Band. Und dass sie damit die richtige Wahl getroffen haben, zeigte
sich auch deutlich bei dem Konzert, denn das Stück hat eine Melodie,
die sich sofort im Ohr festsetzt. Der Sprechgesang hat darüber hinaus
noch etwas von Kraftwerkschem Feeling, ohne aber als Clone der
Düsseldorfer Formation zu verkommen. Die beiden Sängerinnen Eva und
Lenka sorgten darüber hinaus mit einem sehr einfühlsamen Chorgesang
für Gänsehaut. Mit diesem Track verschwimmen bei Art Of Infinity die
Grenzen zwischen Elektronik-, Rock- und Popmusik.



Ihren Set hatten Art Of Infinity in
fünf Blöcke unterteilt, in denen sich dann jeweils mehrere Stücke
befanden. Zwischen den Blöcken gab es immer mal wieder Ansagen von
Thorsten Sudler-Mainz. Der zweite Block begann dann mit dem
schwebenden „Tunnellichter“. Im Song, der auch eine Spur von Krautrock
der Marke La Düsseldorf & Co. sowie Wave-Elemente hatte, sorgte der
Gesang wieder für eine mystische Stimmung, während die
unterschiedlichsten Sternen- und Planetenformation an der Kuppeldecke
des Planetariums dahin zogen. Daran schloss sich das spacige „Das
Tor“, mit Klängen, die aus einer sphärischen Mixtur von Tangerine
Dream und Pink Floyd zu bestehen schienen, an. Wieder spacig wurde es
dann beim folgenden „Glasufo“ und sogar experimentell beim
anschließenden „Sternenhalle“.


Der dritte Block war dann von
älteren Stücken aus dem Art Of Infinity-Repertoire bestimmt. Das Stück
„Die Zeit“ beendete dann den offiziellen Teil des Sets. Dieses Stück
nahm den Spirit des Songs „Raum und Zeit“ auf und bot Electropop
artige Musik, bei der auch einige Klänge an den Soundtrack der
Mystery-Serie „Akte X“ sowie an Kraftwerk erinnerten. Bei diesem Stück
glänzten erneut die beiden Sängerinnen Eva und Lenka, die stimmlich
perfekt zueinander passten.



Sehr ansprechend waren die Passagen,
in denen die beiden Sängerinnen - hier ist vor allem Eva Wolf zu
nennen, die ein breites Stimmspektrum ihr Eigen nennt - ans Mikro
traten. Immer dann, wenn Gesang ins Spiel kam, entwickelte die Musik
von Art Of Infinity einen gewissen Rock-/Pop-Charakter der auch gut
ins Planetarium passte. Auch die gelegentlich eingestreuten Soli von
Stefan Höllering an seinen Saxophonen fügten sich atmosphärisch in das
Gesamtbild des Auftrittes.



Der Auftritt von Art Of Infinity bot
einen völlig anderen Ansatz als Gandalfs symphonischer Set und sorgte
so an diesem Abend für reichlich Abwechslung. Ein gelungener Auftritt
der sechs Musiker.


|