Die Software- / Peter Mergener Story
 

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Wer den Begriff Software hört, denkt zwangsläufig an Computer, Betriebssysteme, Anwendungen oder Spiele. Doch innerhalb der populären Elektronikmusik hat der Begriff noch eine weitere Bedeutung, nämlich als Namensbezeichnung eines Musikprojektes, dass seit Jahren viel beachtete Veröffentlichungen nachzuweisen hat.

Auch wenn es sich bei Software um ein Projekt handelt, bei dem unterschiedliche Künstler die Musik lieferten, so ist es doch hauptsächlich mit den Namen Peter Mergener und Michael Weisser verbunden.

Peter Mergener wurde am 28.11.1951 in Birkenfeld/Nahe geboren. Ende der 60‘er Jahre interessiert sich Peter für die Musik damaliger Größen wie Jimi Hendrix, Cream, Led Zeppelin, Black Sabbath und Steamhammer. In den Siebzigern wird er dann von der Musik von Ash Ra Tempel, Klaus Schulze, Tangerine Dream und Pink Floyd beeinflusst. Seine ersten musikalischen Erfahrungen macht er mit einem Synthesizer (Mini Korg S 700), den er sich bei einem Freund ausleiht. Dieses Gerät fasziniert ihn so, dass er sich einen eigenen Korg MS 20 für ca. 2.500 DM zulegt. Da das Gerät allein nicht ausreicht um Peter’s Ideen umzusetzen, baut er nach und nach sein Equipment aus. Zu diesem Zeitpunkt (so ab 1979) nimmt er bereits seine Ergebnisse zuerst auf zwei Kassettenrekordern im Ping Pong Verfahren auf. Später nutzt er für seine Aufnahmen eine Tascam 32, die dann durch eine Tascam 34 bzw. Tascam 38 ersetzt wird.


Cover der Beilage zu Rock News Nr. 16

 

1981 gründet Peter seine erste Band mit dem Namen Oceanband. In der Besetzung Wolly Snyder, Peter Schneider, Georg Kersch, Peter Mergener spielten sie eigene Pop- und Rocksongs mit elektronischen Elementen. Wolly Snyder, dessen richtiger Name Wolfgang Schneider lautet, ist jedoch nicht verwandt mit Peter Schneider. Die Oceanband absolvierte nur einige Auftritte. Da die Interessen der Bandmitglieder zu sehr auseinander gingen, hielt diese Formation nicht lange. Peter und Wolly Snyder wollten das alles vereinfachen und Musik mit weniger Leuten machen, daher machten sie ab 1982 unter dem Namen Spaceship allein weiter.

Midi wurde geboren und das Synthesizerstudio Bonn baute Peter ein Interface, mit dem er einen Roland JX 3 P sowie eine TR-808 ansteuern konnte. Außerdem konnte er alle seine analogen Sequenzer synchron triggern. Von MFB (Fricke) kaufte er sich einen kleinen Digitalsequenzer und hatte so die Möglichkeit mehrere Strukturen zu speichern. Er war so in der Lage zusätzlich mit dem Commodore C 64 die kompletten Songs auch live zu spielen. Live ließen Peter und Wolly die vorprogrammierten Spuren ablaufen und spielten dann beide mit Synthies und Fender Rhodes Piano, sowie einem Hohner D6 Clavinett dazu. Holger Marquenie, der 1988 auch auf der Software-Produktion Digital Dance mitwirkt, begleitete sie dazu an der E-Gitarre.

Wolly bekam laut Peter zusehends Höhenflüge und sah die gemeinsam geschaffene Musik als seine eigene an. Für Peter und Holger wurde es immer anstrengender mit ihm zusammen zu arbeiten und so beschlossen sie die Formation 1984 wieder aufzulösen.

Über die Science Fiction-Zeitschrift SF-Star hatte Peter davon erfahren, dass der Sience Fiction-Autor Michael Weisser zusammen mit dem Musiker Robert Schroeder auf der ars electronica 1982 eine Live-Performance mit dem Titel Galaxie Cygnus-A aufgeführt hatte. Peter, der von diesem Konzept begeistert war kontaktierte daraufhin Michael Weisser. In diesem ersten Telefongespräch stellten beide fest, dass sie die gleichen Interessen hatten und beschlossen sich zu treffen.

Der 1948 in Cuxhaven geborene Michael Weisser schloss sein Studium der experimentellen Malerei und Grafik an der Kunsthochschule in Köln mit dem Examen ab und studierte anschließend in Marburg und Bonn die Fächer Kunstgeschichte, Soziologie und Kommunikationswissenschaften. Michael war neben seiner Tätigkeit als Fotodesigner für Multi-Media-Präsentationen u. a. auch als Schriftsteller tätig. Er veröffentlichte beim Suhrkamp-Verlag einige Sience-Fiction-Romane wie zum Beispiel Syn-Code-7 (Thema: Biotechnik), Digit (Thema: Computer) und Off-Shore (Thema: Energie). Diese Bücher sind nicht mehr im Lieferprogramm des Verlages enthalten und können nur noch auf diversen Sammlerbörsen erworben werden. Off-Shore ist auch im Heyne-Verlag als Taschenbuch erschienen.

Als Michael Weisser 1980 seinen Roman Syn-Code 7 schrieb, in dem die Hauptfigur elektronische Musik komponiert, die einen Laserprojektor ansteuert, welcher dann gewissermaßen mit Einzellern beschichtete Kupferflächen stimuliert, hat er sich von den LP’s Timeactor und Tonwelle von Wahnfried (Pseudonym, hinter dem sich Klaus Schulze verbirgt) inspirieren lassen. Michael Weisser dazu 1994 in einem Interview: "Diese Musik war nur ein Hilfsmittel, sie war für mich gewissermaßen nur der erste Schritt. Ich hatte damals sehr konkrete Vorstellungen von synthetischen Klangfarben, die als Sequenzen oktophon durch sphärische Räume perlen."

Das sich Michael Weisser Anfang der 80‘er für elektronische Musik interessiert, machen auch die folgenden Auszüge aus seinem Roman Digit deutlich.

"Sie betritt den schmalen Durchgang zur aufgetürmten Elektronik, blickt in die strahlenden Augen einer langhaarigen Blondine und äußert ihren Wunsch:
"Kann ich die Disc von Ka/Es haben - sie heißt DOAA?"
Die blauäugige Schönheit denkt einen Moment lang nach und meint verwirrt:
"Das ist aber eine anachronistische Stereo-Komposition. Die wurde im alten Analog-Prinzip aufgezeichnet; fortschrittlich im Konzept, wenigstens für ihr Alter - aber schlecht in der Qualität."
"Ich weiß", lächelt Engel sie entwaffnend an.
"Ich würde mich dennoch freuen, wenn es möglich ist ..."
Wieder blickt sie in den lebendigen Glanz der blauen Augen, dann wendet sich die Frau um und sucht in einem der Regale nach dem gewünschten Tonspeicher.
....................
Die Blonde hat gefunden, was sie suchte, sie schiebt die kleine Disc in den Analogdecoder, stellt den Leselaser auf Start und tippt auf den Überblendungssensor. Die Disolve-Unit wird aktiviert, der alte Klang mischt sich leiser werdend langsam mit dem aufsteigenden neuen, und es entsteht für einige Momente eine interessante Zwischenform der beiden Kompositionen, bis schließlich der DOAA-Sound dominiert und den Raum beherrschend erfüllt."

Bei der oben angegebenen Disc handelt es sich um Klaus Schulze‘s (Initialen KS so geschrieben, wie sie gesprochen werden Ka/Es) Stück Death Of An Analogue (DOAA) von der CD Digit. Und weiter schreibt Weisser in seinem Roman:

"Das Interface liegt in seiner Reichweite; er zieht es zu sich heran und tippt den Code ein, ohne zu zögern:
Er hat die Zahlen im Gedächtnis gespeichert. Der Zugriff zum Festspeicher der Musikkomposition steht offen. Er wählt KS 80014 unter LC 6459 zu 1981. Die Digital-Komposition wird aus dem Repertoire der POEM unter dem Kürzel KDM abgerufen.
Der stille Lauf naht, die Chöre tanzen, die LED’s springen und singen in kurzen Atemstößen. Klangflächen treiben heran und pressen sich in die Linie des Horizonts."

Bei dieser Textpassage wird wieder auf eine Platte von Klaus Schulze hingewiesen. Es handelt sich dabei um die Bestellnummer und das Erscheinungsjahr seiner LP Trancefer. Mit KDM ist natürlich Klaus Dieter Müller, der Manager von Klaus Schulze, gemeint.

Michael Weisser stellte auch persönliche Kontakte zu Edgar Froese und Klaus Schulze her. Weisser hatte den ersten Kontakt zur Schulze-Musik, als er die LP Cyborg hörte. Die Musik machte Weisser neugierig auf den Menschen und Musiker Klaus Schulze und so besuchte er ihn im Jahr 1982 in seinem Studio und interviewte ihn. Während des Gespräches mit Klaus schlug er vor, dieses doch auf Band aufzunehmen. Die Aufnahme, die danach mit einigen Musikbeispielen seiner Stücke versehen wurde, sollte ursprünglich von Radio Bremen gesendet werden. Die Redaktion des Magazines SF-Star fand das Material jedoch so gut, dass es als LP in einer limitierten Auflage veröffentlicht wurde.

Als im Jahre 1983 Klaus Schulze sein Plattenlabel IC abstoßen will, übernehmen der damalige Leiter von IC-Australien, Mark Sakautzky, und Michael Weisser das Label und führen es bis Mitte 2001 unter dem Name IC-Digit fort.

Bei dem ersten persönlichen Zusammentreffen im Herbst des Jahres 1984 in Welschbillig präsentiert Peter einige seiner Aufnahmen. Michael ist gleich von der Musik begeistert und schlägt Peter vor, ein gemeinsames Projekt zu gründen. Auch Peter’s Freund und musikalischer Weggefährte Wolly Snyder erhält das Angebot bei dem neuen Projekt mitzumachen. Er lehnt jedoch ab, weil er sich mehr als Sänger/Songwriter verstand und sie ja Instrumentalmusik machen wollten.

Weisser über die Gründung von Software: "Das Magazin SF-Star war damals das führende deutsche Magazin zum Thema Science-Fiction. Es hatte eine sehr gute Verbreitung und wurde auch mit Begeisterung von einem SF-Fan mit Namen Peter Mergener aus der Südeifel gelesen, der mir eines Tages einen freundlichen Brief schrieb. Er teilte mir mit, dass er meine Romane gelesen und sich die Schulze-Interview-LP gekauft hatte und dass er begeistert war. Er versuchte selber Musik zu machen und fragte mich, ob ich ihm irgendwie behilflich sein könnte. Eine Aufnahme seiner Musik lag dem Brief anbei. Ich fand es rundweg gesagt gut, dass jemand so aktiv reagiert und nicht nur einfach liest, sich dann wieder in den Sessel setzt, die Kopfhörer auf die Ohren zieht und konsumiert. Dieses Engagement von Peter hat mich bewogen, spontan zu antworten, ein paar Unterlagen beizulegen und und ihm zu erklären, woran ich gerade arbeite und was ich mir vorstelle. Peter und ich trafen uns im Herbst 1984 in Welschbillig, einem winzigen, romantischen Ort in der Südeifel. Ländliche Idylle. Ein Jagdhaus am steilen Hang eines Mühlenbachtales. Einsam gelegen, umgeben von Wald. Wir saßen in der warmen, gelben Herbstsonne, unterhielten uns mit weitem Blick über das Tal. Ich beschrieb ihm, wie ich mir Musik vorstelle. Sehr schnell war uns bewusst: Wir vertraten die gleichen Ansichten und hatten sofort die gleiche Grundschwingung."

Das erste Projekt erhält den Namen Mergener & Weisser in dem Peter als Musiker tätig ist und Michael die entsprechenden Konzepte erarbeitet.

Zehn Jahre später - im Jahr 1994 - schreibt der bekannte Musikjournalist Albrecht Pilz (Keyboards) über das Zusammentreffen von Mergener und Weisser:

"Keine Frage das Teaming-up von Michael Weisser und Peter Mergener war das Beste, was der Elektronikszene 1984 passieren konnte und, Bit und Byte sei Dank, auch wirklich passiert ist.

Zwei kreative Köpfe taten sich damals zusammen, um den Muff der Berliner Schule der 70er Jahre aus der Elektronikszene der 80er wegzupusten, mit digitalen State-of-the-Art-Sounds, frischen musikalischen Ideen und enormem Erfolg."

Die erste Veröffentlichung des Duos erscheint im Jahr 1984 unter dem Titel Beam Scape. Das Album, welches vier Stücke enthält wird 1990 auf LP und CD herausgebracht. Als Bonus enthält die CD die ersten vier Stücke (die komplette A-Seite) der 86‘er LP Night Light.

Für das geplante Konzept, mit der Musik "die Schönheit der High Tech zu ergründen", erschien der Projektname Mergener & Weisser nicht geeignet. Aus diesem Grunde suchten sie einen neuen Namen. Am 15. September 1984 wurde daraufhin das Projekt Software aus der Taufe gehoben.

Michael Weisser schreibt in seinem Romanen Off-Shore von einem Musiker namens Software. Es liegt Nahe, dass der Projektname aufgrund der folgenden Passagen - die hier nur auszugsweise wiedergegeben werden - entstanden ist:

"Raphael Serra, der Betonspezialist der Rig, zog sich ebenfalls eine Liege aus der Wand und richtete sie mit Sicht auf die TV-Fläche ein.

"Gleich kommt Software mit seinen Go-gos."
..... "Danke Lena, vielen Dank. Und nun, verehrtes Publikum, liebe Crews weit draußen im Meer, möchte ich das Neueste vom Neuen ansagen, den Hit von Software. Diese Stimme! Eisig, wie das Eis. Stählern, wie die Rig. Wild, wie der Sturm ... die Stimme, die den Titel singt OFF-SHORE ... der Sound of Sounds ..."
.... Software sprach seinen Text in die Melodien. Akzentuiert, treffend.
.... und der knallharte Sound der Combo den Raum erfüllte, ....
.... Die Musik wurde lauter, wurde zu einem dichtgewebten Teppich aus Geräuschen, verlaufender Klangfarben. Weit verhallten die Sounds und variierten ihr Volumen. Die Klänge steigerten sich zu einem konzentrierten Geflecht zahlloser Temperaturen ...."

Software passt gut zu ihrem Konzept, mit dem neuen Projekt die Schönheit der High-Tech musikalisch auszudrücken. Ihre Musik erstellten sie schließlich auch unter Zuhilfenahme von Computern.

Als erste Veröffentlichung unter dem neuen Namen erscheint 1985 das Album Chip Meditation. Das Konzept beruht auf den berühmten Mandelbrotgrafiken oder auch Fraktale genannt, deren Muster sich unendlich wiederholen. Das Album weist sehr schöne Sequenzen und Melodielinien auf die später typisch für den Sound von Software werden sollen. Das Material wurde jedoch nicht eigens für diese Produktion eingespielt, es bestand vielmehr aus dem vorhandenen Material von Peter Mergener. Das Album erscheint 1990 als CD unter dem Titel Chip Meditation Part I und weist neben den ursprünglichen Stücken, drei weitere Bonustitel auf. Von der CD ist eine limitierte Auflage erschienen, die ein Hologramm in Covergröße enthält. Auf dem Hologramm ist ein Computerboard mit Chips, Widerständen und Kondensatoren zu sehen.

Es folgt in diesem Jahr auch ein weiteres Album von Mergener & Weisser. Es trägt den Titel Phancyful Fire. Der 1950 geborene Musiker, Toni Schneider, der am rumänischen Konservatorium Iassy klassische Musik studiert hat, unterstützt die beiden an der Flöte. Das Album besteht aus drei Titeln, wobei Wind-Flute-Chromatics mit einer Länge von 21 Minuten das längste Stück darstellt. Neben den typischen Mergener/Weisser-Sounds sind hier auch experimentelle Klänge zu hören.

Das zweite Album von Software erscheint ebenfalls in 1985 und trägt den Titel Electronic Universe. Mit diesem Album bauen sie - wie der Name schon erahnen läßt - ein elektronisches Universum auf. In den einzelnen Stücken kann man sich verlieren und in Gedanken in weite Sphären entschweben. Das Album ist von sehr schönen, ruhigen Melodien geprägt. Die Querflöte, die auf dieser Produktion zu hören ist, wurde auf zwei getrennten Spuren live von Toni Schneider eingespielt. Neben drei längeren sehr spacigen Stücken (alle um die 20 Minuten) befinden sich drei kürzere Titel – zwischen 2:21 und 6:12 Minuten auf dem Album, die wieder rhythmischer und im typischen Software-Sound gehalten sind. Einige Passagen klingen ein wenig nach Tangerine Dream, weisen aber immer Peter’s Handschrift auf.

Am 07.11.1985 findet im Kulturbahnhof in Igel (Trier) das erste Software-Konzert unter der Bezeichnung LIT und BIT - Gesang der Elektronen (klingende Bilder von Peter Mergener und Michael Weisser) statt. Ermöglicht wurde diese Veranstaltung von dem Mainzer Musikmarkt, einer Sendung des SWF 1, der zwei weitere Konzerte folgten. Neben Peter und Michael waren bei diesem Konzert live auf der Bühne: Peter Paulus an den Keyboards, Toni Schneider an Flöte und Saxophon und die Schauspielerin Tirza Hase, die den von Michael Weisser geschriebenen Text zur Musik spricht. So entstand eine Synthese aus Wort und Musik. Das Konzert wurde live auf SWF 1 und eine Woche später nochmals auf SWF 2 ausgestrahlt.

Bei der 1985 erstmals durchgeführten Schwingungenwahl des WDR, welche von dem Radiomoderator Winfrid Trenkler durchgeführt wird, tauchen Mergener & Weisser erstmals auf. In den von den Radiohörern ermittelten Ergebnissen belegen Mergener & Weisser den 16. Platz in der Rubrik "Bester Neuling".

Im Jahr 1986 erscheint das dritte Mergener & Weisser-Album mit dem Titel Night Light. Es stellt zugleich die einzige Produktion der beiden dar, die bisher nicht als CD erschienen ist. Die Platte/Kassette ist im normalen Laden nicht mehr erhältlich. Auf dem Album ist zu lesen, dass "Night Light Teil der Musik ist, die das geheimnisvolle Dunkel der Gefühle mit dem Licht des Intellekts erhellt. Der Wechsel von Emotion und Ratio, von vertrauter Harmonie und aufregendem Experiment". Die Musik entstand für ein sensorgesteuertes Licht-Klang-Objekt, welches von dem Dokumenta-Künstler Klaus Geldmacher geschaffen wurde. Auf dem Album spielt Toni Schneider bei dem Titel Double-Binded-Sax Saxophon. Herbert Seer übernahm bei dem Stück Moonly-Twigs das Gitarrenspiel.

Das Fachblatt Musik Magazin schreibt 1986 über ihre Musik: "Man ist hingerissen von den fließenden Melodiebögen, ist auf charmante Weise entspannt. Die Rede ist von Elektronikmusik der allerfeinsten Sorte, wie sie jetzt von Mergener/Weisser vorliegt. Exzellent produziert und mit viel Liebe zum Detail. Ein Ohrenschmaus für entspannte Stunden." Die Zeitschrift Chip ist der Auffassung, dass "ihr Konzept ein Gesamtkunstwerk aus Computer-Grafik, -Musik und -Poesie darstellt. Auch die Plattencover sind digitalisierte Träume; die zu Bild und Musik passenden Verse sollen die Meditation unterstützen."

In der Schwingungenwahl des Jahres 1986 schaffen es das Projekt Mergener & Weisser in der Rubrik "Bester Künstler" auf Platz 15 und Software auf Platz 18. Das Album Night Light von Mergener & Weisser kommt in der Rubrik "Bestes Album" auf den 20. Rang. Im Jahr 1986 kann Peter noch einen anderen Erfolg für sich verbuchen, er erhält den Förderpreis des Südfestfunks.

In den Jahren 1986/1987 findet eine Promotionstour statt, die die beiden nach New York, Montreal, Los Angeles, Melbourne, San Antonio und Dallas führt. Als Lizenzpartner agierten die Firmen Suit Beat (USA) und Chacra-Music (Kanada).

In 1987 kommt Syn-Code von Software auf CD und LP heraus. Zu bemerken ist, dass der Album-Titel der LP-Version Elektronische Träume (Untertitel: Syn-Code-Sinfonie für Computermusik und Sternenlicht) trägt. Auch das Plattencover ziert eine andere Computergrafik als auf der CD. Als Gastmusiker sind bei dieser Produktion Pam Lambert (Menschliche Stimme), Herbert Seer (Gitarre) und Toni Schneider (Flöte und Saxophon) dabei. Der Untertitel der CD lautet: Symphony For Computer And DNA-Molecules Life-In-Concert. Es handelt sich hierbei jedoch nicht um eine Liveaufnahme, sondern vielmehr um das Konzept, das Leben im Konzert darzustellen.

Die CD ist gleichzeitig eine musikalische Umsetzung des Romanes Syn-Code-7 von Michael Weisser. Der Text des Booklets gibt einen Einblick in diese fantastische Welt. Dort heißt es: "Biochips, jener reine Stoff aus dem die Welt von morgen ist sind Lieder, werden gefühlt vom künstlichen Menschen in dieser Zeit auf dieser Welt. Flüsternde Winde. Fetzende Blitze. Der Regen. Das Meer. Gesänge der Wale. Leben im Konzert. SYN-CODE digital codiert natürlich!

Die Stimmen der synthetisch codierten Lebensform singen das Bild einer neuen Welt in der intelligente Micro-Chips mit biologisch aktiver Materie geimpft sind. Hier und Heute! Natur und Technik. Klingende Ornamente haben eine neue schillernde Schönheit geboren. Elektronische Musik malt Bilder von der Zukunft die in der Gegenwart liegt."

"Das Thema Natur und Technik und besonders die überraschend neue Welt der Fraktale hat mich damals stark inspiriert", erklärt Peter 1996. "Wir haben dieses Thema erstmals 1987 konsequent in dem Konzeptalbum Syn-Code umgesetzt, und es ist bis heute trotz rasanter technischer Weiterentwicklung für uns ein echter Meilenstein geblieben."

Michael zu den Beziehungen zwischen der CD und dem Buch: "Syn Code ist die Abkürzung von synthetisch codiert, das heißt wir gehen hier von einer technisch geprägten Welt aus, in der eine neue Natur geschaffen wird, also eine neue globale Situation in der der Mensch lebt. Wir empfinden diese Situation natürlich auch aus den Nachrichten einerseits als etwas bedrückend, das heißt das diese Kräfte nicht einseitig zu sehen sind. Aber andererseits sehen wir auch die ganze Ambivalenz und finden auch sehr schöne Aspekte in der technisch geprägten Welt. Der Roman Syn Code, von mir, der ist 1972 bei Suhrkamp erschienen, in der Phantastischen Bibliothek. Er beschreibt eine Welt, in der synthetisch codierte Einzeller auftauchen; die durch den Menschen, das heißt durch Veränderung der DNS-Moleküle der Gene künstlich geschaffen wurden, die dann aber ein Eigenleben übernehmen. Die Grundidee, dass es in absehbarer Zeit, man kann fast sagen, das gibt es heute schon, allerdings in übertragenem Sinne, eine Synthese stattfindet von biologischem Leben und technischem Chip. Das haben wir eigentlich auf dieser Platte ausgedrückt durch Stimmen, durch die Mischung von natürlichen Sounds mit Soundsampling. Die Sounds haben wir verändert, das heißt wir haben das Klangspektrum der Erde verwandt und eingesetzt und technisch modifiziert, das heißt wir haben synthetisch codiert. Der Titel des Buches, hinter dem natürlich ein sehr komplexer Inhalt steht, hat uns beide eben angeregt, diesmal eine ganz bestimmte Form von Sounds zu wählen und diese miteinander zu verknüpfen. Und so muss man die Musik auch sehen."

In einer limitierten Auflage von 500 Exemplaren kam Syn-Code 1987 in einer handsignierten Version heraus. Dieser Auflage war ein 38-seitiges Booklet beigefügt, welches unter dem Titel "Digitale Kunst" die Entwicklung der Computergrafik von ihren Anfängen bis zu einer eigenständigen Kunstform aufzeigt.

Die Zeitschrift esothera beurteilt die Platte: "Syn-Code ist ein akustisches Panorama, das in dieser Form kein zweites Mal geboten wird. Ein Kleinod für Kenner."

Im Jahr 1987 erscheinen zeitgleich zwei Best Of-Alben von Software unter dem Titel Past-Present-Future, die mit dem Zusatz Vol. I und Vol. II betitelt sind. Auf dem Album Vol. I werden Stücke des ersten Software-Albums Chip Meditation und den Mergener & Weisser-LP’s Beam Scape und Phancyful Fire zusammengefasst. Vervollständigt wird die CD durch zwei bis dato unveröffentlichte Stücke.

Auf dem Album Past-Present-FutureVol. II sind vier Stücke der LP Night Light, zwei Titel von Electric Universe sowie je ein Stück von Phancyful Fire und Syn-Code enthalten. Der Titel Syn Code liegt hier in einer remixten Version vor. Die beiden Best Of-Alben bieten einen guten Einstieg in die musikalische Welt des Duos Mergener und Weisser.

Past-Present-Future erscheint ebenfalls auf LP. Die Musik auf diesem Doppelalbum ist nahezu mit den Stücken der beiden CD’s identisch. Aufgrund der begrenzten Spieldauer der Vinylscheiben fehlen hier allerdings drei Stücke im Gegensatz zu den CD-Versionen.

Michael Weisser erklärt 1987 in einem Interview den Unterschied der Software-Musik zu der Mergener & Weissers: "Wir haben ein kleines, für Musikelektronik sehr spezialisiertes Studio in der Südeifel am Hang eines Tales. Absolut romantisch mitten in der Natur gelegen. Wenn man den Raum betritt, in dem das Studio ist, ist man in einer rein technischen Welt. Wenn man den Raum verlässt ist man in einer recht ungetrübten Natur, die geradezu von einer gewissen bäuerlichen Idylle umgeben ist. Das ist eine Situation die einen natürlich bestimmt und die wir beide unheimlich genießen. Diese Arbeitssituation hat sich natürlich niedergeschlagen auf unser Konzept oder unsere Konzepte. Mergener & Weisser haben mit den drei Platten, die wir unter dem Namen gemacht haben, also das war Beamscape, Phancyful Fire und Nightlight ... Wir sind davon ausgegangen, dass wir in einer natürlichen Situation leben, also in einer Situation, in der wir sehr viel Natur vorfinden. Aber das diese Natur natürlich nicht Natur im alten Sinne ist, das heißt Natur von Menschen völlig unbeeinflusst. Der Mensch hat ja sehr früh in die Natur eingegriffen und hat diese gestaltet. Diese Gestaltungsform oder die Kräfte dieser Gestaltung, die werden ja im weitesten Sinne mit Technik umschrieben. Wir wollten einfach mal deutlich machen, das was wir empfinden, nämlich in einer natürlichen Situation, technische Elemente hineinbringen. Das machen wir sehr deutlich durch die Plattencover, auf denen durchweg Landschaftsstimmungen, Abendstimmungen wiedergegeben sind, die aber von den Lichtern her nicht natürliche Lichter aufweisen, wie etwa einen Mond oder Sonnenstrahlen, sondern in der technisch inszenierte Lichter sind. Das heißt, die Fotos habe ich damals selber gemacht. Da haben wir Raketen in die Luft geschossen, Leuchtraketen und haben das mit offener Blende aufgenommen. Und so sind technisch inszenierte Lichter reingekommen. Das Konzept Software unterscheidet sich musikalisch, zumindest bislang nicht wesentlich von dem was Mergener & Weisser gemacht haben. Da sind wir nur von einem anderen Ansatz gekommen bzw. ausgegangen. Wir haben uns einfach vorgestellt, wenn wir in unserem Studio drin sind, welche Schönheit in der Technik drin liegt und haben versucht die auszudrücken und haben die wiedergegeben durch dieses sehr konsequente Konzept der komplexen Computergrafik, die wir dort eingesetzt haben, oder auch dieser High-Tech-Lyrik, die wir auf den Covern veröffentlicht haben. Das heißt, Mergener & Weisser und Software unterscheiden sich an sich nicht wesentlich im musikalischen, wo ich wieder sagen muss bislang, sondern mehr vom Ansatz her. Der Ansatz ist einmal im Studio, drinnen in der technischen Welt, das ist Software-Feeling und draußen, davor, in der Landschaft der Eifel, das ist Mergener & Weisser-Feeling."

G.E.N.E. ist ebenfalls ein Projekt des IC-Digit-Labels welches als Abkürzung für "Grooving Electronic Natural Environments" steht. Das Projekt wurde 1987 in Kanada aus der Taufe gehoben, als sich "Filmer und Musiker über Natur und Technik, über Kunst und Literatur und über die Veränderung der Welt unter dem Einfluß des Menschen und seiner Maschinen unterhielten". Laut Angabe des Labels auf der CD-Hülle konnte die 1963 in Vancouver/Kanada geborene Cléo de Mallio, die bereits meditative Filmmusiken komponierte und seit 1986 als Sound-Designerin bei Filmproduktionen arbeitete für dieses Projekt gewonnen werden. Diesen Name soll Michael Weisser einem seiner Romane entnommen und als Pseudonym benutzt haben. Zusammen mit unterschiedlichen Musikern, darunter auch Peter Mergener, entstanden bis heute zahlreiche Werke. Auf ihren Reisen nimmt Mallio/Weisser die unterschiedlichsten Natursounds auf, die dann Grundlage für die Musik der G.E.N.E.-Produktionen sind. Sei es der Regenwald, die Landschaft Mallorcas, die geheimnisvolle Welt Balis oder Unterwasserregionen, all diese Naturschauspiele werden zu musikalischen Erlebnissen.

Das erste G.E.N.E.-Album erscheint 1987 unter dem Titel Fluting Paradise. Grundlage hierfür ist die weite Einsamkeit der kanadischen Wälder und Seen. Die Musik stammt von Peter Mergener, der unter dem Pseudonym Crystal Binelly auf der Platte firmiert. 1988 erscheint ein weiteres Album von G.E.N.E. unter der Beteiligung von Peter Mergener. Der Titel des Albums lautet Life Is A Melody und befasst sich ebenfalls mit der kanadischen Natur.

In den Platzierungen der Schwingungenwahl klettern Software kontinuierlich nach oben. In der Rubrik "Bester Künstler" kommen sie 1987 auf einen hervorragenden dritten Platz. Unter dem "Besten Titel" können sie mit Syn-Emotion (Platz 14) und Syn-Code (Platz 4) gleich zwei Stücke in die Top 20 platzieren. Mit ihrem Album Syn-Code landen sie mit dem vierten Platz in der Rubrik "Bestes Album" in den oberen Rängen. Das Projekt G.E.N.E. schafft es in der Rubrik "Bester Neuling" bis auf Platz 8.

Am 15.01.1988 findet die erste Monitor-Multivision in der Bayreuther RathausGalerie statt. Sie trägt den Titel "Syn-Code", Symphony For Computer And DNA-Molecules. Bei dieser Veranstaltung spielten Software jedoch nicht live.

Das nächste Album von Software heißt Digital Dance und erscheint 1988. Der Untertitel der CD lautet Magic Sounds From Percussion Island. Zu Beginn hat man auch gleich das Gefühl eine Insel zu betreten. Im ersten Stück Oceans-Breath sind Wellenrauschen und Möwengeschrei zu hören. Bei diesem Album wirken Toni Schneider (Flöte und Saxophon) und Holger Marquenie (Gitarre) mit. Bei dem Track Island-Sunrise spielt Wolly Schneider zusätzlich Keyboards. Es entstand ein sehr relaxtes Album. Digital Dance kommt zusätzlich in einer sehr ansprechenden Picture-Vinyl-LP-Version heraus.

Der bekannte Rundfunkmoderator Winfrid Trenkler sagt über das Album:

"Island Sunrise ist der trefflichste musikalische Urlaubsgruß. Da möchte man alles stehen und liegen lassen und nachfliegen. Die vollendete Klang-Flagge für alle Traumschiff-Serien dieser Welt. Software versucht, kommerziell erfolgreich zu sein, ohne Kommerz abzuliefern: Wann immer das gelingt, profitieren nicht nur Software und das Label IC davon, sondern auch die gesamte Elektronik-Szene."

Unter dem Titel Digital Dance findet am 12.03.1988 ein Konzert im AudiMax der Staatlichen Hochschule für Musik Köln statt. Diese gut einstündige Veranstaltung erfolgte im Rahmen der Nachtmusik im WDR und wurde von dem Radiosender live ausgestrahlt. Der Saal bot insgesamt 800 Zuschauern Platz und war an diesem Abend gut gefüllt. Software traten in der Besetzung Peter Mergener (Keyboards), Michael Weisser (am Mischpult), Toni Schneider (Saxophon und verschiedene Flöten) und Ralf Hess (Keyboards) auf. Auf der Bühne standen - wie Winfrid Trenkler es in seiner Eröffnungsansprache sagte - allerlei Kästen, die miteinander vernetzt waren und deren Anblick den Eindruck erweckte, als würde man einer Büroausstellung beiwohnen oder in einer Steuerzentrale einer Fabrik sein. Beim zweiten Blick waren dann aber auch Manuale und einige herkömmliche Instrumente zu sehen.

Das SWF-Fernsehen bringt am 18.05.1988 in seiner Sendung Guten Abend aus Mainz einen Liveauftritt sowie ein Interview. In der Besetzung Peter Mergener (Keyboards), Toni Schneider (Saxophon), Ralf Hess (Keyboards) wurde der Titel Seagulls Audience gespielt.

In 1988 folgen mit Konzerten im Kulturzentrum Tuchfabrik in Trier und in Hamburg (Alte Eisengießerei) weitere Liveauftritte.

Eine weitere außergewöhnliche Veröffentlichung erblickt 1988 das Licht der Welt. Unter dem Titel Dea Alba erscheint im Suhrkamp-Verlag ein Taschenbuch, dessen Geschichte von Herbert W. Franke und Michael Weisser verfasst wurde. Dem Taschenbuch ist eine Kassette mit Musik von Software beigefügt. Hierdurch wurde "ein neues Medium aus Worten und Klängen geschaffen, welches eine Tür zu einem Raum mit neuen Türen zu neuen Räumen öffnen sollte, in denen Intellekt und Emotion zusammenfinden ..." Die Kassette enthält die jeweils knapp über 20minütigen Stücke Dea Alba Part I und Part II. Die Musik auf dieser Kassette wurde allerdings schon zu Beginn der Zusammenarbeit zwischen Mergener und Weisser aufgenommen. Es handelt sich zwar um unveröffentlichtes, jedoch nicht um neues Material.

1988 erscheint Electronic Universe Part II mit dem Untertitel The Ultimate Digital Adventure. Hier wird ein akustischer Trip durch unser Universum geboten. Als Unterstützung wurden zahlreiche Soundeffekte wie zum Beispiel Gesprächsfetzen von Astronauten und Morsezeichen der Musik beigefügt. Die Musik würde sich auch gut für einen Soundtrack zu einem Science Fiction-Film eignen. Neben der normalen Platte ist eine wunderschöne Picture-Vinyl-LP erschienen. Daneben kam eine auf 999 Stück limitierte CD heraus, bei der das normale Booklet um einen schwarzen Umschlag mit Hologramm erweitert wurde.

Über Electronic Universe II sagt Peter Mergener: "Diese Produktion ist gekennzeichnet durch Originalstimmen von Astronauten und Kosmonauten, durch original Satellitensignale der NASA, eingestreute Morsezeichen "Software an Erde ...", durch außergewöhnliche Sequenzerstrukturen und durch einen achtfach überlagerten Text, den Michael selbst gesprochen hat. Diese Produktion war auch geprägt vom ersten technischen Problem, das uns an den Rand der Verzweiflung gebracht hat. Der Oberheim-X-Pander stürzte immer wieder ab und war trotz zahlreicher aufwendiger Reparaturen nicht wieder herzustellen, so dass wir uns das Tonmodul TX 816 von Yamaha als Ersatz kauften."

Das Software mittlerweile zu den Top-Acts der elektronischen Musik zählt, liest sich auch in den Ergebnissen der Schwingungenwahl 1988. Bei den besten Künstlern landen sie auf Platz 5, ihr Album Digital Dance behauptet sich bei den besten Alben auf dem 4. Rang. In der Rubrik "Bester Titel" können sie wieder zwei Stücke platzieren. Das hervorragende Ergebnis lautet: Magician’s Song Platz 6 und Island Sunrise sogar Platz 3.

1989 erscheint der zweite Teil von Chip Meditation. Mit dem Zusatz Part II und dem Untertitel Schönheit im Chaos widmet sich diese Musik wieder den Fraktalen. Entsprechend ist das Cover ausgefallen, welches eine Computergrafik zeigt. Die Musik auf dieser CD ist wieder sehr warm und harmonisch ausgefallen. Zwischenzeitlich blubbert und zischt es aus den Lautsprecherboxen. Die Stücke entstanden bereits 1985, wurden jedoch erst jetzt veröffentlicht.

Ein Live-Album erscheint ebenfalls in diesem Jahr, es trägt den Titel Software Live - The Third Dimension. Auf der Platte sind ebenfalls Toni Schneider an Flöte und Saxophon, Holger Marquenie an der Gitarre und Ralph Hess an den Keyboards zu hören. Die Liveaufnahme wurde im Studio nachbearbeitet und der Original Applaus an den entsprechenden Stellen eingefügt. Eine limitierte Auflage der CD kommt wieder mit einem sehr schönen Hologram daher.

Das Album Software Visions vom Duo Mergener & Weisser erscheint 1989 bei Palm Records. Unter dem Titel Visions kommt die gleiche Musik mit einem veränderten Cover als Software-Album auf dem IC-Digit-Label heraus, nachdem der Vertrag bei Palm Records auslief.

1989 müssen sich Software bei der Schwingungenwahl in der Rubrik "Bester Künstler" nur von Tangerine Dream geschlagen geben und landen auf dem zweiten Platz. Die CD Electronic Universe Part II landet auf Rang 7 und Software Live auf Rang 19 der beliebtesten Alben. Mit dem Stück Energy As Matter können sie auch einen Song mit Platz 10 unter die besten Stücke des Jahres bringen.

Vom 24.09. - 04.10.1990 findet eine Promotions-Tour nach Los Angeles statt. Diese Tour bestand aus Interviews, die Mergener und Weisser bei verschiedenen amerikanischen Radiosendern gaben.

Das Software-Album Ocean aus dem Jahr 1990 weist außer fünf älteren auch drei bisher unveröffentlichte Titel auf. Die einzelnen Stücke sind durch Meeresrauschen miteinander verbunden, welches den roten Faden durch das Album bildet. Der letzte Titel der CD The Voice Of A Cave enthält keine Musik. Es handelt sich hierbei um Brandungsgeräusche, die, wie der Titel schon sagt, in einer Höhle aufgenommen wurden. Bei den Songs Land Of Fantasy und Looking For A Future weichen Software erstmals von ihrem Konzept nur Instrumentaltitel zu machen ab und bringen zwei Gesangsstücke heraus. Die Vocals stammen von der Sängerin Kay Reen.

Peter über die Gesangsstücke: "Kay Reen war ein Experiment, mal richtigen Gesang mit einzubinden, ähnlich wie Tangerine Dream‘s Tyger. Eine Single war meines Wissens nicht geplant, die Sängerin, die Karin Melchert heißt, ist eine gute Bekannte von mir, die in Luxemburg lebt und im Bereich Unterhaltung, Musical etc. tätig ist."

Teile der Musik aus diesem Album fanden auch Verwendung in der ZDF-Sendereihe Terra X. Diese Produktion stellt die vorerst letzte Zusammenarbeit zwischen Peter Mergener und Michael Weisser dar, da sich aufgrund von Differenzen ihre Wege trennen. Während Michael Weisser die Rechte am Namen Software behält, widmet sich Peter Mergener in den folgenden Jahren seinem Soloprojekt und veröffentlich mehrere Alben unter seinem Namen.

Neben den Plattenveröffentlichungen haben Software auch mit Therapeuten zusammengearbeitet. Für das ORBIT NLP-Institut erschienen in der Reihe Mentales Training drei Musikkassetten, die die Untertitel Leicht und schnell lernen, Mein Lieblingsplatz und Kräfte in Schwierigkeiten mobilisieren tragen. Zu den warmen Synthesizerklängen werden Texte der Therapeuten Karina und Wolfgang Meub gesprochen, die durch Entspannung zur Leistungssteigerung führen sollen. Da die Kassetten nicht mehr auf dem Markt sind, stellen sie für jeden Software-Fan ein Sammlerstück dar, zumal auf den Kassetten bisher unveröffentlichtes Material zu hören ist. Auf den Hüllen ist auch kein Produktionsdatum abgedruckt, so dass nicht mehr festzustellen ist, wann diese Kassetten erschienen sind.

Bei der 1990 erscheinenden Produktion Trance ‚n‘ Dance des Projektes Mind Over Matter, das ebenfalls bei dem Label IC-Digit herauskommt, steuert Peter Mergener den mehr als 8minütigen Titel Spacelab bei. Während der Mastermind von Mind Over Matter, Klaus Hoffmann-Hoock, sich bei seinen Kompositionen von seinen Indienreisen inspirieren ließ und sowohl indische Instrumente wie auch Soundsamples, die er auf seinen Reisen aufgenommen hat, in die Teils meditativen und teils rockigen Stücke integriert, ist das von ihm und Mergener komponierte Spacelab stark von Peters Musik beeinflusst. Es hätte sich auch gut auf einer Software-CD gemacht.

Peter zu der Entstehung des Stückes Spacelab: "Der Titel sollte eigentlich auf einer Software-CD erscheinen, aber nachdem ich mich von Michael getrennt hatte kam es nicht mehr dazu. Klaus hatte die gesamten Strukturen von mir schon auf Band um als Gastmusiker die Gitarre einzuspielen. Er fragte mich dann, ob es mir recht wäre, den Titel als unser gemeinsames Werk auf einer Mind over Matter-CD zu veröffentlichen, womit ich einverstanden war. Ich finde sein Gitarrenspiel so gut, dass es wirklich genau zu diesem Titel passt und man das als gemeinsames Werk ansehen kann."

Weitere Gastauftritte hatte Peter bei den Produktionen von Thomas Kudling der als Teekay (zwei Produktionen auf dem IC-Label) bzw. später als TK firmierte und seine Aufnahmen in Peter’s Studio machte. Peter dazu: "Ich arrangierte seine Sequenzen mit meinen Sounds und komponierte im Wesentlichen den Titel Silent Colours auf TK - First Excursion, außerdem sind alle Titel von mir gemixt."

Das erste Software-Album nach ihrer Trennung schlägt schon vor seiner Veröffentlichung hohe Wellen. Es hieß, dass für Peter Mergener bei dem neuen Album Klaus Schulze den musikalischen Part übernehmen sollte. Bei dem neuen Album Fragrance, das die Schönheit von Parfüm musikalisch umsetzt, hat Klaus die Stücke aufgenommen und remixt. Die Musik stammt jedoch von Georg Stettner, der vorher schon die Möglichkeit hatte Klaus Schulzes Moldau Musikstudio zu benutzen. Der Stil dieser Musik ähnelt der von Klaus Schulze stark. Die CD besteht aus neun Titeln, deren Längen zwischen 4:20 und 15:18 Minuten liegen. Die Titel der Stücke tragen, bis auf den letzten Bouquet des Fleures (Blumenbouquet), Namen berühmter Parfüms, darunter Chloe von Karl Lagerfeld, Fendi und Givenchy III. Die Idee zu diesem Konzept kam Michael Weisser bereits im November 1986, als er ein Gespräch mit der Modeschöpferin Jil Sander im Kreativen Haus in Worpswede hatte. Drei Jahre hat es gedauert, diese Idee umzusetzen. Michael wählte 33 Parfüms aus und entschied sich letztlich für acht, die dann musikalisch umgesetzt wurden.

Zu Promotionzwecken ist die normale CD in einem neutralen schwarzen Stoffsäckchen von etwas mehr als CD-Größe herausgekommen, welches oben durch eine durchgezogene Kordel zusammengeschnürt werden kann. Außer der CD befinden sich in dem Säckchen folgende Beilagen:

- eine 2ml Probepackung "Shalimar" in goldener Pappverpackung
- eine farbige DIN A4-Seite Werbung für Fragrance, Rücksseite: Backkatalog
- eine beidseitig bedruckte DIN A4-Seite auf gelbem Innovative Communications Papier mit Zitaten von Michael Weisser und Hintergründen zum Album.

Michael Weisser über die Fragrance-Produktion: "Die Idee zu Fragrance hatte ich im Kreativen Haus Worpswede, das ist ein anerkanntes Managementtrainingszentrum in der historischen Künstlerkolonie von Worpswede bei Bremen. Ich hatte für den Inhaber dieses Zentrums eine Multivision zu Musik von Syn-Code programmiert. Dann kam die Modemacherin Jil Sander vorbei, die mit ihrer Crew dort ein Training machte. Sie bat, diese Multivision sehen zu können. Die Gruppe fand gut, was sie hörte und sah und wir kamen bei der anschließenden Diskussion ins Gespräch über Komposition von Musik, von Parfüm. Und ich hatte die Musik von Syn-Code im Ohr und das Parfüm Woman Pur von Jil Sander in der Nase ... Musik und Parfüm. Spontan fiel mir der Slogan ein: Nur wer Klänge riecht, kann Düfte hören ..."

Winfrid Trenkler beurteilt die Musik wie folgt:

"Software sorgt für schöpferische Unruhe. Um die Ecke lauert stets ein origineller Einfall. Nasen- und ohrenfälligstes Beispiel: Die klingenden Wohlgerüche bzw. duftenden Wohlklänge von Fragrance. Inspiration und innovative Nuance würzen nicht nur das Produkt, sie geben auch der Promotion ihre besondere Duftnote. So schafft es Software immer wieder, mit Nicht-Alltäglichem im aggressiven Überangebot des Alltags zu bestehen."

Auch der neue Software-Sound von Georg Stettner findet gefallen bei den Hörern der Radiosendung Schwingungen. In der 90‘er Wahl landet Software auf Platz 9 der besten Künstler, das Album Fragrance schafft es bis auf Platz 6 der Albumcharts und das Stück First belegt den 11. Platz bei den beliebtesten Titeln. In den Jahren 1992 und 1993 bringt Georg Stettner die CD’s Preview und Preview Zwo unter seinem Namen heraus.

War der Wandel auf dem ersten Album nach der Mergener-Ära bei Software schon spürbar, so stellt die nächste Produktion Modesty-Blaze im Jahr 1991 einen krassen Schnitt in der Software-Musik dar. Der Untertitel dieser CD lautet The Erotic Message. Unter dem Pseudonym Billy Byte sorgt der Musiker Stephan (Steven) Toeteberg, der bereits an mehreren IC-Digit-Produktionen wie beispielsweise G.E.N.E. oder Quiet Force beteiligt war, für die musikalische Umsetzung des Themas. Anzumerken ist hier seine Zusammenarbeit mit Ilse Werner, die unter anderem auf dem Titel Bon Voyage der 1990 erschienenen Quiet Force-CD Two Worlds beteiligt war. Sie hat bei diesem Stück den Refrain gepfiffen. Dieser Titel fand auch bei den Rundfunkanstalten Gehör und wurde oft gespielt.

Neben einigen ruhigen Piano-Stücken ist die Musik von Modesty Blaze doch deutlich kommerzieller ausgefallen. Zum Teil hört man, durch den Einsatz von gregorianischen Choreinlagen, Anleihen an Michael Cretu’s Projekt Enigma. Eine gewisse Erotik kann man der CD auch nicht absprechen. Vor allem durch den Gesang und die gehauchten oder geschrieenen Texte von der New Yorkerin Fran White geht ein gewisser Reiz aus. Die Musik ist aber nicht mehr mit den bisherigen Software-Alben vergleichbar. Somit waren einige Fans von Software enttäuscht und kehrten dem Projekt erst mal den Rücken. Der CD Modesty-Blaze ist ein Booklet beigefügt, in dem Fotos der Berliner Fotografin Marion Schult abgebildet sind.

Zu dieser Produktion meint Winfrid Trenkler:

"Die elektronische Musik ist wie geschaffen, sich zur Erotik zu gesellen. Sich diesem schönen Thema direkter zu widmen, als bisher geschehen, war schlichtweg überfällig. Software hat's getan. Modesty Blaze erscheint mir als mutige Annäherung, die nach unterschiedlichen Fortsetzungen und Vertiefungen verlangt."

Wie es zu der Produktion kam beschreibt Michael wie folgt: "Es gab drei Zufälle. Der erste Zufall war der, dass ich die New Yorker Sängerin Fran White auf einem Demoband hörte. Es war nicht nur die Stimme, die mir gut gefiel, sondern es war die Art sich auszudrücken, die ich bei einem Softwareprojekt immer im Kopf hatte: Cool erotisch. Cool Blue! Der zweite Zufall war das Zusammentreffen mit der Berliner Fotografin Marion Schult, die in ihrem Studio gerade eine Serie erotischer Fotos geschossen hatte. Es entstand in dem HighTech-Studio eine Situation, in der die Fotografin mit ihrem Modell etwas mensch-/maschinenhaftes hatte. Und der dritte Zufall war der, dass ich zu dieser Zeit noch eine unveröffentlichte Science-Fiction Story zur Beurteilung zugeschickt bekam, die das Thema Cyborg/Mann/Frau zum Inhalt hatte. Diese drei Ereignisse brachten mir in Erinnerung, dass ich selbst in der Tiefe meines Computers bereits seit Jahren neben vielen anderen auch einen Text abgespeichert hatte, der das Thema Modesty Blaze behandelt. Dieser Text, eine eigenwillige Art von Technikpoesie, ist im Booklet der CD abgedruckt."

Aus dem Album werden 1991 drei Singles ausgekoppelt, die jeweils andere Mixe aufweisen, sie sind betitelt mit Modesty-Blaze - Summer Mix, Modesty-Blaze - Spring Mix und Modesty-Blaze - Autumn Mix.

1992 werden die ersten Solowerke von Peter Mergener veröffentlicht. Bei CUE-Records erscheint Anfang des Jahres zuerst das Album Creatures. Mit diesem Album widmet sich Peter der Schöpfungsgeschichte, der Entstehung des Lebens. Auf der CD wird deutlich, wer der musikalische Motor hinter dem Projekt Software war. Während sich der Software-Stil durch die Auswechslung der Musiker geändert hat, ist auf Creatures wieder der typische Mergener-/Software-Stil zu vernehmen. Auf der CD wird Peter bei den Stücken Crying Beast und People Want More And ... von Achim Elsen an der Gitarre begleitet.

Die CD beginnt mit einem Donnerschlag dem der in russisch gesprochene Text folgt:

"Gott sprach: "Das Wasser soll wimmeln von lebenden Wesen und Vögel sollen über die Erde fliegen am Firmament des Himmels."
Und Gott schuf die großen Wassertiere, alles was sich regt im Wasser und alle beschwingten Vögel, je nach ihrer Art.
Gott sprach: "Die Erde bringt Glauben unter die Lebewesen aller Art, dem Vieh, den Reptilien und den Raubtieren" - und es geschah so.
Gott schuf jede Art von Leben und jede Art von kriechenden Kreaturen und Gott sah, es war sehr gut."

Nachdem die Mergener-typische Musik in Crying Beast einsetzt, hört man einen Elefanten schreien. Das Album ist sehr kompakt und man kann sich in die Entstehungsgeschichte hervorragend hineinversetzen.

Ab der Schwingungenwahl 1991/1992 ringen Peter Mergener mit seinen Solowerken und Software um die Hörergunst bei den Ergebnissen der Schwingungenwahl. Während sich Software mit dem 12. Platz bei den besten Künstlern zufrieden geben muss, schafft es Peter Mergener auf Anhieb auf Platz 6. Auch mit seiner ersten Solo-CD Creatures landet Peter mit Platz 7 vor Software’s Album Modesty Blaze. Bei den besten Titeln schafft es Peter auf Platz 8 mit dem Stück Creatures und Software belegen mit Modesty Blaze Platz 20.

Noch im gleichen Jahr erscheint das zweite Soloalbum Passage In Time. Auf seiner neuen CD erinnert Peter daran, dass alles vergänglich ist und wir Menschen auf dieser Erde nur Besucher sind. Er zeigt kritisch in Stücken wie Mechanical World und Military World auf, welche Unruhe den Menschen dazu treibt, die Welt weiter zu technisieren und die Gewalt, die ein Krieg verbreitet, immer wieder in Kauf zu nehmen. In Lost Paradise stellt er die jagt nach dem Profit und den kommerziellen Wahnsinn in den Fordergrund.

Der zweite Teil von Modesty-Blaze erscheint mit dem Zusatz Vol. II und dem Untertitel The Orgasmic Extasy. Wieder sind Steven Toeteberg und Fran White an dieser Produktion beteiligt. Die Musik schließt nahtlos an den ersten Teil an. Das Booklet der CD enthält einige erotische Fotos.

Michael Weisser zu den Modesty Blaze CD’s: "Modesty Blaze in seinen beiden Teilen I. und II. ist wie Syn-Code ein pures Science-Fiction Projekt. Es geht um Cyborgs, also um artifizielle Wesen, zwischen Mensch und Maschine, zwischen Natur und Technik. Es geht um die menschliche Stimme und um elektronische Sounds, und nicht zuletzt geht es um das ewig spannenden Thema Frau/Mann. Bei Modesty Blaze ging es um die Erotik weiblicher Cyborgs."

Das im Jahr 1992 erschienene Album Take-Off von Peter Mergener beschäftigt sich mit der Geschichte der Luft- und Raumfahrt. Die CD beginnt mit den Geräuschen einer startenden Passagiermaschine, entsprechend dem Titel Take Off. Man möchte praktisch sagen: "Bitte anschnallen, und los geht es."

Mit Stücken der ersten drei Solo-CD’s im Gepäck gibt Peter im Jahr 1992 einige Konzerte. Darunter auch bei dem alljährlich stattfindenden KLEM-Dag (wird seit 1998 unter dem Namen E-LIVE fortgeführt), welcher am 31.10.1992 in Breda (Holland) stattfand. Mit ihm zusammen sind Benedict Schweigstill an Keyboards, Synthesizer und Piano sowie Achim Elsen an der Gitarre auf der Bühne zu sehen. Als visuelle Unterstützung wird eine Dia-Show präsentiert, die vorwiegend Bilder aus unserem Universum zeigt.

Bei den Schwingungenwahlergebnissen des Jahres 1992 taucht nur noch Peter Mergener auf. Er kann sich bei den besten Künstlern auf Platz 7, beim besten Album mit Take Off auf Platz 9 und bei den besten Titeln ebenfalls mit Take Off auf Platz 13 behaupten.

Die Liveauftritte in Breda und Godesberg - aus dem Jahr 1992 - wurden mitgeschnitten. Daneben entstand eine Aufnahme während der Proben im Kloster St. Thomas. Neun Titel dieser Aufnahmen wurden 1993 auf dem Livealbum Livedates veröffentlicht.

Die Musik für das 1993‘er Album Cave von Software liefert wieder Steven Toeteberg. Als Gastmusikerin ist diesmal die Amerikanerin Lisa Franco an der Harfe zu hören. Lisa hat bis dato bereits fünf CD’s bei IC-Digit unter ihrem Namen herausgebracht. Die Musik auf diesem Album ist homogener, für elektronische Verhältnisse wieder normaler und nicht so "explosiv" wie auf den beiden Vorgängeralben.

Zu den Samples, die für die Produktion Cave genutzt wurden, fuhr Michael Weisser nach Mallorca. "Ich habe selber einige Höhlen auf Mallorca besucht, um dort mit dem DAT-Recorder unterirdische Bäche, Wassertropfen, den Hall von Schritten, die in mallorcinischer Sprache gesprochenen Worte des Führers, meinen eigenen schweren Atem beim Herumlaufen und den Sound von angeschlagenen Stalagmiten und Stalagtiten aufzunehmen. All diese Originalklänge wurden dann in die Kompositionen eingearbeitet."

Im Laufe des Jahres 1993 nehmen Michael Weisser und Peter Mergener wieder Kontakt zueinander auf. Die beiden kommen überein wieder zusammenzuarbeiten. Aus dieser Reunion entsteht zunächst das Album Space Design. Es wurde jedoch mit Ausnahme des Titelstückes kein neues Material eingespielt, vielmehr haben die beiden Stücke aus den Mergener & Weisser-Alben remixed. Die CD enthält darüber hinaus Signale für das sogenannte AudioStrobe. Hierbei handelt es sich um ein kleines Gerät, das an jeden handelsüblichen CD-Player angeschlossen werden kann und mit einem Brillengestell versehen ist, das Leuchtdioden enthält. Zur Musik werden Lichtsignale an die Brille weitergeleitet, die bei entsprechender Konzentration Muster bilden bzw. Bilder hervorrufen. Es gibt mittlerweile eine Reihe von CD’s mit derartigen Signalen, die u. a. zum Abbau von Stress, zur Steigerung der Konzentration oder sogar zur Raucherentwöhnung dienen.

In dem einzigen neuen Stück der CD Space Design, das den gleichen Titel trägt, bauten Michael und Peter Ausschnitte aus dem Funkverkehr ein, der zwischen der Apollo 11 Besatzung und der NASA-Bodenstation stattgefunden hat.

1993 erscheint von Peter Mergener bei CUE-Records ein VHS-Video mit dem Titel LIVEDATES - Videoclips Part 1. Das von Peter Paulus produzierte gut 76minütige Video zeigt Aufnahmen aus den Jahren 1984 bis 1993. Ursprünglich war das Video nur als Erinnerung für Peter und seine Mitmusiker selbst gedacht. Da man aber der Auffassung war, dass dieses Material auch für die Fans interessant sein könnte, verkaufte CUE-Records die Kassette in einer Auflage von nur 50 Stück.

Bei den zum Teil optisch verfremdeten Aufnahmen sieht man Peter Mergener im Studio bzw. live Stücke von Software- und von seinen Solo-Alben spielen. Als Gastmusiker sind auf dem Video Holger Marquenie, Achim Elsen, Benedict Schweigstill und Peter (Popeye) Paulus zu sehen. Daneben zeigt ein Clip eine Autobahnfahrt zum Studio in Hilversum, bei dem Peter’s CD Take Off gemastert wurde. Das Stück Syn-Code-A ist mit einer Dia-Show von Michael Weisser unterlegt. Zur Musik von People Want More ... von Peter’s CD Creatures sieht man Peter am Steuer seines Pkw, während Jörg Strawe (CUE-Records) als Beifahrer fungiert. Auch einige Aufnahmen aus dem Masters-Digitalstudio in Hilversum sind auf der Kassette enthalten.

Die Aufnahmen zu den Stücken Take Off von der gleichnamigen CD und Praise von Passage In Time entstanden bei dem Konzert am 31.10.1992 auf dem KLEMDag in Breda (Holland). Den Titel Meet the Guitar gibt es nur auf dem Video. Hierbei handelt es sich um das Stück Meet The Sax, der auf der CD Software Live enthalten ist und dort von einem Saxophon begleitet wurde. Auf dem Video ist dieser Titel in abgeänderter Form zu hören/sehen. Der Saxophonpart wird hier von der Gitarre übernommen. Dieses Stück sowie Magnificent Shore sind bei einem Konzert in der Alten Eisengießerei in Hamburg aufgenommen worden. Das Video stellt ein absolutes Muss für den Mergener/Software-Fan dar. Das einzige Manko dieser Kassette ist die teilweise schlechte Tonqualität. Leider ist die Kassette nicht mehr erhältlich. Ein zweiter Teil ist bisher nicht geplant.

Mit der CD Let There Be More Light erscheint 1994 der zweite Teil von Creatures. Dementsprechend lautet auch der Untertitel der CD Creatures II. Herausgekommen ist ein Werk, das nahtlos an seine erste Solo-CD anknüpft. Peter entschloss sich, nachdem er erschrocken über zahlreiche Reportagen von Umweltzerstörung, grausamen Tiertransporten, der Ausrottung vieler Tierarten und ähnlicher Schreckensnachrichten war, sich erneut dem Thema Schöpfung zu widmen. Er schreibt im Booklet dazu:

"Let There Be More Light – Laßt mehr Licht leuchten, ist das Thema. Im Alten Testament heißt es: macht euch die Erde untertan. Die Menschen haben dies offenbar missverstanden, wenn man bedenkt, wie wir mit unseren Mitbewohnern umgehen.

- apokalyptische Kriege unter Einsatz von Massenvernichtungsmitteln
- Ausrottung vieler Tierarten
- sinnlose Ausbeutung der natürlichen Ressourcen
- Degradierung der Tiere zum bloßen Verwertungspotential
- fortschreitende Zerstörung der Umwelt mit irreparablen Schäden

Diese Liste könnte man beliebig erweitern.

Macht euch die Erde untertan ist doch eher so zu verstehen, als das Vertrauen des Schöpfers in unsere Intelligenz, sein Werk zu ehren und zu beschützen."

Von Software erscheinen zu ihrem 10jährigen Bestehen bei IC-Digit in 1994 zwei Sampler. Zum einen ist das die CD Brain Food Music, die Ausschnitte aus bisher 14 erschienenen Software-Alben liefert. Die CD, die für DM 9,99 verkauft wurde, bietet einen guten Überblick über das Gesamtwerk der Gruppe. Allerdings sind die Ausschnitte doch recht kurz gehalten. Die Laufzeiten der einzelnen Titel liegen zwischen 1:46 und 4:25 Minuten (Gesamtlaufzeit von knapp 40 Minuten). Der zweite Sampler mit dem Namen Ten Years bietet ebenfalls einen Überblick über die bis dato erschienenen Alben, ist jedoch mit gut 73 Minuten wesentlich länger als Brain Food Music und bietet zudem für Sammler noch den Vorteil das die Picture-CD in einer limitierten Auflage von 3.333 Stück erschienen ist.

1994 schreibt der Musik-Journalist Oliver Steeger anlässlich des Software-Jubiläums:

"Software hat viele Spielarten - Spielarten, die sich vor Jahren schon bei anderen Formationen und Projekten überlebt haben. Doch bei Software klingt dies frisch wie am ersten Tag.

Software's Erfolg liegt an der enormen Kreativität und dem Weitblick, der hinter dem Projekt steht.

Software hat sich keiner Schule oder Richtung angeschlossen, mit der es früher oder später ein Ende nehmen mußte. Ganz im Gegenteil: Software ist konsequent den eigenen Weg gegangen, nahm Vorhandenes auf und hat damit neue Richtungen gewiesen.

Software sprengt die Fesseln stets aufs Neue, die man der elektronischen Musik anlegen will.

Was mir als Musikkritiker das Leben eben nicht leicht macht: Der Sound von Software ist nicht einzuordnen und bleibt immer eine Herausforderung. Zugleich ist die Musik ein Querschnitt durch die populärelektronische Musik. Da ist alles drin: Sinnliche Erotik oder übersinnliche Kosmos-Weiten, das atemberaubende Klangexperiment oder der eingängige Hit. Und doch sind die bisherigen sechzehn Alben mehr als ein Querschnitt; sie sammeln nicht zehn Jahre Geschichte der elektronischen Musik, sie prägen sie."

Ein weiteres Novum kommt mit der CD Software System Crash von dem Projekt X-Static, welches aus Chris Eitner und Ole Sander besteht, ebenfalls 1994 bei IC-Digit heraus. Auf diesem Album befinden sich Remixe von fünf Software-Titeln (den Hauptteil bilden Remixe der beiden Modesty Blaze-Alben), ein fast neunminütiger Software-Challenger Megamix sowie drei Stücke der Musiker selbst, die ebenfalls Elemente der Modesty Blaze-Veröffentlichungen aufweisen. Die Software-Titel haben hier ein neues, mit Technorhythmen versehenes Gewand bekommen. Nach Angaben auf der CD beträgt die Schlagstärke der Remixe 97 bis 149 bpm. Dies mag nicht allen Software-Fans gefallen, ich finde diese Mischung allerdings sehr interessant.

Das erste Software-Album in der alten Besetzung mit "komplett neuem Material" kommt Anfang 1995 unter dem Titel Heaven To Hell heraus. Die CD trägt den Untertitel Requiem für analoge Seelen. Peter komponierte die Stücke für eine Veranstaltung, die den Titel "Kreuzwege zu neuem Leben" trug. Diese "moderne Kirchenmusik", die am 12.03.1989 in der Pfarrkirche von Welschbillig aufgeführt wurde, arrangierten Peter und Michael für die CD neu und fügten noch spezielle Soundeffekte hinzu. Die CD stellt eine Gegenüberstellung von Himmel und Hölle dar, die jedoch nicht im Jenseits zu suchen ist, sondern hier auf der Erde. Die himmlischen Elemente werden unter anderem durch sakrale Chöre, Kirchenglocken und Geräusche aus Kirchgängen dargestellt. Wenn die Hölle ins Spiel kommt, sind Stahlgeräusche (Metall schlägt auf Metall), die Schreie von "Sündern" oder Hubschraubergeräusche, die den Krieg darstellen sollen, zu hören. Neben Sounds klassischer Instrumente wie Geigen, Trompeten oder Fagott kommt aber auch der typische Software-Sound zum Einsatz. Vor allem die sakralen Chöre und die Soundeffekte tragen zur Stimmung dieser Produktion bei.

Gleichzeitig mit der Veröffentlichung von Heaven To Hell wird der Versuch, Software-Stücke im Remix zu präsentieren eine weiteres Mal unternommen. Dieses Mal lautet der Name des Projektes nUmixxx und der Titel der CD Software As Hardware. Allerdings weisen die Stücke im Gegensatz zu den von X-Static erstellten Remixen keine Technoelemente auf. Hinter diesem Projektnamen verbirgt sich der Musiker Ralf Pauli. Sechs der insgesamt acht Stücke von der Software-CD Heaven To Hell wurden hier neu eingespielt. Daneben enthält die 70minütige CD den von Michael Weisser komponierten, bisher unveröffentlichten Titeltrack. Die letzten 16 Minuten des Silberlings gehören dann Ralf Pauli, dessen drei Stücke mit nUmixxx 1 - 3 betitelt sind. Die CD ist auch in einer auf 2.000 Exemplare limitierten Auflage erschienen, die neben dem normalen Booklet ein weiteres aufweist. Das Booklet dieser Auflage ziert ein anderes Cover und ist mit einem original hochintegrierten, goldbedampften Chip-Board bestückt.

Im Jubiläumsjahr 1994 platzieren sich Software wieder in der Schwingungenwahl 1994/1995. Heaven To Hell kommt in der Rubrik beliebtestes Album auf den 18 Platz. Hierzu ist zu sagen, dass bei der Wahl, die bis in den Februar des Folgejahres hineinreicht, auch noch Titel gewählt werden können, die bis zur Abgabe der Stimmen erschienen sind. Bei den beleibtesten Künstlern schafft Software es auf Platz 11.

Unter dem Projektnamen P.C.M., der ein Kürzel für "Pure Computer Music" darstellt, veröffentlicht Peter zusammen mit Ralf Hess, der bereits an einigen Software-Alben und -Auftritten mitwirkte, 1995 die CD Rhythm And Bytes. Die beiden führen auf dieser Platte eine rhythmische Variante des typischen Software-Stiles fort.

Peter veröffentlicht daneben aber auch wieder ein Solowerk. Er bringt eine CD mit dem Titel Applaus für die Schöpfung heraus, bei der zu seiner Musik, die aus älteren Solostücken besteht, Texte des belgischen Mönches Phil Bosmans gesprochen werden. Diese CD, die 1995 mit deutschen Texten herauskommt, wird zwei Jahre später in einer Version mit belgischen Texten veröffentlicht. Die Hans Schotte-Productions bringen das Werk unter Hinzufügung von aussagekräftigen Filmszenen zusätzlich auf einer 42minütigen VHS-Kassette heraus.

IC-Digit veröffentlicht 1996 in der Reihe "The Artist Edition" die CD Best Of Peter Mergener, auf der sich Stücke seiner Solo-CD’s befinden, die vorher bei CUE-Records erschienen waren. Michael Weisser schreibt in dem Booklet über Peter: "Für mich ist Peter Mergener nicht nur ein echter Freund und loyaler Partner, sondern gerade in seiner Bescheidenheit ein wahrhaft virtuoser Musiker."

Ein weiteres Highlight des Jahres 1996 stellt der Liveauftritt von Peter am 12.10.1996 auf dem KLEM-Dag in Nijmwegen dar. Dies ist nach 1992 schon der zweite Auftritt, den Peter bei diesem Festival absolviert. Neben ihm traten an diesem Tag unter anderem die deutsche Formation YOU (Udo Hanten und Albin Meskes) und Paul Haslinger, der vielen als langjähriges Mitglied von Tangerine Dream bekannt sein dürfte, mit einem Soloprojekt auf. Peter Mergener‘s Repertoire bestand an diesem Tag ausschließlich aus neuem Material. Er wurde auf der Bühne durch Karsten Schnell (Keyboards und Violine), Ingo von Wenzlawowicz (Schlagzeug) und Achim Elsen (E-Gitarre) unterstützt.

1997 wechselt Peter zu dem Plattenlabel Prudence. Das 1996‘er Konzert auf dem KLEM-Dag wurde komplett mitgeschnitten und ist 1997 auf der CD Instinctive Traveller als erste Veröffentlichung auf dem neuen Label erschienen. Hierbei wurde, entgegen den üblichen Konzertmitschnitten der Elektronikszene, die Live-Atmosphäre durch ein Außenmikrofon aufgenommen und in die Musik eingearbeitet. Das macht die Aufnahme nicht steril, sondern lässt den Hörer das Konzert noch einmal nachempfinden. Das Peter die Musik von Pink Floyd schätzt, kann man auf der CD hören. Im Stück Touch The Guitar hat man das Gefühl, als ob David Gilmour die Saiten zupfen würde.

In 1997 erscheint auch wieder ein Software-Album, es trägt den Titel Skydive. Die CD, die in der Reihe Brain-Food-Music - hier erscheinen vorwiegend CD’s für den Entspannungs- und Wellnessbereich - auf dem IC-Digit-Label erschienen ist, trägt den Untertitel The Feel-Free-Performance. Der Text auf der CD-Hülle "Musik zum Abheben in den offenen Himmel. Dichte Flächen, Chöre, himmlische Stimmen und sanfte Sequenzen wie ein Ritt auf den Wolken." beschreibt die Stimmung auf dieser CD sehr gut. Diesmal haben Software die Sequenzer und den Drumcomputer abgestellt und ruhige Entspannungsmusik komponiert. Den Hörer erwartet der typische Software-Sound, der ihn diesmal zum Schweben verführt.

Am 22.03.1998 geht Peter mit seiner Musik erneut unter der Bezeichnung Kreuzweg zu neuem Leben in die Kirche. Schauplatz des Geschehens ist diesmal die Pfarrkirche Salmrohr. Es findet wieder eine Mischung aus religiösen Texten, Bildern und einem umfangreichen Liverepertoire seiner Musik statt. Peter hat zu diesem Zweck neues Material komponiert, welches sich hervorragend in diesen sakralen Rahmen einfügt.

Mit dem Titel Fireworks erscheint 1998 ein weiteres Album von Software. Das Werk soll schon auf das kommende Jahrtausend hinweisen und trägt daher den bezeichnenden Untertitel Power & Glory For The 21st Century. Die Musik wird wieder mit sakralen Chören und 3D-Effekten versehen. Allerdings ist Peter mit diesem Werk nicht ganz zufrieden, da sich Michael und er nicht einig wurden und Peter einige Titel verändern musste. Auch die Tatsache, dass am Ende das von ihm geplante Feuerwerk weggelassen und nicht die richtigen Titel verwendet wurden, lässt die CD aus Peter’s Sicht unvollständig klingen.

Mit dem 1999 veröffentlichten Software-Sampler Mystic Millenium geht dann auch die Zusammenarbeit von Mergener und Weisser wiederum zuende. Peter widmet sich wieder seiner Solokarriere und bringt mit Noises In The Sky ein für ihn sehr rockiges Album heraus. Die Musiker Ingo von Wenzlawowicz (Schlagzeug) und Achim Elsen (E-Gitarre), die bereits 1996 in Nijmwegen mit ihm auf der Bühne standen wirken bei dieser Produktion mit. Auch hier sind die Gitarreneinsätze sehr stark von Pink Floyd beeinflusst.

Peter konnte sich auch bei der Schwingungenwahl des Jahres 1998 wieder platzieren. Seine Ergebnisse lauten: Bester Titel Platz 4 mit Into The Great Wide Open, bestes Album Platz 2 mit Noises In The Sky und bei den beliebtesten Künstlern erreicht er den 3. Platz. Auch in den jährlichen Elections des Schallwende-Clubs räumte er ab. Noises In The Sky belegte den zweiten Platz als beste CD und in der Rubrik bester Künstler erreichte er ebenfalls den 2. Rang.

Mit dem neuen Millenium findet auch eine Veränderung im Stil von Peter’s Musik statt. Auf dem 2000‘er Album African Smile bringt er Ethnoeinflüsse in seine Musik ein. Der Musik wurden Rhythmen und Sounds beigemischt, die Peter in Afrika aufgenommen hat bzw. von denen er sich hat inspirieren lassen. Auch mit dieser Produktion kann er sich in den Ergebnissen der Schwingungenwahl platzieren. Bei den besten Titeln des Jahres 1999/2000 belegt er Platz 8 mit dem Stück African Smile. Seine CD African Smile landet auf dem 3. Platz der Albumcharts und bei den besten Künstlern bringt er es immerhin noch auf Rang 10.

Mit der CD Wet Places bringt Peter in 2001 sein vorerst letztes Album heraus. Auf dieser CD sind alle Stile, die er im Laufe seiner Musikkarriere hervorgebracht hat, zu hören. Mit diesem Material trat er am 28.04.2001 auf dem Alpha Centauri Festival in Bussum (nahe Amsterdam) live auf. Als Topact konnten die Veranstalter den bekannten Keyboarder Rick Wakeman, der auch jahrelang Mitglied der Bands Strawbs und Yes war, verpflichten.

Die ursprünglich zum Jahresende 2001 geplante neue CD von Peter erscheint nun Anfang 2002. Sie wird bisher unveröffentlichtes sowie neues Material enthalten. Die Titel sollen sehr elektronisch klingen und teilweise an ältere Stücke erinnern. Für alle Software- und Mergener-Fans eine gute Nachricht.

Es gibt jedoch auch eine schlechte Nachricht: Noch während ich diese Story schrieb, erreichte mich die Information, dass im Jahr 2001 IC-Digit endgültig die Tore geschlossen hat. Michael Weisser, der das Projekt Software weitergeführt hatte, wird nach heutigem Kenntnisstand, voraussichtlich keine weiteren Veröffentlichungen mehr unter diesem Namen herauszubringen. Darüber hinaus ist der Verbleib und der Vertrieb der IC-Digit-Produktionen zur Zeit ungewiss. Es bleibt zu befürchten, dass die CD’s, die bei einigen CD-Versandfirmen nur noch in begrenzter Stückzahl vorliegen, nach ihrem Verkauf nicht mehr erhältlich sind. Somit werden die CD’s von IC-Digit zu begehrten Sammlerstücken.

Die Projekte Mergener & Weisser und Software haben mit ihren Veröffentlichungen die populäre Elektronikmusik nachhaltig beeinflusst. Darüber hinaus hat es Peter immer verstanden die digitalen mit den analogen Synthesizern so zu kombinieren, dass ein harmonisches Gesamtwerk entstanden ist. Er entwickelte von Anfang an einen eigenen Sound, durch den sich nachfolgende Musiker bei ihren Produktionen inspirieren ließen.

Wer mehr über Peter’s Musik erfahren möchte, dem sei seine Homepage empfohlen. Sie ist unter der URL www.peter-mergener.de zu finden. Auch die Homepage von Michael Weisser, www.mikeweisser.de sei an dieser Stelle erwähnt. Eine ausführliche Discografie sämtlicher Mergener-, Mergener & Weisser- sowie Software-Veröffentlichungen, die alle Musiktitel enthält, ist außerdem auf meiner Homepage www.stephan-schelle.de/emu vorhanden.

Quellen: Booklets, Produktkataloge, diverse Interviews (Radio und Fanmagazine), Homepages von IC-Digit, Michael Weisser sowie Peter Mergener. Meinen recht herzlichen Dank möchte ich an dieser Stelle Peter Mergener zukommen lassen, ohne den diese Story nicht in der vorliegenden Form möglich gewesen wäre.

Stephan Schelle, Dezember 2001